Lettland

Lettland (lettisch Latvija) liegt in der Mitte des Baltikums. Es grenzt im Süden an Litauen, im Südosten an Weißrussland, im Osten an Russland, im Norden an Estland und im Westen an die Ostsee. Das Land ist mit einer Fläche von 64 589 km² etwas kleiner als Bayern. Hauptstadt ist Rīga.
Am 21.August 1991 erklärte Lettland seine staatliche Souveränität. Dieser Vorgang, dem die sogenannte Singende Revolution und die Erklärung der Unabhängigkeit am 4. Mai 1990 vorausgegangen waren, wurde seitens der Sowjetunion am 6.September 1991 anerkannt. Lettland ist eine parlamentarische Republik. Seit 1. Mai 2004 ist es Mitglied der Europäischen Union, seit 21. Dezember 2007 Teil des Schengener Raums.
In Lettland gibt es etwa gleich viele evangelische wie katholische Christ*innen. Ein kleinerer Teil der Bevölkerung gehört der russisch-orthodoxen Kirche an.
Nach einem weltweit beachteten wirtschaftlichen Boom ist Lettland als Folge der Wirtschaftskrise wirtschaftlich ans Ende der europäischen Staaten gerutscht. Durch Senkung der Ausgaben im Sozialbereich versucht Lettland, den Haushalt zu stabilisieren. Viele junge Menschen arbeiten außerhalb Lettlands. Diese Arbeitsmigration stellt die lettische Gesellschaft vor große Herausforderungen.

Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in Lettland

Es bestehen Beziehungen zur deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland mit Sitz in Rīga. Seit 2003 ist die dortige Pfarrstelle von der EKD finanziert, auch auf Betreiben der Nordelbischen Kirche.

Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands (Latvijas Evaņģēliski luteriskā baznīca) (ELKL)

Die Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland – wie auch mit den lutherischen Kirchen in Estland und Litauen – wurde bereits Ende der 70er Jahre vom Lutherischen Weltbund über die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) angeregt. Der Lutherische Weltbund schlug vor, die Zuständigkeiten für die regionalen evangelisch-lutherischen Kirchen auf dem Gebiet der damaligen Sowjetunion zwischen den Gliedkirchen der EKD aufzuteilen. 1989 reiste eine erste offizielle Delegation der Nordelbischen Kirche nach Rīga, Vilnius und Tallinn. Die Kirchenleitung bildete einen Baltikumsausschuss und übertrug ihm die Entscheidungsbefugnis in allen grundsätzlichen, kirchenpolitischen Angelegenheiten und bei finanziell umfangreichen Projekten. Die Lettische Kirche ist eine synodal-verfasste Kirche, in der die Synode nur alle drei Jahre zusammenkommt und daher stark auf Kapitel und Bischofskollegium fokussiert ist. Die ELKL schaffte 2016 die Frauenordination wieder ab.

Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands im Ausland

Die Lettische Evangelisch-Lutherische Kirche im Ausland (Latvijas Evaņģēliski luteriskā baznīca ārpus Latvijas (LELBĀL)); englisch Latvian Evangelical Lutheran Church Abroad) ist eine lutherische Kirche, deren Mitglieder überwiegend in Westeuropa und Nordamerika wohnen. Die LELBĀL ordiniert, entgegen der ELKL, weiterhin Frauen.

Theologischen Fakultät an der Universität Rīga

Die Theologische Fakultät an der Universität Riga besteht seit 1922. Die seit 1865 entstandene Universität wurde besonders durch ihre Baufakultät bekannt, da sie eine treibende Kraft in der Entwicklung des Jugendstils war. Da die Universität bis zum zweiten Weltkrieg keine Zugangs-Beschränkungen hatte und als sehr progressiv galt, studierten dort viele junge Menschen aus dem gesamten baltischen Raum.

Verband der Lettischen Lutherischen Theologinnen.

Jährlich findet ein Pastoralkolleg statt, an dem Theologinnen und Theologen aus Lettland, Estland, Litauen und der Nordkirche teilnehmen. Hier werden biblische und theologische Fragen erörtert und es dient zum gegenseitigen Kennenlernen und Verständnis.