Viele Schritte für Klimagerechtigkeit – Die Ökumenischen Pilgerwege

Um den Diskurs zu Klimagerechtigkeit voranzutreiben, finden aktuell mehrere ökumenische Pilger­wege zur Weltklimakonferenz in Glasgow statt: Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit „Geht doch!“ verbindet die Weltklimakonferenz 2018, die in Katowice (Polen) stattfand, mit der Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow. Aus dem polnischen Zielona Góra, wo die Pilger*innen am 14. August starteten, geht es durch Polen, Deutschland, die Niederlande und England nach Schottland.

Pilger auf dem Weg nach Glasgow, Foto: C. Hunzinger

Ein weiterer Pilgerweg Richtung Glasgow ist der in Schweden gestartete Pilgrim’s Walk for Future: 100 Tage lang pilgern die Teilnehmer*innen durch Schweden, Dänemark, Deutschland, die Nieder­lande, Großbritannien und Schottland nach Glasgow. Am Vorabend der großen Klimademonstration am 24. September waren die schwedischen Klimapilger*innen in Hamburg zu Gast. Anlässlich Ihres Besuchs hatte Pilgerpastor Bernd Lohse zu einer Tischgemeinschaft in die Hauptkirche St. Jacobi ein­geladen. Organisiert wurde diese von der Infostelle Klimagerechtigkeit im Zentrum für Mission und Ökumene. Mit dabei waren neben den schwedischen  Pilger*innen Mitglieder von Churches for Fu­ture Hamburg, Vertreter*innen mehrerer in Hamburg ansässiger internationaler Kirchen, wie der fin­nischen, der schwedischen und der anglikanischen Kirche und Christa Hunzinger, Europareferentin am Zentrum für Mission und Ökumene. „Ich finde besonders schön, wie sehr wir bei diesem Thema mit unseren europäischen Partner*innen verbunden sind“, erläutert Christa Hunzinger. „So hat beim Aussendungsgottesdienst der Pilgerinnen und Pilger in Zielona Góra der Bischof unserer Partnerdiözese Wrocławska, Waldemar Pytel, mitgewirkt. Die schwedischen Pilgerinnen und Pilger zogen unter anderem durch unsere Partnerdiözese Växjö. Und auch mit unseren englischen Partne­rinnen und Partnern sind wir zum Thema Klimagerechtigkeit immer wieder im Austausch.“

Erstmalig 2015 von der Infostelle Klimagerechtigkeit und dem Referat Theologie und Nachhaltigkeit des Zentrums für Mission und Ökumene initiiert, wird der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerech­tigkeit heute auf breiter ökumenischer Basis von vielen Unterstützer*innen mitgetragen. Zu den Mit­gliedern des Lenkungskreises gehört Astrid Hake, Koordinatorin des im Zentrum für Mission und Öku­mene angesiedelten Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit: „Aus christlicher Perspektive sind wir in Mitverantwortung für die Schöpfung“, begründet Astrid Hake das kirchliche Engagement. „Durch die vielfältige Verbundenheit der Kirchen mit dem globalen Süden stehen wir als kirchliche Organisationen in der Verantwortung für Klimagerechtigkeit.“

In Münster trafen die Teilnehmer*innen des Pilgrim’s Walk for Future mit denen des Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit zusammen. Gemeinsam geht es nun Richtung Glasgow. Zu Beginn der Weltklimakonferenz kommen dort Pilgernde aus der ganzen Welt zusammen, um die Staaten zum Handeln aufzufordern.

Die Pilger*innen sind Teil eines wachsenden Netzwerks von kirchlichen und säkularen Institutionen, Initiativen und Organisationen, die wirksame, verbindliche und sozial gerechte Klimaschutzmaßnah­men fordern. Teil dieses Netzwerks ist auch das Zentrum für Mission und Ökumene, das sich in Zu­sammenarbeit mit seinen Partnerkirchen weltweit für gemeinsame Anliegen einsetzt. Klimagerech­tigkeit ist dabei ein wichtiges Querschnittthema: „Von den Partner*innen im globalen Süden erhalten wir immer wieder Informationen über die konkreten Auswirkungen des Klimawandels, die uns in un­serem Engagement bestärken“, erläutert Ulrike Eder von der Infostelle Klimagerechtigkeit. „Klimapo­litik zum Schutz unseres Planeten ist eine dringende Notwendigkeit und wir brauchen jetzt entschie­denes Handeln.“

Im Februar 2022 hat sich die Landessynode der Nordkirche Klimagerechtigkeit als Themenschwerpunkt gesetzt. Bis zu diesem Termin werden wir in unseren Medien verstärkt zu Klimagerechtigkeit in unseren Arbeitsbezügen berichten. Folgen Sie uns dazu gern auf unserem Facebook-Kanal facebook.com/nordkircheweltweit

Text: Dorothe Cremer