Indien, wir fühlen uns Willkommen!

Lüneburg, Mittwoch den 17.08.2022, 01:45:

Es Klingelt, ich wache auf und mir steht ein Känguru gegenüber. Ich blinzele, gucke hinter mich, die Treppe runter, die Treppe wieder rauf, gucke geradeaus…das Känguru steht immer noch da.

So habe ich mich zumindest gefühlt, als der Wecker um diese Uhrzeit geklingelt hat. Ähnlich wie bei Marc-Uwe-Kling und dem Känguru, hat dieses Klingeln ganz viel Auswirkung auf die kommende Zeit von Thula und mir. (Solltest du das mit dem Känguru nicht verstanden haben, empfehle ich dir mal in die Känguru Chroniken von Marc-Uwe-Kling reinzuhören.)

Jetzt aber eins nach dem anderen, warum hat der Wecker so früh geklingelt?

…weil um 06:10 der Abflug von Hamburg Airport mit dem Ziel Nagpur, Indien war. Geflogen sind wir dann über Amsterdam und Mumbai. In Mumbai mussten wir unser Gepäck abholen und nochmals aufgeben, was bei mir für ein bisschen Reise-Stress gesorgt hat. Doch wie zu erwarten hat alles gut geklappt. Ein paar Stunden später waren wir dann auch schon in Nagpur, dort wurden wir vom Team des IPC abgeholt. Vom Flughafen ging es dann direkt zu unserer Unterkunft, dem NCCI. Das NCCI ist das National Council of Churches of India und wird für die nächsten 11 Monate unser Zuhause sein. Es ist ein sehr g/roßes Gelände wo Thula und ich jeweils ein Zimmer mit Bad haben, welche beide gut ausgestattet sind. Es gibt einen Ventilator an der Decke und auch eine Klimaanlage, im Bad gibt es sogar eine Dusche mit warm Wasser.

Morgens, mittags und abends wird im NCCI jeweils frisch gekocht, es ist die reinste Wohlfühloase. Sowohl das IPC als auch das NCCI sind zwei kleine Paradiese inmitten von Nagpur. Unglaublich grün, mit tollen Bäumen, Pflanzen und Tieren und noch tolleren Menschen! Wir wurden wirklich mit offenen Armen empfangen und Willkommen – eine solche Gastfreundschaft hätten wir uns nicht Erträumen können.

Ein paar Worte zum Verkehr:

Meine bisherige Beobachtung ist, dass es im Indischen Straßenverkehr viel wichtiger ist zu hören als zu gucken. Denn jeder kündigt sich bei einer Kreuzung mit einem freundlichen Hupen an. Das Motto ist ja eh mehr Augen zu und durch, als bedacht an die Kreuzung heranfahren. Das erste was wir gelernt haben als wir ins Auto gestiegen sind ist, dass es zwar Anschnallgurte gibt, diese jedoch nur zur Dekoration da sind und auf keinen Fall zur Benutzung. Die Anschnallgurte sind aber nicht die einzige „Sicherheitsvorkehrung“ die nicht benutzt wird. Auf halber Strecke der Fahrt vom Flughafen zum NCCI habe ich erst bemerkt, dass die Außenspiegel angeklappt sind. Trotz des vermeintlichen Chaos funktioniert der Verkehr (zumindest in der Gegend in der wir wohnen) sehr gut. Für Thula und mich ist es also kein Problem den Arbeitsweg von 1,5 km mit dem Fahrrad zu fahren. Wir schwitzen zwar wie sonst was aber mit dem Verkehr haben wir kein Problem!

Tiere:

In Innenräumen läuft natürlich hier oder da mal ein Gekko oder eine kleine Eidechse rum, ansonsten gibt es drinnen keine nennenswerten Tiere. Auf dem Grundstück des IPC leben 2 (Streuner-) Hunde. Der Ältere von den beiden ist sehr scheu und sofort weg, wenn man auch nur auf 5m rankommt. Der jüngere von den beiden ist das komplette Gegenteil. Sehr zutraulich und noch super verspielt. Ansonsten sind tagsüber ab und zu auch mal ein paar Papageien zu sehen. Abends ist dann die Zeit der Fledermäuse. Die Fledermäuse sind jedoch Flughunde und haben Flügelspannweiten von teilweise mehr als 1,50m. Wir konnten unseren Augen nicht trauen, Fledermäuse so groß wie ein Adler. Da wir in einer sehr grünen Gegend wohnen, gibt es hier super viele dieser Fledermäuse. Und dann gibt es natürlich noch überall Kühe. Allerdings sind die nicht wirklich ein Stör Faktor, man fährt halt einfach drum rum und alles ist gut.

Das Wetter:

Es sind tagsüber normalerweise so 32 Grad, nachts kühlt es so auf 24 Grad herab. Das ist ja erstmal völlig in Ordnung. Wäre da nicht diese Luftfeuchtigkeit…

In meiner Wetter App (Apple Standard) wird auch die gefühlte Temperatur angezeigt. Diese liegt täglich bei über 40! Das ist zum einen natürlich echt heftig, gibt aber auch ein kleines bisschen Hoffnung, dass wir den Indischen Sommer wo es dann über Wochen hinweg tagsüber mindestens 42 Grad gibt überstehen werden. (Im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit ja nicht so hoch und die Hitze somit angenehmer.

Nun sind wir schon fast 3 Wochen hier -gefühlt sind es aber 2 Monate. Wir haben das Privileg ein Land zu erleben, welches in seiner Vielfalt nicht reicher sein könnte. Einen kleinen Einblick in diese Vielfalt haben wir bereits bekommen, als wir unter anderem das Krishna Festival und Ganesha Festival mitfeiern durften. Wir hoffen, dass im Laufe des nächsten Jahres noch viele weitere Eindrücke dieser Vielfalt Indiens hinzukommen.

Zwar brauchen wir aktuell noch viel Zeit zur Erholung, da einfach alles neu ist, wir finden aber mit jedem Tag besser in den Alltag hinein. Auch mit unseren Hindi machen wir (sehr kleine) Fortschritte, hier und da lernt mal Immer mal wieder eine Vokabel dazu. Der Wille Hindi zu lernen ist auf jeden Fall da, einfach ist es aber nicht. Zumindest mit der Kleidung haben wir uns schon erfolgreich integriert. Vom Essen können wir gar nicht genug schwärmen. Es ist wirklich ein kleines Paradies in dem wir hier gelandet sind!

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