Auf geht’s zum Campamento!

Gegen Ende November ging es für mich auf ein Campamento. Hier handelt es sich um ein Lager, welches wir gemeinsam mit allen Kindern und Jugendlichen von der Callescuela aus Asuncion besucht haben.Das Campamento ging von dem ersten auf den zweiten Dezember, da in dieser Zeit die Ferien für alle begonnen haben. Meine Mitfreiwillige Anna sowie andere KollegInnen der Callescuela und ich sind schon einen Tag vorher vorgefahren, um alles für die Kinder vorzubereiten. Wir sind ca. 2 Stunden hingefahren. Da es ein wenig abgelegen war, war unser Weg komplett mit grünen Landschaften bedeckt. Angekommen, guckten wir uns einmal das Gelände an. Es war eine große Campinganlage mitten im Grünen. Es war unbeschreiblich schön und voller Natur, was ich so noch nie gesehen hatte. Diese schöne Umgebung hatte natürlich seinen Preis, denn es gab leider kein Internet!
Wir haben alle später realisiert, dass das Internet gar nicht nötig war, da wir genug Beschäftigung hatten für die zwei Tage. Natürlich war es auch eine angenehme Abwechslung mal ohne das Handy. Die Räumlichkeiten waren gestaltet, wie es bei einem Campingplatz zu erwarten ist. Es gab zwei getrennte Räume. Einmal für die Frauen und einmal für die Männer. Um genau zu sagen, waren es ca. um die 58 Frauen und Kinder in einem Raum. Somit war es für mich eine einmalige Erfahrung, mit so vielen Menschen in einem Raum zu schlafen.

Ganz entspannt haben wir das Gelände für ca. 115 Personen geschmückt und vorbereitet. Ja, auch ich war erstmals erschlagen, als ich die Zahl gehört habe. Nach den Vorbereitungen ging es schon zu Bett, denn am nächsten Tag fing erstmals der richtige Spaß an. Morgens kamen drei Busse an, mit allen, die daran teilhaben wollten. Es sind viele Mütter mitgekommen, die über die beiden Tage verschiedene Speisen zubereitet und anderweitig mitgeholfen haben. Bei der Ankunft wurden alle erstmals herzlich begrüßt. Die Kinder und Jugendliche sind nach ihrem Alter in Gruppen aufgeteilt worden – diesen Gruppen wurde daraufhin eine Farbe zugeteilt. Mit den eigenen Gruppenmitgliedern saß man an den Essenstischen zusammen, um Chaos zu vermeiden. 
Nach dem ersten Mittagssnack ging es sofort in den Fluss schwimmen. Auch wir haben uns über die Abkühlung gefreut, da es zu Anfang sehr warm war. Natürlich spielten wir ebenfalls eine Aufsichtsrolle, falls etwas passieren sollte im Wasser. Wir hatten alle viel Spaß. Es wurden Spiele gespielt und jeder durfte sich frei bewegen. Von Fußball, Volleyball bis hin zu Brettspielen gab es alles im Angebot. Leider fing es später plötzlich an zu regnen. Doch das stellte glücklicherweise kein Problem dar, da man sowieso nass war vom Schwimmen und die meisten Kinder den Regen genossen haben nach den ganzen heißen Tagen. Abends gab es leckeres Essen von den fleißigen Müttern. Nach dem gemeinsamen Essen machten sich viele Mädels fertig für den Abend, da es noch eine kleine Vorführung gab. Eine Gruppe von Mädels haben einen typisch paraguayischen Tanz vorgeführt. Auch andere haben getanzt und uhren Talenten freien Lauf gelassen. Mit diesem schönen Abschluss ging es für alle ins Bett. Da wir doch mehr Leute waren als Betten, mussten sich einige mit Matratzen auf den Boden legen. Meine zwei Mitfreiwilligen und ich haben uns daher auch zu dritt zwei Matratzen geteilt. Das hat tatsächlich sehr gut geklappt. Da ich sehr kaputt war von diesem erfüllten Tag, bin ich schnell eingeschlafen.

Am nächsten Tag nach dem Frühstück ging es mit dem Spaß weiter. Wir haben für die Kinder Spiele vorbereitet und organisiert. Anna und ich haben ein Balance-Spiel angeleitet, welches „raquetas con aqua“ hieß. Der Name erklärt eigentlich schon im Groben, worum es geht: Die Kinder mussten sich in Gruppen aufstellen und je Gruppe gab es einen Schläger, auf dem ein Becher mit Wasser steht. Damit mussten die Kinder und Jugendlichen einmal um bestimmte Ziele laufen. Die Gruppe, welche schneller war und den Becher nicht verlor, hatte gewonnen. Das war eins von sieben Spielen insgesamt. Nach dem ganzen Spaß wurde noch ein letztes Mal der erfrischende Fluss ausgenutzt, bevor es nach ein paar Stunden wieder nach Hause ging. Zurück ging es für mich mit den anderen in den Bussen. Aufgrund von Platzmangel verbrachte ich die Rückreise auf der Treppe im Bus.
Zuhause angekommen musste viel Schlaf nachgeholt werden.
Ich hab diese Zeit auf jeden Fall mit allen sehr genossen, und konnte mit den Kindern eine engere Bindung aufbauen. Am Ende war ich aber dennoch froh darüber, in meinem Bett zu liegen.

 

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