Christlich-Islamischer Dialog

Begegnungen fördern – Austausch vermitteln

Das Referat für Christlich-Islamischen Dialog fördert Begegnungen und den Informationsaustausch zwischen Christ*innen und Muslim*innen im Bereich der Nordkirche. Der Referent des Zentrums für Mission und Ökumene ist auch Beauftragter der Nordkirche für den Christlich-Islamischen Dialog. Er vertritt die Nordkirche in interreligiösen Foren und politischen Gremien.
Das Referat bietet Vorträge, Seminare und Studientage zu Themen aus Theologie, religiöser Alltagspraxis und aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Entwicklungen an. Es organisiert und fördert Moschee- und Kirchenbesuche und Diskussionsrunden. Bildungsmaterialien für Gemeinden, Jugendgruppen und Schulen können abgefragt werden.

Damit kirchliche Mitarbeitende sich auf die Aufgaben vorbereiten können, die sich aus dem Zusammenleben mit Muslim*innen ergeben, ist das Referat an deren Aus- und Fortbildung beteiligt. Wo es Probleme im Zusammenleben von Menschen christlichen und islamischen Glaubens gibt, bietet es Beratung und Begleitung an.
Darüber hinaus steht es im Kontakt mit Moscheegemeinden und islamischen Dachverbänden. Denn um Musliminnen und Muslimen zu zeigen, dass die Nordkirche sie wahr und ernst nimmt, muss für sie seitens der Kirche ein Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Islam in der Diskussion

Die Situation der Muslim*innen in Deutschland ist seit vielen Jahren Gegenstand intensiver Diskussionen. Dies ist einerseits zu begrüßen, weil es zeigt, dass „gelungene Integration zu mehr Konflikten führt“ – so eine These des Münsteraner Soziologen Aladin El-Mafaalani.
Auf der anderen Seite zeigt es, dass die Präsenz des Islam in Deutschland bei vielen Menschen Irritationen und Sorgen auslöst. Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD hat daraufhin 2018 in einer Studie „Die Sicht der Bevölkerung“ untersucht. Die drei wichtigsten Ergebnisse sind:

  • Die Akzeptanz von Muslim*innen in Deutschland ist deutlich höher als die des Islam als Religion.
  • Der subjektive Informationsstand zum Islam ist insgesamt ausbaufähig/bedürftig und hängt vor allem mit dem formalen Bildungsstand zusammen.
  • Die subjektive Wichtigkeit der Diskussion über den Islam in Deutschland wird als hoch angesehen und steigt mit höherem formalen Bildungsstand und zunehmendem Alter.

Die EKD hat die Ergebnisse der Untersuchung in ein Positionspapier einfließen lassen. Darin betont sie die Notwendigkeit des Dialogs mit Menschen muslimischen Glaubens und nimmt für sich in Anspruch, diesen zu suchen und zu fördern, weil nur durch Begegnung und Kontakt das friedliche Miteinander unterschiedlicher Glaubensüberzeugungen Gestalt gewinnen kann.

Information fördert Dialog

Seit langem leben Menschen islamischen Glaubens im Gebiet der Nordkirche. Sie sind zu unseren Nachbar*innen geworden. Die Nachbarschaft ist jedoch häufig durch mangelnde gegenseitige Kenntnis beeinträchtigt. Das Stichwort Islam löst bei vielen Menschen Assoziationen an fundamentalistische Gewalt aus. Dementsprechend begegnen sie Muslim*innen mit Zurückhaltung, teilweise sogar mit Ablehnung.
Die Begegnung zwischen Menschen christlichen und islamischen Glaubens ermöglicht das Gespräch – nicht übereinander, sondern miteinander. Auf diese Weise können viele Fragen, etwa die nach dem Verhältnis von Religion und Politik, angesprochen und geklärt werden.
Dabei wird deutlich, dass sich der Islam so vielfältig darstellt wie das Christentum.

Christ*innen sehen sich in diesen Begegnungen vor die Aufgabe gestellt, den eigenen christlichen Glauben im Gespräch mit Muslim*innen zur Sprache zu bringen.

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