Die Unendliche Geschichte

„Damals, als ich im Ausland war-„

„Während meines Freiwilligendienstes-„

„Das erinnert mich an eine Erfahrung was ich in meinem Auslandsjahr gemacht habe-„

Was haben alle diese Sätze gemeinsam?
Die Antwort: In 80% der Fälle folgt ein Kommentar der anderen Gesprächsparteien darüber, dass man doch bitte mal über etwas anderes als seine Auslandserfahrungen reden soll.

Ich mag vorurteilsbelastet sein, war ich ja selbst im Ausland. Logischerweise, was hätte ich sonst auf diesem Blog verloren?

Aber nun beantwortet mir bitte ganz ehrlich: Was ist so schlimm daran von dieser einen Sache zu erzählen, die einen so sehr verändert und wachsen lassen hat?

Ich sehe das so: Mir wurde schon so oft gesagt, dass ich aufhören soll immer so viel von einem einzigen Thema zu reden. Egal was es ist. Wenn ich für etwas brenne, rede ich viel darüber. Und anscheinend sind einige Leute davon genervt.
Was ich tatsächlich kaum nachvollziehen kann. Ich hatte schon oft die Situation in der eine Person, mit der ich befreundet bin, überenthusiastisch über etwas berichtet oder schwärmt, was mich beim besten Willen nicht interessiert hätte.
Aber ist nicht allein diese Emotion etwas wunderschönes? Enthusiasmus, Lebensfreude, Leidenschaft. Das Glitzern in den Augen wenn man von etwas erzählt was einem am Herzen liegt.
Mich für meinen Teil macht das ziemlich glücklich wenn ich sehe dass mein Gegenüber im Gespräch aufblüht. Aber nun, nicht jede*r muss so denken wie ich, das ist mir natürlich auch bewusst.

Aber dann erkläre mir doch mal bitte jemand, weshalb sich in solchen Situationen dann darüber lustig gemacht werden muss, wenn Lisa wieder zu viel über Australien redet.
Menschen zu zeigen, dass sie ihre Passion zu Themen nicht ausdrücken können, das ist psychisch gesehen so ziemlich der größte Mist den man machen kann. Es resultieren Menschen die unsicher sind, das Gefühl haben durch ihre Leidenschaften invalide oder lächerlich zu sein. Es dauert Jahre bis man aus diesem Denken wieder heraus kommt und sich keine Vorwürfe mehr macht, dass man gerade doch tatsächlich länger als anderthalb minuten über ein Thema geredet hat.

Davon einmal abgesehen, natürlich gibt es viel zu erzählen!

China waren für mich sieben Monate meiner Lebenszeit. Ich bin doch nicht nach Asien gereist um ohne Geschichten und persönliches Wachstum im Koffer zurück zu kommen.
Und da erwartet man wirklich von mir, dass ich mein restliches Leben davon schweige?

Einige Situationen sind ja nicht einmal China-spezifisch. Ob mir diese Anekdote in einem Nachtzug von Yinchuan nach Lanzhou oder in einem ICE von Hamburg nach Hannover passiert, das spielt doch nicht mal eine Rolle. Aber natürlich, allein mit der Einleitung „Während meines Auslandsaufenthalts“ ist alles hinterhergesagte invalide, denn „Jetzt erzählst du ja schon wieder davon, ja, wir wissen dass du in China warst und dass es dich für dein Leben geprägt hat.“

Natürlich hat es das. Wer als Freiwillige*r ins Ausland geht ohne sich zu verändern zu wollen, hat den Sinn dahinter nicht verstanden. Das waren kostbare Erfahrungen die ich gemacht habe, und die soll ich nun nicht teilen dürfen?

Das ganze soll natürlich nicht übertrieben verstanden werden. Ich renne nicht auf wildfremde Personen zu und brülle ihnen ins Gesicht „Hey ich war in China, willen Sie wissen was ich alles gelernt habe?!“
Aber meine Güte, es wird doch wohl nicht zu viel verlangt sein wenn ich mir nicht jedes mal sobald das Schlagwort „Ausland“ fällt, ein Witz á la „Bestellst du in Restaurants jetzt auch nur noch auf Chinesisch“ um die Ohren geschlagen wird.

Denn im Endeffekt sehe ich es so:
Niemand zwingt einen sich mit einer rückgekehrten Person zu unterhalten. Wer keine Lust hat, möge aufstehen und gehen.

Weil, naja. Wer genervt davon ist, dass ich mit Freude und Erinnerung von Momenten erzähle, die mein Leben bereichert und verändert haben, der ist vielleicht meine Zeit auch gar nicht wert.

Nach Hause kommen?

Verfasst bitte einen Beitrag zum Thema „Nach Hause kommen“, so hieß der Arbeitsauftrag. „Zuhause“, was ein seltsames Wort. Was ist denn ein Zuhause?

In Argentinien bin ich doch jeden Tag nach der Arbeit nach Hause gekommen?! Ich liebte meine WG, die besten Mitbewohner, die man sich wünschen kann. Ich fühlte mich wohl, ich war dort gerne, ich fühlte mich sicher. Obwohl es so einige viele Probleme mit diesem Haus auch gab:
Es war mein Zuhause.

Aber der Beitrag soll darüber gehen, wie das Zurückkommen nach Deutschland und zu meiner Familie für mich war.
Ich kann soviel sagen, für mich hat sich das Gefühl „Zuhause“ in diesen Monaten (leider kein Jahr, nochmal danke Corona) verändert.

Man könnte ja jetzt denken, vielleicht habe ich jetzt zwei Orte, die sich für mich wie „Zuhause“ anfühlen. Doch das ist nicht ganz so. Nach wochenlanger Warterei in Hausquarantäne, kam ich mit einem Rückholflieger nach Frankfurt. Und kam dann schließlich „Zuhause(?)“ an. Fast alles wie vorher, nur kleine Veränderungen z.B. dass die kleine Schwester, gar nicht mehr so klein ist oder ein paar neue Kissen auf dem Sofa.
Die ersten Tage und Wochen waren sehr seltsam. Ich glaube „seltsam“ beschreibt die Zeit am Besten. Manche Tage fühlten sich wie betäubt an, sie flogen an mir einfach so vorbei. Dann gab es traurige, emotionale Tage, aber auch Tage, an denen ich gar nicht an Argentinien dachte.

Aber ein Gefühl blieb konstant. Dieser Ort hier ist nicht mehr derselbe. Er wechselte von „Zuhause“ zu „Zuhause von meinen Eltern und meiner kleinen Schwester“. Und das ist völlig in Ordnung für mich. Denn ich weiß, dass auch jetzt bald etwas Neues beginnen wird und ein neuer Ort mein neues Zuhause wird.

Liebe Grüße aus mittlerweile wieder Deutschland

Abrazo virtual Sarah

Das alles und noch viel mehr

Meine Zeit in Argentinien wurde zwar aufgrund der Pandemie abgebrochen, dennoch berichte ich euch gerne, wie so ein Arbeitstag von mir aussah.

Es ist 8 Uhr und mein Wecker klingelt. Vor 8:25 Uhr schaffe ich es nicht aus dem Bett, sodass ich mich wie immer mit Anziehen und Zähnputzen beeilen muss. Um entspannt zur Arbeit zu gehen, sollte ich um 8:40 Uhr das Haus verlassen. Naja… hat mal wieder nicht ganz geklappt, jetzt ist es 8:50 Uhr. Also sprinte ich los zum Projekt. Schon bin ich an meiner Einsatzstelle „La Casona“ angekommen und der ungewollte Morgensport ist vorbei und ja ich habe es zeitlich geschafft, es ist kurz nach neun.

Paola meine Kollegin ist schon da. Paola oder wie sie alle nennen, Pao, ist die Erzieherin für die Kinder, die am Vormittag in das Projekt kommen. Außerdem ist sie Tallerista der Panaderia (Bäckerei) für die 6-11jährigen sowie einiger Talleres (Workshops) für die Jugendlichen.

Ich fange direkt an das Frühstück vorzubereiten, währenddessen schon die ersten Kinder (6-11 Jahre alt) ins Projekt kommen und spielen.
Brot mit Dulce de Leche (Karamellaufstrich), Butter oder Marmelade. Außerdem gibt es Mate Cocido (Tee) mit ganz viel Zucker.

Mittlerweile ist auch meine andere Arbeitskollegin Sofi eingetroffen. Sie organisiert alles im Bereich Niñez (Kindesalter).
Und nun wird auch schon ein Tischlied gesungen, weil die Kinder essen wollen, entscheiden sie sich für das Kürzeste:

„Barabaram ^^ Barabaram ^^ Barabaram Barabaram Barabaram ^^
Bendice señor la mesa, Bendice los alimentos, Bendice a los pekes para poder comer
Barabaram ^^ Barabaram ^^ Barabaram Barabaram Barabaram^^“

„MANOOOS!“ (Hände) Alle geben sich die Hände und rufen „Buen provecho!“ (Guten Apetit)

Abdecken, Abwaschen und nun geht es in die Panadería (Bäckerei) mit Pao. Die Kinder sind fleißig am Kneten und freuen sich schon auf das Ergebnis, um es zu probieren und anschließend mit nach Haus zu nehmen.

Vor ein paar Tagen habe ich bereits meinen neuen, heutigen Dibujo-Taller (Zeichnen-Workshop) vorbereitet.
Mit einer Vorlage von mir und Hilfslinien zeichnen die Kinder selbst Mandalas. Nur wenige Kinder sind da, sodass es eine ruhige, angenehme Gruppengröße ist.

Jetzt wird gespielt. Erst drinnen dann draußen. Von Kartenspielen über Tischkicker bis Seilspringen und Fußballspielen ist alles dabei.
Um meinen Arm vom Seilschlagen auszuruhen, was ich nun eine halbe Stunde tat, setze ich mich und trinke zusammen mit den anderen Mate.
Ich schaue auf die Uhr. Nun ist es 11:40 Uhr und nach und nach werden die ersten Kinder abgeholt bzw. gehen in Grüppchen nach Hause. Für sie beginnt der Unterricht erst am Nachmittag.

Inzwischen habe ich ca. 2 Stunden Mittagspause. Zum Mittagessen habe ich mir etwas vom Vortag von Zuhause mitgenommen und sitze im Schatten der Bäume.
Die zwei Stunden vergehen wie im Flug und die „Nachmittagskinder“ kommen ins Projekt. Sie waren am Vormittag in der Schule. Heute bin ich allerdings nicht für die Kinder am Nachmittag eingeteilt, sondern begleite die Talleres für die Jugendlichen.

Im Taller Cine (Kino) schnitten alle fleißig an Videos, um Spezialeffekte und Übergänge auszuprobieren. Ich sitze daneben und unterhalte mich mit einem Süd-Nordrückkehrer, der ein Jahr in Deutschland arbeitete. Super interessant!

Da die Schule seit dieser Woche erst wieder begonnen hat, ist der Taller Estudio heute leicht überflüssig. Eigentlich bringen hierfür die Jugendlichen ihre Schulaufgaben mit, um sie hier in Ruhe zu machen, nachfragen zu können und Materialien sowie den Computer benutzen zu können. Doch noch haben die Jugendlichen wohl keine Aufgaben bekommen, sodass keiner kam. Naja, dann hören wir eben Musik und singen.

Um 18 Uhr endet mein Tag und ich mache mich auf den Rückweg nach Hause. Den Rückweg gehe ich entspannt.
Zuhause in der WG angekommen, ist mein Mitbewohner Aron bereits da und wir trinken Mate. So endet mein Arbeitstag.

Das alles passiert an einem Tag, und selbst das kratzt irgendwie doch nur an der Oberfläche, denn auf dem Arbeitsweg, auf der Arbeit und Zuhause passieren so viele Dinge, wenn auch manchmal nur kleine.
Aber es ist trotzdem so unfassbar viel, dass man das gar nicht alles erzählen kann…

Liebe Grüße
Sarah

Mein Alltag im Projekt

7:30 Uhr:

Lena und ich gehen nach unten in den Kindergarten. Uns erwarten bereits zwei Kindergärtnerinnen. Der Kindergarten hat zwar schon seit 7 Uhr auf, jedoch sind um diese Uhrzeit noch keine Kinder da, weswegen wir eine halbe Stunde später kommen dürfen. Nun kommen die ersten Kinder.

8:00 Uhr:

Mittlerweile sind einige weitere Kinder von ihren Eltern gebracht worden. Die Meisten sind noch müde und gucken stehend den Kindern beim Spielen zu, die schon etwas länger da sind. Manche schlafen auch.

8:30 Uhr:

Es ist Zeit für das Frühstück! Zu dieser Uhrzeit haben es meistens ca. zehn bis 14 Kinder in den Kindergarten geschafft, besonders die sehr kleinen Kinder kommen etwas später. Außerdem sind nun alle vier Kindergärtnerinnen, die Köchin, die Putzfrau und die Chefin da. Zum Frühstück gibt es immer etwas Süßes, meistens Kekse und Milch, manchmal Trinkjogurt, manchmal Kakao. Das Frühstück ist die nahezu ruhigste Zeit im Kindergarten; fast alle Kinder sitzen ruhig am Tisch und essen. Nur einige wenige Kinder sind schon wach genug um Lärm zu machen.

Nach dem Essen wird die Flagge gehisst. Dabei stehen die Kinder in einem Kreis um den Fahnenmast und es werden Kinderlieder gesungen. Danach dürfen die Kinder im großen Saal spielen. 

9:30 Uhr:

Nach einer Stunde Spielzeit geht es in die Gruppen. Diese sind nach Alter aufgeteilt, d.h. es gibt vier verschiedene Gruppen, eine für die Nulljährigen, eine für die Einjährigen, eine für die Zweijährigen und eine für die Dreijährigen. Die Ältesten müssen zuerst mit dem Spielen aufhören, da es für sie zum Händewaschen ins Bad geht. Je nach Anzahl der Kinder in den anderen Gruppen bleiben diese noch etwas länger im Saal. 

Während der Gruppenphase kommen auch die restlichen Kinder; insgesamt sind zwischen 20 und 25 Kinder da. 

Lena und ich sind meistens bei Gruppe drei oder vier, da dort die meisten Kinder sind und somit unsere Hilfe am sinnvollsten ist. 

10:30 Uhr:

Nachdem in den Gruppen gespielt, gelesen, gesungen, getanzt oder geschlafen wurde, geht es nun für die Kinder wieder in den großen Saal. Sie dürfen sich noch einmal etwas austoben, bevor es zum Mittagessen geht. Nur die Dreijährigen haben diesen Luxus nicht, sie müssen in der Gruppe bleiben um noch etwas zu lernen oder zu spielen. 

11:00 Uhr:

Pünktlich um elf Uhr sitzen alle Kinder am Tisch. Vorher mussten die Zwei- und Dreijährigen noch einmal die Hände waschen. Gegessen wird meistens Fleisch mit Nudeln oder Reis oder Kartoffeln. Die Kinder bekommen das Essen in kleinen Schälchen mit Löffeln serviert. Natürlich ist alles klein geschnitten. Zum Nachtisch gibt es Apfel, an manchen Tagen aber auch Wackelpudding. Außerdem gibt es Saft. 

Beim Essen ist die Schwierigkeit für Lena und mich, gleichzeitig alle Kinder zu „bedienen“ und den Erzieherinnen dabei zu helfen, aufzupassen, dass sich alle Kinder benehmen. Das Mittagessen ist somit die stressigste Zeit des Tages.

12:00 Uhr:

Nach dem Mittagessen werden bereits die ersten Kinder abgeholt. Für die anderen Kinder geht es nun in einen Kreis und die Flagge abgenommen. Gesungen werden dazu wie am Morgen Kinderlieder und nicht die Nationalhymne. Danach dürfen die Kinder (bis auf die Dreijährigen, die müssen wieder in die Gruppe) im großen Saal weiterspielen. Für Lena und mich geht es nun in die Küche; wir helfen beim Abtrocknen. 

12:20 Uhr:

Wenn wir aus der Küche kommen ist die Mehrzahl der Kinder abgeholt worden. Wir spielen noch etwas mit den verbliebenden Kindern, bis auch sie abgeholt werden. 

13:15 Uhr:

Nun ist der Kindergarten leer. Theoretisch hat der Kindergarten noch bis um 14:00 Uhr auf, doch auf Grund der fehlenden Kinder lässt uns unsere Chefin früher gehen. 

So sah also mein Projektalltag aus. Dieser wurde zwar zu besonderen Anlässen auch mal geändert, jedoch blieb das Grundkonzept immer gleich. Nur die Prozedur mit der Flagge wurde nach dem Jahreswechsel aufgegeben. 

Das Ende meiner Zeit in Argentinien

Die Rückkehr nach Deutschland war durch meine zwei Wochen gedanklicher Eingewöhnungszeit in Quarantäne in Buenos Aires weniger traurig als gedacht. Der Argentinische Ministerpräsident Alberto Fernandez reagierte früh mit Ausgangssperren für das ganze Land. Dadurch konnte ich mich gedanklich ein bisschen besser auf die Abreise vorbereiten. 

Schwerer war hingegen die schnelle Abreise aus meiner Einsatzstelle in Parana. Als ich am Montag die Nachricht bekam, das Land verlassen zu müssen, war ich erst einmal sehr geschockt und traurig, jedoch kündigte besagter Präsident bereits Maßnahmen an, weshalb ich davon ausging, noch etwas bleiben zu dürfen, bzw. nicht direkt ausreisen zu können. Am Dienstag wurde mir dann gesagt, dass ich ein Ticket für einen Rückflug am Freitag derselben Woche bekommen hätte, weshalb ich schnellstmöglich nach Buenos Aires musste. Am Mittwoch begann also meine Rückreise.

In Buenos Aires angekommen, wurde ich nett von der Freiwilligen-Wg empfangen, bei denen ich die verbleibenden zwei Nächte verbringen sollte. Jedoch trat dann das eigentlich Erwartete ein; der Flug wurde gecancelt. Somit musste ich dann zusammen mit allen anderen Freiwilligen auf einen Flug der Rückholaktion der Bundesregierung warten, was in meinem Fall weitere zwei Wochen dauerte, bei anderen Freiwilligen sogar noch ein paar Tage länger. Somit flog ich am ersten April, ein vielleicht ganz passendes Datum, nach Frankfurt.

Zuhause angekommen musste ich mich zwar ein bisschen an die neue/ alte Umgebung gewöhnen, jedoch fiel mir dies recht leicht. Nur an die Zeitumstellung musste ich mich ein paar Tage gewöhnen. Ich verbringe die Tage mit viel Sport, Kochen, Backen und einigen anderen Aufgaben. Unglaublich anders als in den Sommerferien des letzten Jahres ist es für mich aber nicht, weshalb es nicht gerade viel zu berichten gibt. Außerdem geht es mir gut, natürlich ärgere ich mich auch manchmal über die Situation (mindestens einmal am Tag), denn insgesamt bin ich nicht zufrieden über die schnelle Rückreise. Dennoch versuche ich das Beste daraus zu machen.

Ein Monat

Ein Monat

(eine kleine Zusammenfassung meines ersten Monats hier in Argentinien)

Einen Monat bin ich hier,
mehrere Wochen und zwar schon vier.
Aus Deutschland und Europa raus,
also ziemlich weit weg vom gewohnten Zuhaus.

Von Hamburg aus gestartet,
in Frankfurt dann gewartet,
Augen auf den Reisepass, damit ich den nicht verlier‘
und nach schlaflosem Flug war ich dann hier.

Seminar die ersten zwei Wochen
Abends die Frage: „Was wollen wir kochen“
Nudeln mit Tomatensoße war die Antwort
und schon war für 2 Wochen gesorgt.

Zu elft in einer kleinen Wohnung,
klang erst wie eine Bedrohung.
Doch alles haben wir gemeistert
und waren nachher von allem begeistert.

Kleine Problemchen hier und da
aber das war ja irgendwie auch schon klar.
Kein WLAN und kein Wasser damit muss man sich arrangieren
und irgendwann dann auch einfach akzeptieren.

Der argentinische Peso verliert an Wert,
was es den Menschen hier erschwert.
Mal sehen wie es wird im Oktober nach der Wahl,
hoffentlich endet es nicht im Skandal.

Seit vier Wochen muss ich aus dem Koffer leben,
denn die Vorfreiwilligen waren die Wohnung nicht gut am Pflegen.
Jetzt müssen wir hoffen und warten
und können dann irgendwann mit dem großen Auspacken und Einrichten starten.

Doch so muss ich um viertel vor sechs aufstehen
und um circa sieben Uhr aus dem Hause gehen,
da mein Weg sehr lang ist
und zwei Stunden Zeit frisst.

Ansonsten ist es hier noch kalt,
aber der Frühling kommt schon bald
und dann sitze ich in der Wärme
und sehe dann euch zu beim Frieren aus der Ferne.

Meine Hausschuhe und Wärmflasche sind mir hier sehr wichtig,
aber das leckere Brot vermisse ich richtig.
Bisher fehlt mir etwas anderes nicht,
ich lege eher zu an Gewicht.

Denn hier kann ich Chipas, Dulce de Leche und Medialunas essen
und kann definitiv sagen, ich bin davon besessen.
All das besteht eigentlich nur aus Zucker und Fett
und schon hat man das Rezept komplett.

Auf der Arbeit mit den Kindern Fußball spielen,
von dem gesprochenen Spanisch wenig kapieren,
mit ihnen Kekse und anderes naschen,
um später Becher und Teller abzuwaschen.

Mandala malen, Ligretto spielen und Tischkickern,
sowie das Anbringen von Herzchenstickern.
Besos und Umarmungen jeden Tag,
was total herzlich ist und ich sehr mag.

Eingebrochen ins Projekt wurde auch schon,
weg ist ein Monitor und das Telefon.
Basteln mit Blüten, Blättern und Zweigen,
lässt die Kreativität in den Kindern steigen.

Abends in der Wohnung angekommen,
wird dann nichts mehr unternommen,
sondern nur noch etwas Feines kochen
und dann wird nur noch ins Bett gekrochen.

Das soll für heute genügen
Liebe Grüße aus Amerikas Süden!

Eure Sarah

Argentinien – ein neuer Lebensabschnitt beginnt

Plaza de Mayo

Es ist nun schon 21 Tage her, wo ich das erste Mal argentinischen Boden unter den Füßen hatte. Und ja, die 21 Tage musste ich auszählen, denn die Zeit, die ich schon hier bin, fühlt sich eher wie ungefähr eine Woche an, obwohl schon so viel passiert ist.

In den ersten zwei Wochen hier in Argentinien, Buenos Aires, hatten wir unsere Capacitación. Das ist ein Seminar, welches nochmal zur Vorbereitung und zum Einleben in Südamerika dienen sollte.
„Wir“ bedeutet: 64 Freiwillige aus ganz Deutschland von verschiedenen Organisationen, die ihre Freiwilligendienste in Argentinien, Paraguay und Uruguay leisten. Zusammen hatten wir dieses Vorbereitungsseminar, in dem wir über verschiedene Dinge informiert wurden z.B. etwas zur Geschichte Lateinamerikas, Schulsystem Argentiniens, Arbeiten mit Menschen mit Behinderung, Sucht und Abhängigkeiten sowie der tägliche Spanischunterricht.

Untergebracht waren wir die zwei Wochen in verschiedenen Unterkünften. Meine WG bestand aus elf Freiwilligen und gehörte damit zu den kleineren WGs. Unsere WG hieß Yerbal und war bekannt für die „WG mit Problemen“, denn anfangs hatten wir tatsächlich so mehr oder weniger kleine Schwierigkeiten. Es fing damit an, dass wir absolut kein warmes Wasser hatten. Hier in Argentinien ist noch Winter, das heißt das Wasser war eiskalt und duschen nach dem langen Flug war nicht möglich. Am nächsten Tag wurde der Boiler jedoch zum Glück repariert. Dachten wir jedenfalls, denn als wir abends in die WG kamen und die ersten endlich duschen wollten, platzte irgendetwas im Boiler und Wasser flutete unsere Küche. Wir fanden schnell den Haupthahn. Doch nun gab es gar kein Wasser mehr und der Hausmeister konnte erst am nächsten Tag vorbeischauen, weil es schon recht spät war. Dass wir nun nicht mehr duschen konnten, war nun das geringste Problem, denn jetzt hatten wir ja gar kein Wasser mehr. Das heißt es kam auch nichts aus dem Wasserhahn und auch nichts aus der Klospülung… Aber auch das haben wir mit einer Leichtigkeit genommen und wir wertschätzten, dass wir noch Strom hatten, sodass die paar Heizungen, die wir hatten, funktionierten. Am nächsten Tag wollten wir dann alle schnell zum Seminargebäude. Dort wollten wir uns dann frisch machen und auf Toilette. So war der Plan. Jedoch wartete schon die nächste Hürde: die Haustür ging nicht auf. Wie sich im Nachhinein feststellte, ging das Schloss bei einer Nachbarin beim Aufschließen kaputt. Nun hockten wir da und kamen nicht aus dem Haus. Jede Situation nahmen wir jedoch alle mit Humor und so waren die „Probleme“ nur noch kleine Aufgaben. Der Boiler wurde komplett ausgetauscht, die Tür wurde repariert und alles war wieder in Ordnung. Ein bisschen Abenteuer muss ja sein.

In meinem ersten Blog darf auf keinen Fall das Thema Fortbewegung fehlen. Warum? Weil ich die SUBE liebe! Die SUBE ist eine Karte mit der man Bus und Bahn bezahlt. Man kauft sich einmalig die Karte und lädt dann Geld darauf zum Beispiel an Automaten, die überall zu finden sind. Fährt man nun Bus, sagt man dem Busfahrer wo man hin will, hält seine SUBE an ein Scan-Gerät und dann wird das Geld davon abgezogen. Beim Subte- (U-Bahn) und Zugfahren, geht man durch ein Drehkreuz und das Geld wird wieder von der Karte abgezogen. Ist kein Geld mehr auf der Karte lädt man einfach wieder etwas rauf. Das System ist so einfach und gut. Ich wünschte, das würde sich in Deutschland etablieren, dann gäbe es keinen Stress mit Fahrkarten usw.

Außerdem unterscheidet sich das Bus- und Bahnfahren etwas von dem in Deutschland. Ich dachte ich bin durch meinen damaligen Schulbus schon viel gewohnt, aber hier fahren sie doch noch wilder. Wenn der Bus es nicht mehr über Grün oder Gelb schafft, dann hupt er einfach und fährt über Rot. Außerdem schließen erst die Türen des Busses, wenn der schon längst losgefahren ist. Blöd, wenn man dann so wie ich im extrem vollen Bus an der offenen Tür stand bzw. schwankte und von der Masse in Richtung offene Tür gedrückt wurde.
Positiv überrascht hat mich, wie sehr darauf geachtet wird, dass alte Menschen und Personen mit Kindern einen Sitzplatz erhalten, sowohl im Bus als auch im Zug oder in der Subte. Sofort springen mehrere Personen auf um den Platz anzubieten. Das ist mir so ausgeprägt in Deutschland noch nicht aufgefallen.

Ein weiterer Unterschied: in der Subte (U-Bahn) und im Zug laufen fast ununterbrochen Personen umher, die etwas verkaufen wollen, etwas vorsingen oder einfach nach Geld fragen. Anfangs war es noch irgendwie spannend und fast schon faszinierend. Mittlerweile ist es manchmal schon anstrengend, wenn die Verkäufer ihre Preise und ihr Angebot ständig durch den Zug schreien. Aber ohne dem, würde wahrscheinlich auch etwas fehlen und vielleicht wird einer/eine mal das verkaufen, was ich genau in diesem Moment gut gebrauchen kann.

Seit einer Woche sind wir nun auch in unseren Projekten tätig, aber dazu wird nochmal ein anderer Blog erscheinen.

Obwohl ich das Castellano hier noch sehr wenig verstehe und noch weniger spreche und hier einiges anders läuft als in Deutschland, fühle ich mich nicht komplett fremd. Es fühlt sich trotzdem irgendwie vertraut an und mir gefällt es sehr. Ich bin jetzt schon froh, hier sein zu dürfen und bin extrem gespannt auf das, was kommt.

Liebe Grüße aus Buenos Aires

Eure Sarah

Work, work, work

20 pubertierende Kinder in einem Raum, Jungs und Mädels im Alter von 9-13 Jahren. Was ich zunächst als Spaß in der ersten Woche empfand, wurde durch das Übernehmen der Kontrolle (die ehemaligen Freiwilligen haben uns letzten Sonntag verlassen) über diese Bengel zum Albtraum. Naja ok, so schlimm war es nicht, aber es wurde zu einer ganz schön großen Aufgabe, die es noch zu meistern gilt. Um unsere vorgesetzte im Aftercare, Aunty Malany, zu zitieren: „Es wird von hier nur noch besser“.

Montags ging es los. Etwas verschlafen, jedoch pünktlich, kamen wir auf der Farm an. Die Farm ist das Hauptorganisationsgebäude der New World Foundation. Dort arbeitet Aunty Vanessa als Sekretärin und Rettungshilfe für alles und organisiert externe Angelegenheiten. Außerdem dient die Farm als Ausbildungsstätte für „Social Workers“ und war bis vor 2 Jahren das Zuhause für die Kapstadt-Freiwilligen. Für uns ging es an jenem Morgen zum Farmshopping, bedeutet, dass wir uns zurückgelassenes Hab und Gut der ehemaligen Freiwilligen aussuchen konnten, um dieses in unsere Wohnungen zu verfrachten. Danach ging es auch schon zur ersten Konferenz mit Aunty Malany, es wurde besprochen, wie man mit den Kindern umgeht, wie man die kommende Woche zu planen habe und wie unsere Einstellung nach den ersten Tagen sei. Anschließend haben wir uns auch hingesetzt, um den ersten Plan aufzustellen. Ich sollte in die Hausaufgabenbetreuung, Ema, Naomi und Johann sollten sich um den Lesetag kümmern. Wie geplant, so gemacht. Wir hatten das Glück, dass an unserem ersten Arbeitstag nicht so viele Kinder erschienen sind. Am Montag war nämlich Eid Mubarak, ein Fest der Muslime, gleichzusetzen mit Weihnachten für die Christen, sodass viele Kinder nicht erschienen sind, da unter anderem die Schule auch früher beendet wurde. So kamen die Kinder, die zu uns kamen, unerwarteterweise 2 Stunden früher, sodass wir uns kurzfristig überlegen mussten, wie wir die kleine Horde beschäftigt hielten. Ein Ball und zwei Tore waren die Antwort, da Fußball von fast jedem der hier ansässigen Kinder geliebt wird. Pünktlich um 15:00 Uhr begann dann das Nachmittagsprogramm. Erst ein lautes „Circle-up“, damit sich alle Kinder im Kreis versammeln, danach eine kurze Einweisung in den heutigen Tag und die klassische Vorstellungsrunde (What’s your name? How’s your day so far? What’s your favourite animal? (oder andere kreative Fragen)). Vor dem Mittagessen wird dann noch kurz gebetet: „Thank you lord, fort he food, bless the food, Amen“ und dann geht es schon mit dem Nachmittagsprogramm los. Ich habe mir erstmal die Kinder für die Hausaufgabenbetreuung geschnappt, glücklicherweise nur zwei Mädchen an diesem Tag und habe mit ihnen eine Geschichte über einen „Prince ans his mysterious pet“ geschrieben. Besser hätte wohl der erste Tag nicht laufen können, allerdings gab es da ein kleines Problemchen. Wenn der erste Tag gut läuft, nimmt man auch an, dass der zweite Tag gut läuft. Leider eine falsche Einstellung unsererseits…

Aussicht aus unserem Zimmer, selbst bei Wolken traumhaft

Am Dienstagmorgen ging es das erste Mal für uns in die Educare. Die Educare ist der Kindergarten der New World Foundation und da ich mir das Ziel gesetzt habe, Afrikaans zu lernen, bin ich zu den 2-3-Jährigen gegangen, die Englisch und Afrikaans sprechen. Und wow, die haben vielleicht eine Energie. Egal wie oft man sagt, dass sie etwa loslassen sollen oder andere mitspielen lassen sollen, es nützt fast nie. Die Aufmerksamkeit der Kinder zu bekommen war jedoch noch schwieriger, egal was man machte, die Kinder waren abgelenkt und taten was auch immer sie wollten. Glücklicherweise hatte ich Teacher Naema den größten Teil der Zeit bei mir, sodass ich so ein kleines kleines bisschen Autorität erlangen konnte. Trotz alledem: Die Kinder sind unglaublich süß und ich freue mich sehr darauf auch in Zukunft mit ihnen zusammenzuarbeiten. Nachmittags war „Arts-and-Crafts“-Day, der Johann-Tag könnte man sagen, da er als einziger von uns künstlerisch talentiert ist. Leider hatte er sein Programm nicht ganz überdacht gehabt. Seine Idee sah wie folgend aus:
Die Hälfte der Kinder setzt sich in einen Stuhlkreis, in welchem die Rücken nach innen zeigen. Vor jedes dieser Kinder setzt sich nun ein anderes Kind und versucht das stillsitzende Kind zu porträtieren. Nach 30 Sekunden schellt ein Timer, dann müssen die zeichnenden Kinder aufstehen, dass Blatt liegen lassen und zum Stuhl rechts von ihnen gehen und das angefangene Portrait weitermalen.
Es kam zu den folgenden Problemen:
Die hälfte der Kinder hatte nichts zu tun, konnten daher auch nicht still sitzen. Leider waren nur 2-3 Kinder wirklich begabt im Zeichnen, sodass die Motivation schnell nach sich suchen ließ. Das Aufstehen und sich auf einen Platz setzen dauerte bei weitem länger als angenommen und leider hatten die Kinder zunächst keine Zeichenunterlagen, sodass wir noch Tische aufstellen mussten usw.
Der Tag lief daher unfassbar stressig zu und war uns eine Lehre, da wir nun unser Programm etwas detaillierter planen müssen.

Mittwochs ist das Thema „Educational Games“. Diesem haben Ema und ich mich gewidmet und hatten morgens schon einen guten Plan, wie dieser Tag aussehen solle. Danach ging es wieder runter in die Educare, in der mir die süßeste Frage gestellt wurde: „Do you have peanut butter on top of your head?”, wirklich zuckersüß. Glücklicherweise habe ich eine Möglichkeit gefunden gehabt, die Kinder zu ermüden, ohne selbst dabei Opfer des Spiels zu werden. Ähnlich wie bei Hunden, durften sich die Kinder einen Ball aussuchen, welchen ich dann quer durch den Raum geworfen habe, sodass sie den Ball erst finden und dann zurückbringen mussten. Leider hatten wir nicht genügend Bälle, sodass manche Kinder den Ball der anderen Kinder stahlen, sodass immer wieder Konflikte entstanden. Trotz alledem nicht die schlechteste Idee meinerseits, wie ich finde, kann allerdings noch optimiert werden. Das schönste an jedem Tag ist und bleibt die Zeit von 12:00 Uhr – 12:30 Uhr. Der Mittagsschlaf. Morgens und nachmittags ist man in einer permanent lauten Umgebung. Die kleinen Kinder sowie auch die Großen sind nämlich so energiegeladen, dass sie die ganze Zeit reden oder schreien, so ist die Zeit des Mittagsschlafes, in der absolute Ruhe herrscht, jeden Tag ein großes Geschenk.
Ab 15:00 Uhr ging dann unser offizielles Programm los. Unser Plan war es zunächst „Musical Chairs“ zu spielen (Reise nach Jerusalem). In der Theorie ein sehr schönes Spiel zum warm werden, jedoch hätten wir uns denken können, dass die meisten Kinder dabei nicht auf andere Kinder achten, so kam es sehr früh schon zum ersten verletzten Kind. Danach wollten wir, dass die Kinder sich in einer Reihe auf die Stühle stellen und sich nach ihren Anfangsbuchstaben sortieren. Leider wussten die Kinder zum Teil nicht, mit welchem Buchstaben ihre Vornamen begannen und hatten sonst auch wenig Lust, Initiative zu ergreifen, um eine sortierte Reihe zu erstellen. Schließlich haben wir noch Sitzfußball gespielt (normales Fußball, einzige Regeländerung, dass die Kinder den Boden die ganze Zeit mit dem Gesäß berühren müssen. Leider wurde diese Regel sehr stark vernachlässigt, sodass wir diesen Kindern immer wieder eine Minute Auszeit gegeben haben. Dies war allerdings kein Ansporn für die Kinder, besagte Regeln ernster zu nehmen, es führte leider eher dazu, dass ihre Laune jedes Mal verschlechtert wurde, wenn sie eine Minute Auszeit nehmen mussten. Zwar hatten wir die Kinder ehr unter Kontrolle, ein wirklicher Fortschritt war es noch nicht.

Doch dann kam der Donnerstag. Nach einer Konferenz am Morgen war nachmittags der BoysClub. Durch eine Vorstellungsrunde haben wir die Jungs besser kennengelernt, haben Erwartungen notiert, Regeln festgelegt und ein neues Bestrafungssystem eingeführt (ja, leider bewirken Bestrafungen hier mehr als Belohnungen). Und das beste daran: es war wirklich still die ganze Zeit, die Jungs waren konzentriert und kompromissbereit. Vielleicht lag es an dem Satz, dass wir Fußball spielen würden, sobald sie fertig sind, vielleicht auch daran, dass mein Laptop vorne stand und den Plan für die heutige Stunde anzeigte. Zusammengefasst war es der für uns produktivste Tag und waren danach echt stolz auf uns (auch Aunty Malany ?).

Mein Freitag würde sich am besten durch ein schlafendes Emoji beschreiben lassen, da es unser erstes Stuff Meeting war. Man könnte es mit einer Doppelstunde Geschichte vergleichen, die nicht klausurrelevant ist. Nachmittags wäre der Tag für die Seniors gewesen, allerdings hatten die schon am Vortag so genial mitgearbeitet, sodass sie die Zeit für sich einteilen durften.

Das war in etwa meine erste richtige Arbeitswoche in der New World Foundation. Ich werde sicherlich in der kommenden Zeit einzelne Aspekte wie „Circle-Up“ oder das Essen genauer hervorheben. Ich hoffe, dass euch der Blogeintrag gefällt. Schreibt mir doch ein paar Rückmeldung oder Fragen, dann antworte ich euch gerne.

Liebe Grüße

Felix aus Kapstadt

Vom Buschhaus zum Hotel – und zurück!

Nun denn, es ist wieder an der Zeit mal etwas zu schreiben… Ich war nämlich etwas länger unterwegs – und Zuhause schreibt es sich doch noch immer am Besten!

Nach einer lange Reise bin ich jetzt  wieder in Logaweng angekommen und versuche mich hier in den Alltag einzugliedern. Moment was heißt hier denn schon Alltag? Denn so etwas gibt es ja eigentlich auch nicht so richtig. Sicher, es gibt Tage die immer gleich beginnen – mit einem Lotu um zehn vor acht. Aber dann wird doch jeder Tag zu seinem Eigenen. Monotonie gibt es hier natürlich auch sehr viel, aber sie scheint doch immer ein ganz kleines bisschen anders zu sein als zuvor.

Zum Beispiel wird diese Woche der reguläre Unterricht anfangen, nachdem jetzt für 2 Monate Ferien waren. Aber  – es kommen mit der neuen Woche auch einige Gäste aus PNG und Deutschland zu Besuch.  Mit dann gleich zwei Bossmännern der EKG und der ELCPNG wird Logaweng dann zumindest für ein paar Tage plötzlich zur High-Society werden. Jack Urame heißt der eine. Er ist der Bischof der Neuguineischen Lutherischen Kirche und auch bestens mit Deutschland vertraut. Der andere heißt Bedford-Strohm und ist Vorsitzender der Lutherischen Kirche in Deutschland. Für so ein kleines Logaweng ist das natürlich eine RIESEN Sache und so laufen seit ein paar Tagen auch die Vorbereitungen auf Hochturen. Schwein, Huhn, Kaukau, Taro, Kumu und Kokusnüsse werden zusammengetragen, Bilas hergestellt und die Verkleidungen für den Singsing vorbereitet. Alles schwirrt dem großen Augenblick entgegen – der ist dann wenn ein Helikopter aus Lae unten am Fußballfeld landet.

Besser gesagt, morgen früh. Daher ist ganz Logaweng gespannt auf die nächsten Tage.

Für mich ist die nächste Woche auch wieder ein Schritt zur Normalität, nachdem ich fast zwei Monate „außer Haus“ war. Pünktlich zum Semesterschluss habe ich mich in die Highlands abgesetzt, um dort mit einem Studenten auf seinen Ples, sein Dorf zu gehen. Eine Woche später, vollgepackt mit Erfahrungen, einer Goldmedallie im Schattenspringen, viel Geduld und einem Sack Kartoffeln ging es dann weiter nach Goroka, wo ich einige Tage bei dem MEW Freiwilligen Daniel zu Gast war.

Danach, mit Daniel im Gepäck ging es wieder an die Küste, dieses Mal allerdings nach Madang, wo wir herzlich vom Ps. James aus den Phillipinen begrüßt und beherbergt wurden.

Aber auch dort hielten wir es nicht lange aus, war doch unser eigentliches Ziel Karkar. Karkar, eine Vulkaninsel in der Bismarcksee hatte nämlich zufällig eine deutsche Familie auf sich wohnen – mit denen wir Weihnachten und Silvester verbringen wollten. Gesagt, getan. Mit der Yacht der Plantagenbesitzer „Middeltons“ sind wir kostengünstig, nämlich für umsonst auf die Insel gekommen und haben gleich mal den Vulkan aus der Nähe bestaunt. Für die Inselbewohner ist dieser imposante Vulkan eine heilige Stätte und wenn man dort davor steht, dann hat man auch eine Ahnung warum.

Auch wenn wir es aus verschiedensten Gründen nicht mehr auf den Vulkan geschafft haben, so war die Zeit die ich in Gaubin erleben durfte doch eine wunderbare.  Ich habe unter anderem einen kleinen Einblick in das Haus Sik in Gaubin bekommen und wurde zum kurzzeitigen Schachmeister unserer Runde…

Nach dieser tollen und auftankenden Zeit  ging es dann in einem Schwung weiter zu dem Voluntärseminar auf Fiji.

Fiji, eine Welt für sich, werde ich hier jetzt nicht erläutern… nur soviel: Ich war froh zu wissen, bald wieder in das doch ruhigere PNG zu gehen, in eine Welt die ich mehr verstehe als die fijianische.

Ein Höhepunkt auf Fiji war natürlich das Wiedersehen mit den Mitfreiwilligen und Nadja, die auch unser Seminar geleitet hat. Besonders schön war es, hier auch ein wenig über andere Länder wie Kiribati und Fiji zu hören. Danach, in einer Art Marathon haben wir die Einsatzstellen der anderen Fiji-Freiwilligen besucht und sind eine Menge in den fijianischen, lautstarken und riesigen Bussen umher gefahren.

Nach dieser geradezu explosiven und ereignissreichen Zeit ging es dann wieder zurück nach PNG und Logaweng.

Nun also wieder die Stille Logawengs genießen…

Viele Liebe Grüße nach Deutschland in die Kälte hinein, aus einem Land in dem wirklich nichts so ist, wie es scheint 😉

Willkommen, liebe Freiwilligen!

— letzte Aktualisierung: 30.08.2018 —
 
Hey, ihr Lieben!
 
Willkommen auf eurem kollektiven Blog, liebe Freiwilligen! Hier könnt ihr euch kreativ austoben und alle an euch und am ZMÖ interessierten an euren Erfahrungen teilhaben lassen! =)
Ihr habt alle ein persönliches Profil, das es sich mal anzuschauen lohnt! Dort könnt ihr Eure Profilfotos einstellen und persönliche Informationen für eure Leser preisgeben, solltet ihr das wollen. Geht dazu auf den „Willkommen, [Name]“-Button und wählt „Profil bearbeiten“ aus.
In den Bereichen „Blogs“ und „Galerie“, die ihr in der Menüleiste seht, seid ihr die alleinigen Autoren! Außer euch wird niemand – nicht das ZMÖ, und auch nicht ich – dort posten.
In „Blogs“ erscheinen alle eure sogenannten Artikel.
In „Galerie“ findet ihr alle Medien, die ihr hochladet.
Ihr könnt auch Bilder in eure Artikel einfügen!!
 
Diese Webseite ist immer noch Work-in-Progress und wird in den kommenden Wochen und Monaten immer mehr Features bekommen. Momentan geplant sind:
– Eine hübschere „Home“-Seite (Vorschläge??)
– Eine schönere Galerie
– Schnellere Ladegeschwindigkeiten
– Eventuell eine neue Webadresse
– Einen Chat, mit dem ihr euch auf dieser Webseite untereinander unterhalten könnt.
– Social Media Buttons, damit ihr eure Artikel und Medien auf Insta oder FB teilen könnt.
– Möglichkeiten, kollaborativ Artikel zu schreiben (oder ein Forum?)
– Eine Übersicht über alle Freiwillige
– Eine Karte mit euren (groben) Einsatzorten
– Informationen für zukünftige Freiwillige
– … und vieles mehr!
Immer wenn hier etwas neues auftaucht, werde ich euch auf jeden Fall informieren!
 
Sollte mal ein Bild oder ein Artikel ohne Vorwarnung verschwinden, keine Panik!! Selbst wenn sie auf der Webseite nicht angezeigt werden, sind alle eure Inhalte im Hintergrund gespeichert – außer ihr löscht sie selbst. Wenn mal etwas nicht zu finden ist, schreibt einfach mir (schnellere Variante) oder dem ZMÖ, und wir finden das schon wieder.
 
Bei Fragen, Ideen, oder Anregungen schreibt mir immer gerne!
Ich freue mich darauf, diese Webseite so gut wie möglich euren Vorstellungen anzupassen!
 
Viele liebe Grüße
Matthes