Die Eingewöhnung hört auf und das Leben fängt an

Freundschaften intensiveren

Mein Oktober ging auch genau so schön weiter, wie er angefangen hat. Mit einer großen Menge Glück habe ich Emile kennengelernt. Emile ist ein Deutscher der 2019 ein Austauschjahr in Crespo gemacht hat und dieses Jahr wieder gekommen ist, um Argentinien richtig zu bereisen. Wir sind zusammen nach Santa Fe gefahren, eine noch größere Stadt die direkt auf der anderen Seite des Rio Paraná liegt, und haben dort mein erstes langes Wochenende verbracht.

Durch ihn habe ich auch meine besten Freunde hier getroffen und neue Freundeskreise aufgebaut. Ein Gruppe von wirklich wundervollen Menschen, die nicht nur die Ruhe hatten mir die Sprache beizubringen und mich in die Kultur zu integrieren. Sondern sich auch für mich als Person interessieren und nicht nur weil ich aus einem anderen Land komme. Dadurch habe ich Nächte lang mit meinen Freunden über Gott und die Welt philosophiert. Obwohl manchmal ganzschön solche Themen mit Händen und Füßen zu behandeln.

Familien Fest & die Totenhosen

Der Großteil meines Oktobers verlief ziemlich ruhig. Ich habe mich auf der Arbeit immer mehr eingewöhnt ,außerdem die Stadt und das Leben was ich führe schätzen wie lieben gelernt. Doch es gab auch 2 Ereignisse die mich fasziniert haben. Zu erst das Fets zum Dia de Familia (Tag der Familie). Ich hab in Vorbereitung extra deutsche Brötchen gebacken, um auch mein Teil dazu beizutragen. Zu erst waren sie für die Kinder geplant. jedoch wollten die lieber die Süßigkeiten, wodurch die Brötchen dann für die Erwachsenen waren. Anstatt wie regulär zur Arbeit zu gehen, wurde für dem Tag extra ein Spielplatz gebucht. Für mich war es aber besonders spannend auch mal die ganzen Eltern der Kinder kennenzulernen. Um auch Gesichter zu den Kindern zu haben. Es wurde sehr viel gespielt, getanzt, geschnackt und Mate getrunken

Das zweite Event war ein Totenhosen Konzert in Buenos Aires. Ich dachte mir die ganze Zeit „Das darf ich nicht verpassen!“. Also habe am Wochenende eine 7 Stunden hin und Rückfahrt auf mich genommen, um diese Konzert mit zu erleben. Es war einer der interesanntesten Konzerte auf denen ich seit langem war. Mir hat es sehr gefallen und die Stimmung war klasse, jedoch gab es einen Faktor der mir irgendwie seltsam vorkam. Alle um mich herum sprachen auf einmal Deutsch. Ich habe ja schon mit einigen deutschen Fans gerechnet, mich eingeschlossen, aber 80-90% der Konzertbesucher sprachen deutsch. Ich habe mich im Anschluss mit einigen unterhalten und zu meinem Erstaunen sind viele tatsächlich nur für dieses Konzert von Deutschland nach Argentinien gereist.

Arbeit Arbeit

Mein November hingegen sowohl erfolgreich wie anstrengend. Am 09.11.2022 kam Ana einer der Koordinatorinnen der IERP vorbei, um sich meine Arbeitssituation anzugucken. Ich habe mich sehr gefreut, da ich das gefühl hatte etwas auf der Stelle zu treten und nicht vernünftig kommunizieren zu können was ich brauche. Nach einem langen Gespräch und einen tollen und aufschlussreichem Essen mit Ana und meiner Chefin, wurden aber alle Zweifel beseitigt. Wir haben zusammen eine bessere Arbeitstruktur entwickelt und ich war viel Motivierter, als sowieso schon.

Der anstrengende Teil war dann die Vorbereitung auf das Abschluss Fest Am 07.12.2022. Wo die größten unserer Kinder (4 Jahre) entlassen werden, damit sie nach den Ferien zur Schule gehen. Es ist das größte Fest meiner Arbeit und dementsprechend war die Stimmung zwar nicht angespannt, aber es konnte auch keine Zeit verloren werden. Ich hab dann den kompletten November damit verbracht das Eingangstor zu streichen und meine Kolleginen zu helfen. Dieses Eingangstor war jedoch mein größter Feind.

Nicht nur war es unglaublich anstrengend bei durchschnittlich 35° zu streichen und das jeden Tag (auch am Wochenende) sondern hat es auch kein Ende gefunden. Ich habe Stunden damit verbracht die einzelnen Seiten und Zwischenräume zu streichen, dennoch war kein Ende in Sicht. Als es dann Soweit war und ich kurz davor war Fertig zu werden, ist mir 2 Stunden vor dem Fest der Farbeimer runtergefallen. Nicht nur war es eine doofe Arbeit das weg zu machen dazu kam, dass ich keine Farbe mehr hatte und das Tor nicht rechtzeitig fertig wurde. Das war ein sehr Frustrierender Moment für mich.

Das Ende und das Neue Kapitel

Das Abschlussfest war trotz, oder vielleicht sogar durch die intensive Zeit davor, um so schöner. Alle Eltern und Kinder, sowie der große Teil deren Familie kam, um sich die Show anzugucken die Vorbereitet wurde. Es gab die 4 Gruppen der 4 Altersstufen, welche jeweils einen Auftritt geplant haben. Es wurde viel getanzt gelacht und ein paar Geschichten erzählt. Danach bekamen die 4 jährigen ihre Urkunden und es wurden tausende Fotos gemacht. Ganz zum Abschluss kam sogar noch Papa Noel (Weihnachtsmann) und hat den Kindern kleine Geschenke gegeben. Die Stimmung war Großartig und alle haben gelacht. Das war einer der schönsten Feste die ich bis dahin erleben durfte.

Nach der Feier, als alles abgebaut wurde, habe ich mich schon auf den Weg gemacht. Denn es war endlich soweit! Durch einige weiter Verzögerungen kam Matthis dann am 07.12.2022 in Paraná an. Meine Chefin und ich haben ihn vom Busbahnhof abgeholt und er wurde auf der Arbeit gebührend empfangen. Da es schon spät war war der Empfang dementsprechend kurz. Seit dem habe ich einen neuen Mitfreiwilligen und Mitbewohner und bin sehr gespannt auf das gemeinsame Leben.

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