
ASCHKENAS – Jüdisches Leben in Deutschland
Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat das Referat für christlich-jüdischen Dialog der Nordkirche eine umfangreiche Wanderausstellung konzipiert. Auf 20 Tafeln mit kurzen Texten und vielen eindrücklichen Bildern wird die Geschichte der Juden in Deutschland dokumentiert.
Den Anfang machen drei Tafeln zur biblischen Geschichte Israels und zur Entstehung des Rabbinischen Judentums. Für das spätere Deutschland belegt erstmals ein Erlass des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321, dass Juden die Kultur seit der Spätantike mitgeprägt haben. Eine Blütezeit erlebte das Judentum im Frühmittelalter. ASCHKENAS nannten sie das deutsche Gebiet damals. Mit den Kreuzzügen begannen Jahrhunderte von Pogromen, Vertreibungen und Legendenbildung gegen Juden, woraus später der Antisemitismus entstand.
Lang war der Weg, der von der Duldung bis zur Emanzipation und schließlich zur bürgerlichen Gleichberechtigung der Juden führte. Doch diese währte nur dreizehn kurze Jahre bis zum Völkermord der Nationalsozialisten. Die wenigen jüdischen Überlebenden begründeten nach 1945 neue Gemeinden. Themen der Ausstellung sind auch das jüdische Berufsleben, Kultur, Religion, Gemeindeorganisation, soziale Gliederung, Vereinsleben, Zionismus und Auswanderung aus Deutschland bis hin zum heutigen jüdischen Leben in Deutschland. Konzipiert wurde die Ausstellung von Hanna Lehming, gestaltet hat sie Susanne Adamek. In einem Begleitheft zur Ausstellung sind alle Texte und Bilder zum Nachlesen aufbereitet:
#beziehungsweise: Plakataktion
Aus Anlass des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ruft die die Evangelische Kirche in Norddeutschland ihre Gemeinden zur Beteiligung an einer bundesweiten Plakataktion auf. Insgesamt 12 Plakate stellen die Beziehungen zwischen Judentum und Christentum am Beispiel jüdischer und christlicher Fest- und Feiertage dar und laden auf vielfältige Weise zum Kennenlernen des Judentums und zum christlich-jüdischen Dialog ein.
Tipps für Veranstaltungen:
BEGEGNUNGEN
- Vor allem für Jugendliche bietet das Projekt Meet a Jew Begegnungs- und Diskussionsmöglichkeiten an.
- Vielleicht gibt es eine jüdische Gemeinde in Ihrer Nähe, mit der man Kontakt aufnehmen könnte oder eine gemeinsame Veranstaltung planen.
ENTDECKUNGEN AUF JÜDISCHEN FRIEDHÖFEN
- Bei Führungen und Exkursionen auf jüdischen Friedhöfen kann man sehr viel über das Judentum erfahren.
- Führung über den berühmten Jüdischen Friedhof Altona/Königstraße
- Geschichtswettbewerb Jüdischer Friedhof Westerrönfeld
- Bildband über den Jüdischen Friedhof Stockelsdorf
- Liste aller jüdischen Friedhöfe in Schleswig-Holstein
- Sehr gutes Informationsblatt zu Symbolik auf jüdischen Grabsteinen
AUSSTELLUNGEN
- Das Jüdische Museum Rendsburg bietet tolle Ausstellungen und mehr an.
- Aschkenas – Die Ausstellung über 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und 400 Jahre jüdisches Leben in Norddeutschland kann im Referat für christlich-jüdischen Dialog der Nordkirche ausgeliehen werden.
- Wissenschaftliche Mitarbeitende des in Hamburg ansässigen Instituts für die Geschichte der deutschen Juden könnten für Vorträge angefragt werden.
- Bundesweit werden 2021 die Plakate der Aktion #beziehungsweise gezeigt. Man könnte sie aushängen oder ausstellen und dazu eine begleitende Veranstaltung anbieten. Das Referat für christlich-jüdischen Dialog gibt gerne Tipps und kann für einen Vortrag (auch online) angefragt werden. Hier alle Infos und Downloads für die Nordkirche.
- Die Ausstellung „Martin Luther und die Juden“ kann im Referat für christlich-jüdischen Dialog der Nordkirche ausgeliehen werden. Dazu gibt es ein ausführliches Begleitheft.
VERANSTALTUNGEN IN DEN BUNDESLÄNDERN