Die Menschen in meinem Umfeld in Uruguay

Während meines bisherigen Freiwilligendiensts bin ich vielen Menschen begegnet; vielen nur einmal, manchen aber auch sehr häufig. Im Folgenden will ich einige der Menschen, mit denen ich hier besonders viel Zeit verbringe, vorstellen. Ich habe mich mit drei Personen unterhalten. Dabei wurden zwei der drei Interviews auf Spanisch geführt und dann von mir inhaltlich originalgetreu ins Deutsche übersetzt.

Stelle dich bitte kurz vor.

Elisabeth Kratzert

Ich bin Elisabeth Kratzert und ebenfalls eine Freiwillige aus Deutschland. Ich bin 18 Jahre alt, komme aus Karlsruhe und wohne auch für ein Jahr in Mercedes.

Niela Tarca

Ich bin Niela Venecia Tarca Arroyo. Das ist kein häufiger Name (obwohl vierelementrige Name hier typisch sind). Ich wurde im Juli 1975 geboren, bin also 47 Jahre alt.

Ich lebe gemeinsam mit meinen beiden Kindern und bin über mein Engagement in der methodistischen Kirche dazu gekommen, die dortigen Freiwilligen zu betreuen.

Anaceli Camacho

Ich heiße Anaceli Noemi Camacho Casco und bin 47 Jahre alt. Ich bin Kollegin von Timon.

Chloé Grand

Mein Name ist Chloé und ich bin 36 Jahre alt. Ich lebe in Uruguay, bin aber Französin.

Was ist dein Beruf?

Elisabeth Kratzert

Ich arbeite mit einer 3/4-Stelle in einem Kindergarten und mit einer 1/4-Stelle in der methodistischen Kirche, in der ich auch wohne.

Niela Tarca

Ich habe ursprünglich eine Ausbildung zur Hebamme gemacht, mich von dort aus fortgebildet und arbeite jetzt in einer Klinik als Gynäkologin und Hebamme. Ich unterstütze werdende Mütter während der Geburt und in der ersten Zeit danach.

Anaceli Camacho

Ich bin Lehrerin und arbeite nachmittags in einer öffentlichen Schule. ich bin Klassenlehrerin einer fünften Klasse. Außerdem arbeite ich vormittags im Club de Niños, in dem auch Timon arbeitet, seit 2012.

Chloé Grand

Ich bin Erzieherin und arbeite ebenfalls in dem „Club de Niños“. Vorher habe ich in Frankreich in Flüchtlingszentren, mit Jugendlichen mit Fluchterfahrungen oder mit Jugendlichen mit familiären Problem in Kinderheimen gearbeitet.

Was ist deine Meinung zu Freiwilligendiensten?

Elisabeth Kratzert

Ich finde Freiwilligendienste wichtig. Man kann etwas über sich und über das Leben lernen und das auf einem völlig anderen Weg als während der Schulzeit. Dazu gehören praktische Dinge wie Kochen und Waschen, aber auch ein kultureller Austausch mit Menschen des jeweiligen Landes.

Niela Tarca

Ehrlich gesagt habe ich die Idee dahinter erst nicht verstanden. Mit der Zeit wurde mir aber klar, dass es um den Austausch geht und es einen beidseitigen Vorteil gibt. Die Freiwilligen sammeln Lebenserfahrung und lernen etwas über die Welt, sie „hinterlassen“ aber auch etwas. Durch den Austausch profitieren beide Seiten.

Anaceli Camacho

Ich finde, dass ein Freiwilligendienst eine ziemlich noble Sache ist. Man muss freiwillig dafür bereit sein und dazu Lust haben. Das ist nicht selbstverständlich.

Chloé Grand

Meinen ersten Kontakt mit Freiwilligen hatte ich hier, wo ich mit dir arbeite. Ich arbeite hier aber noch nicht so lange und habe mir deshalb noch keine Meinung gebildet.

Wo hast du in deinem Leben gelebt?

Elisabeth Kratzert

Ich komme aus einem Dorf in der Nähe von Karlsruhe und lebe zur Zeit in Mercedes, Uruguay.

Niela Tarca

Ich habe den größten Teil meines Lebens hier in Mercedes gelebt. Für mein Studium war ich für vier Jahre in der Hauptstadt Uruguays, in Montevideo. Ich würde aber gerne im Alter in eine noch kleinere und ruhigere Stadt ziehen.

Anaceli Camacho

Als Kind habe ich in dem kleinen Dorf José Enrique Rodó 70km von Mercedes entfernt gelebt. Mit 16 Jahren sind wir hier nach Mercedes umgezogen und seitdem lebe ich hier.

Chloé Grand

Ich wurde im Süden Frankreichs in den Alpen geboren, habe aber auch im Baskenland gelebt. Darüber hinaus war ich längere Zeit in Brasilien und lebe jetzt in Uruguay.

Was kochst du, wenn du wenig (viel) Zeit hast?

Elisabeth Kratzert

Ich muss gestehen, dass Kochen nicht meine größte Leidenschaft ist. Deshalb gibt es meistens etwas Einfaches: Reis mit Tomatensoße und Zucchini oder Zapallito (eine uruguayischen Kürbisart).

Wenn es etwas extravaganter sein soll, fällt mir zum Beispiel ein One-Pot Butterbohnen Rezept mit karamellisierten Zwiebeln ein. Gerne esse ich auch gebackenen Schafskäse, den es hier leider nicht zu kaufen gibt.

Niela Tarca

Wenn es etwas Schnelles für mich und meine Kinder geben soll, ist das häufig gekochtes Gemüse dazu gekochte Eier und eventuell Linsen. Wenn ich etwas mehr Zeit habe – was nicht so häufig vorkommt – koche ich gerne eine Fleischpastete, Cannelloni oder selbstgemachte Tagliatelle.

Anaceli Camacho

Da ich nur eine kurze Pause zwischen meinen beiden Arbeiten habe, kann ich mittags nicht kochen, weshalb ich abends koche. Ich variiere zwischen etwas aus dem Ofen, einem Salat oder etwas, das ich schnell in der Mikrowelle machen kann.

Chloé Grand

Ich mag Salate sehr gerne. Einfach ein paar Gemüse schneiden und vermischen. Wenn ich mehr Zeit habe, mache ich gerne Lasagne oder eine Gemüsetorte. Ich koche gerne französisch, es fehlen aber viele Produkte dazu. Beispielsweise die Käseauswahl ist deutlich anders.

Was machst du in deiner Freizeit?

Elisabeth Kratzert

Ich spiele in einem Team Volleyball und besuche gemeinsam mit Niela einen Keramikworkshop. In Deutschland treffe ich mich gerne mit Freundinnen, um mit ihnen gemeinsam zu kochen oder auch nur zu essen. Ich singe gerne in meinem Gemeindechor und gehe spazieren.

Niela Tarca

Ich besuche mit Elli einen Keramikworkshop und gucke gerne Filme mit meinen Kindern. Ich schlafe aber auch sehr gerne. Auf einem Spaziergang setze ich mich gerne an den Rio (Der Rio Negro ist der Fluss in Mercedes), gucke in den Himmel und trinke Mate (ein typischer uruguayischer Tee).

Anaceli Camacho

Das hängt total davon ab, in was für einer Stimmung ich gerade bin. Ich höre gerne Musik oder koche. Wenn ich Zeit habe, lese ich oder gucke mal eine Serie.

Chloé Grand

Ich spiele Gitarre und nehme Musikunterricht. Ich bin Mitglied eines Sportclubs, gehe gerne spazieren, joggen und Fahrrad fahren.

Hast du einen Lieblingsort?

Elisabeth Kratzert

Ich mag die Insel, die ich auf Spaziergängen erkundet habe. Man kann sich toll in den Schatten von einem der vielen Bäume setzen.

Niela Tarca

Mir gefällt eine Wiese am Fluss. Von ihr aus kann ich auf die Autobrücke gucken und die Fahrzeuge beim Vorbeifahren beobachten. Auch die Insel hat ihre schönen Ecken.

Anaceli Camacho

Mein Lieblingsort ist mein Haus. Am besten im Frühling oder im Herbst. Da ist das Wetter am schönsten.

Chloé Grand

Mir gefällt die Insel mit dem Fluß auf allen Seiten und dem tollen Sonnenlicht. Besonders im Frühling, wenn die ganze Natur von neuem erwacht

So, das war die Vorstellung einiger wichtiger Personen in meinem Umfeld. Natürlich ist hier nicht genügend Platz für alle Personen, weshalb ich aus den verschiedenen Bereichen meines Alltags jeweils eine Person ausgesucht habe. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und habt etwas über mein Umfeld und das Leben in Uruguay gelernt.

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