Mein (unfassbar langer) Weg zur Arbeit:

Da ich insgesamt zwei verschiedene Einsatzstellen habe, welche sich im drei Monate Takt wechseln, habe ich theoretisch auch zwei verschiedene Wege zur Arbeit. Doch wirklich spannend sind beide nicht. Denn schließlich lebe ich auf dem Gelände des PLCCs, wo sich auch die Schule und das Büro befinden, in denen ich arbeite. Entweder gehe ich also einmal aus der Tür raus und 100m zu dem Gebäude direkt neben meiner Wohnung oder ich muss ganze 200m zur gegenüberliegenden Seite, wo die Schule ist, laufen.

Da ich es aber von zuhause von der Zeit, als ich noch zur Schule gegangen bin gewohnt war, morgens immer ein bisschen Bewegung integriert zu haben, da ich 4km mit dem Fahrrad zur Schule gefahren bin, habe ich mir hier auch von Anfang an angewöhnt, etwas früher aufzustehen, um morgens einmal für einen kleinen Spaziergang rauszukommen. Nach kurzer Zeit hatte ich mir auch die Gesichter gemerkt, die mir zu der Zeit immer begegnen, da sie auf dem Weg zur Arbeit sind, sodass ich morgens jetzt viele Leute habe, die ich grüße oder anlächle. Das, der Sonnenaufgang und wie ich mich danach immer fühle, machen es mir auch immerhin etwas leichter, mich an den Tagen wo ich etwas müder bin aus dem Bett zu quälen.

Und da mein Weg nun also doch nicht wirklich lange ist, dachte ich mir berichte ich gleich auch noch einmal von meinem liebsten Spaziergang hier. Denn da kann ich mich, an dem Nairobi Nationalpark so gar nicht beschweren.

Spaziergänge in Kenia:

Wenn ich also spazieren gehe, verlasse ich das Gelände und stehe nun vorm Gate. Sobald ich 10 Schritte gegangen bin erscheint sofort die Skyline von Nairobi. Nur der Nationalpark liegt dann zwischen mir und dieser. Trotzdem sind es dann noch ca. 200m bis zur Querstraße, die ich dann immer nur noch geradeaus gehe. Zuerst kommen auf der gegenüberliegenden Seite vom Nationalpark noch einige Wohngebiete und Häuser. Auf der anderen Seite sind vereinzelt einige Lodges oder kleine Hütten, da dort viele Kühe über Nacht stehen. Ich bin tatsächlich meistens schon sehr lange unterwegs, sodass ich der Straße erstmal ca. 2 Kilometer folge, bis keine Häuser mehr kommen. Dann sind es noch so 1,5 Kilometer bis zur Massai Lodge, die sich also mitten im Nationalpark befindet.

Wenn ich bei dieser ankomme, drehe ich dann meistens um und gehe den ganzen Weg wieder zurück. Das ist teilweise auch ganz schön anstrengend, da man hier einmal in so eine kleine „Schlucht“ kommt, die ich zuerst also einmal runter und danach sofort wieder hochmuss. An dieser Stelle hört der Zaun dann auch auf (obwohl der auch direkt bei meinem Projekt nicht wirklich heile und von den meisten Tieren zerstört werden könnte). Daher kann ich hier so gut wie immer Zebras, Antilopen und teilweise auch Gnus sehen kann. Vereinzelnd kann ich auch ein paar Giraffen aus ganz weiter Entfernung erkennen. Nachdem ich nach zwei Monaten zum ersten Mal wieder meine Brille aufhatte, konnte ich diese dann auch deutlich schärfer sehen!

Zum Glück waren noch keine anderen Tiere wie Löwen oder ähnliches dort. Von Leuten, die hier leben, wurde mir auch gesagt, dass es tagsüber in der Regel sehr sicher ist. Wenn es dunkel wird solle ich allerdings lieber zuhause sein. Trotzdem höre ich auch immer noch auf mein Bauchgefühl. Wenn ich mich nicht gut fühle, drehe ich teilweise auch schon eher um.

Da dies für mich einfach ein riesiges Freiheitsgefühl widerspiegelt und definitiv zu einem der Dinge gehört, die ich hier am meisten schätze, versuche ich dies jetzt immerhin ein ganz kleines bisschen durch einige meiner Fotos zu übermitteln.

Also viel Spaß beim genießen und ganz liebe Grüße aus dem sonnigen Kenia!!

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