Die ersten 2 Wochen auf den Philippinen – Überraschungsei geöffnet…?

Für mich begann dieser Freiwilligendienst symbolisch wie ein Überraschugsei. Warum Überraschungsei? Schon bei der Projektbeschreibung war klar, dass man bei einem neuen Projekt wenig zu wissen haben wird. Innerhalb der Vorbereitungsseminare wurde dies dann noch deutlicher. Für mich persönlich war das aber eigentlich nie ein Problem. Ich hab es als eine schöne, neue Herausforderung genommen und mich noch mehr gefreut immer mehr wissen und kennen lernen zu können – also wie ein Überraschungsei was man immer weiter öffnet und am Ende eine Überraschung bei rauskommt.

Komm ich zum eigentlichen interessanten Punkt:

Es war Dienstag der 31.07.2018 und seit dem letzten 10-tägigen Seminar sind genau 2 Wochen und 2 Tage vergangen.

Um 18:30 Uhr ging es für mich los zum Hamburger Flughafen, wo ich dann auch meine Mitfreiwillige Teresa und ihre Familie traf. Nach der Verabschiedung und dem Sicherheitscheck ging es für uns beide für ca. 23 Stunden (mit 6 Stunden Zeitverschiebung) und einem kurzen Zwischenstopp in Dubai unkompliziert in die Luft, bis wir in der Hauptstadt der Philippien, Manila, landeten.

Die größte „Herausforderung“ erwartete uns auf dem lokalen Flughafen durch eine sehr lange, bangende Suche nach unseren Gepäckstücken. Eine Wand an schwüler Luft, eine dunkle Nacht, Geschrei und Gehupe empfingen uns außerhalb des Flughafens. Nach einem „Dinner“ um  23 Uhr mit den uns noch unbekannten drei Wartenden von der Iglesia Filipina Independiente (Kirche) in einer gefühlt typischen amerikanischen Pizzeria, wurden wir in dem „Dorm“ direkt neben der Kirche untergebracht. In diesem Zimmer mit vier Hochbetten, einer schon etwas sehr älteren Klimaanlage und einem kleinen Bad mit Dusche und dem so genannten „CR“ (Toilette) verbrachten wir zwei zuerst fünf Tage.

Innerhalb dieser ersten Tage konnte ich schon so einige Erfahrungen mit dem Klima, der Sprache, dem Essen, die erste Handwäsche und vieles mehr machen. Hinzu kam die Feier des 116. Unabhängigkeitstages der Kirche, ein kurzer Morgenmarsch zu der Statue des „Obispado Maximo“, die erste Fahrt mit einem hier sehr traditionellen Fahrzeug dem „Jeepney“, kleine Volleyball-und Basketballspiele, erste längere Messen und vor allem eine sehr interessante „Children ’s Rights Orientation“ mit einem Austausch mit den „Lumads“ aus Mindanou. Das ist die indigene Bevölkerung von Mindanou, die sehr häufig aus ihrer Heimat flüchten müssen, auf Grund der Situation mit der philippinischen Regierung und dem Militär.

Am Dienstag dem 07.08. ging es für uns dann weiter: Von Manila aus 4,5 Stunden lang in einem ungewohnten kühlen Bus in den Norden in die Stadt Urdaneta in Pangasinan. Für 6 Tage durften wir hier in der „Aglipay Central Theological Seminary“ (ACTS) direkt in das Leben von 65 Seminarians rein schnuppern, die zu Priester/innen ausgebildet werden. In dem langen, geplanten und strukturierten Alltagsleben wurden wir wie Seminarians aufgenommen, waren bei den eingeteilten Arbeiten, Messen, Besuchen bei der „Ministry Family“ und den kleineren Kirchen im Umfeld mit einbegriffen. Außerdem nahmen wir abwechselnd an den Unterrichtseinheiten der vier Jahre teil. Dabei ging es unteranderem zum Beispiel  um die theologische Ausbildung der IFI, die Mission und die historische Geschichte der Philippinen. Nicht nur in diesen Einheiten, sondern auch außerhalb bei Zumbatänzen, Theaterkursen, Volleyballspielen, Abendessen mit den Jugendlichen der Gemeinden von drum herum etc., kam ein interkultureller Austausch gefühlt minütlich statt, wodurch ich so einiges für mich persönlich lernte und viele neue Fragen auswarf. Das erste traurige Abschiednehmen, von den mir hier liebgewonnen Menschen und sehr wahrscheinlich für immer, war ein erster merkwürdiger Vorgeschmack auf das was mir vielleicht in einem Jahr spätestens wieder bevorstehen wird.

Die Rückfahrt am Sonntag den 12.08. gestaltete sich schwieriger als erwartet. Auf den Philippinen herrschen im Moment zwei Taifune. Wir sind zwar davon nicht direkt betroffen, außer das wir häufiger keinen Zugang zu Wasser haben. Aber Teile Manilas sind durch den Regen überschwemmt, wodurch die Fahrt innerhalb Manilas bis zu unserer vorherigen Unterkunft bei der Kirche IFI komplizierter wurde.

In Manila verbrachten wir die letzten drei Tage hauptsächlich um Visaangelegeneinheiten, den Plan der nächsten Woche, unseren genaueren Aufgaben bei unserem Projekt, Abschiedsgeschenke, dem Packen für den letzten Flug und einem kleinen Ausflug zur „Manila Bay“.

Heute ist es endlich so weit! Wir fliegen auf „unsere“ Insel Bohol. Auch wenn ich in  den ersten zwei Wochen auf den Philippinen schon viel erleben und lernen konnte, unzählige neue Leute getroffen habe und die ersten philippinischen Freunde gefunden habe, freue ich mich dann endlich bald richtig ankommen und im Projekt arbeiten zu können.

„Kitakits!“  = Passt auf euch auf und bis bald!

Eure Mailin

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