5 Monate in Argentinien

Zuerst einmal: Frohes neues Jahr!

Mit dem Jahreswechsel ist nun fast die Hälfte meiner Zeit in Argentinien herum, bereits fünf Monate bin ich schon hier. Für mich fühlt es sich so an, als ob die Zeit rennen würde, der Gedanke an die Heimreise ist noch sehr weit entfernt.

Dazu trägt natürlich auch bei, dass der vergangene Monat überaus ereignisreich war. Lena und ich waren an Weihnachten bei der Familie unseres Ansprechpartners Juan eingeladen, mit dem wir auch im Weihnachtsgottesdienst eine kleine Präsentation über die Unterschiede der Weihnachtsfeste in Argentinien und Deutschland hielten. 

Der Gottesdienst begann um 20:30 Uhr und ging ca. eine Stunde. Es war ein sehr „bunter“ Gottesdienst mit viel Gesang und Vorführungen, darunter auch ein kleines Krippenspiel (leider ohne Kinder aus dem Kindergarten), was ich sehr schön fand. Es wurden sogar zwei deutsche Weihnachtslieder gesungen. Durch den Gottesdient kam für mich das erste Mal wirklich Weihnachtsstimmung auf, vorher war dies auf Grund von fehlender Dekoration und der allgemeinen sommerlichen Stimmung eher schwierig. 

Nach dem Gottesdienst ging es dann zu Juans Haus und es wurde viel gegessen und auch ein paar Geschenke ausgepackt. Der Abend war wie der Gottesdienst sehr schön, ich fühlte mich willkommen und immer einbezogen. Der wahrscheinlich größte Unterschied zum Fest in Deutschland war die Uhrzeit der Feier; sie ging von ca. 22 Uhr bis drei Uhr morgens, was ungewöhnlich war, aber auch seine guten Seiten hatte, da der Abend, bzw. Tag so nicht so schnell vorbei war. 

Zwei Tage später stand für mich das nächste Ereignis an, mein erster Urlaub in Argentinien. Ich bin mit einer Freundin für eine Woche nach Patagonien, in den Süden Argentiniens gefahren. Unser erstes Ziel war El Calafate, am südlichen Ende des Nationalparks „Parque Nacional Los Glaciares“. Besichtigt haben wir dort zunächst den Gletscher Perito Moreno, welcher auf Grund seiner Größe sehr eindrucksvoll war. Außerdem war auch die Umgebung im Nationalpark äußerst schön anzusehen. Leider mussten wir dorthin eine Tour buchen, da wir ohne Auto nicht die Möglichkeit hatten, den Gletscher zu besichtigen. 

Unter vielen anderen Touris zu sein zählt nicht gerade zu den Träumen meiner schlaflosen Nächte, aber für das eine Mal war es auszuhalten. Außerdem haben wir eine Bootstour gemacht, wodurch man den Gletscher noch besser zu sehen bekam, was die anderen Umstände relativierte. 

An den anderen zwei Tagen, die wir dort waren, haben wir uns das nähere Umfeld, hautsächlich aber den Lago Argentino angschaut.

Danach ging es mit dem Bus weiter nach El Chalten, was nördlich von El Calafate liegt. Dort war es natürlich auch touristisch, was aber viel weniger auffiel, da wir dort keine Touren buchen mussten, um zu den Zielorten zu gelangen: Es wurde gewandert. 

Direkt nach Ankunft brachen wir zu einer der längeren Routen auf, in Richtung des Cerro Torres Am Fuße dieser Bergformation befindet sich eine Lagune, die das Ziel des Trips war. Wir sind insgesamt 18 Kilometer gelaufen, was sich für den Ausblick sehr lohnte. 

Direkt neben dem Cerro Torre befindet sich der Fitz Roy, zu dem wir am darauffolgenden Tag gewandert sind. Diese Wanderung war 20 Kilometer lang, und bei unglaublicher Hitze kamen wir ziemlich kaputt wieder zurück. Gut, dass die noch übrigen Wege nur vier und sechs Kilometer lang sind, dadurch waren die beiden letzten Tage weniger anstrengend, natürlich bieten diese Wege aber nicht so eine schöne Aussicht wie die ersten beiden. 

Insgesamt war der Urlaub recht schnell vorbei, aber dennoch unglaublich schön. So viel es mir nicht sofort leicht, wieder in den Alltag zu starten, weswegen die letzte Woche mit etwas Stress verbunden war. Zu meinem Vorteil hat der Kindergarten wegen der Sommerferien im Januar nur vier Stunden am Tag auf… 

Mittlerweile habe ich mich wieder gut eingelebt, doch bald muss ich schon wieder los, da in wenigen Tagen das Zwischenseminar in der Nähe von Buenos Aires stattfindet. Von dem werde ich dann im nächsten Bericht berichten.

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