Bischof Antonio Ablon bei Lambeth Konferenz, ÖRK und UN Menschenrechtsrat

Bischof Ablon bei der Lambeth Conference im August 2022.

Bischof Antonio Ablon ist seit Herbst 2020 Mitarbeiter des Zentrums für Mission und Ökumene. 2022 war das Jahr der großen Kirchenversammlungen, von denen Bischof Ablon einige besuchte. Den Anfang machte die Lambeth Konferenz in London, einem Zusammentreffen aller anglikanischen Bischöfe, das alle zehn Jahre  stattfindet. Wegen Streitigkeiten über die Haltung zu homosexuellen Bischöfen und gleichgeschlechtlichen Ehen war die Konferenz bereits einmal vertagt worden. Um der Einheit willen wurden auch zum Thema Gerechtigkeit kaum deutliche Worte in den Stellungnahmen der Konferenz gefunden. Immerhin konnte Bischof Ablon die Menschenrechtslage und Situation der Indigenen auf den Philippinen in seiner Arbeitsgruppe vorstellen und Aufmerksamkeit darauf lenken.

Bischof Ex Reyes, Bischof Antonio Ablon und Rev. Japhet Ndhlovu bei der ÖRK Vollversammlung in Karlsruhe.

Dann folgte der Besuch bei der ÖRK Vollversammlung in Karlsruhe, wo Indigene aus aller Welt ihre Situation den Teilnehmenden dargestellt und präsentiert haben. Auf den Philippinen sind der Nationale Christenrat, die United Church of Christ und die Iglesia Filipina sich einig, was das Engagement für Arme, Marginalisierte und Indigene betrifft. Auch andere internationale Partner der IFI waren anwesend, z. B. aus Schweden und aus Kanada. Weil die Situation in den Philippinen so schwierig ist und die jetzige Regierung wenig Hoffnung auf Besserung verspricht, ist die internationale Vernetzung umso wichtiger. Klimagerechtigkeit war das Wort, das sich allen Teilnehmenden an der Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe eingeprägt hat. Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind zu einem Begriff zusammengewachsen. Indigene Gemeinschaften kamen als Wahrer der Natur und Spezialisten für Nachhaltigkeit und Biodiversität in den Blick.

Bischof Antonio Ablon vor dem UN Menschenrechsrat

Im November bei der Sitzung des UN Menschenrechtsrates in Genf, der sich mit der aktuellen Situation auf den Philippinen beschäftigt hat, hat Bischof Ablon als Vertreter des ÖRK teilnehmen können und sich insbesondere mit dem Thema „red-tagging“ eingebracht. „Red-tagging“ bedeutet das Brandmarken von Personen, die als kommunistische Terroristen im Internet, in Pamphleten und auf Hauswänden und Straßen namentlich diffamiert werden. Diese Praxis soll von der philippinischen Regierung verboten werden, so die Forderung bei der Sitzung des Menschenrechtsrates. Als selbst Betroffener dieser Art von Diffamierung, die als Drohung und Ankündigung von jederzeit stattfindenden Mordanschlägen gedeutet werden muss, war der Beitrag von Bischof Ablon zu diesem Thema sehr eindrücklich.


Isabel Friemann, Ostasienreferentin