Brasilien: Brunnenbau in Mato Grosso

Brunnenbaumaßnahmen in Mato Grosso
Foto: Associação Cultural Casulo

In Brasilien leben knapp 900.000 Indigene in 305 Völkern, das bedeutet 305 eigene Sprachen und eine große kulturelle Vielfalt. Leben, Traditionen und individuelle Kulturen der Indigenen sind stark gefährdet, denn obwohl die indigenen Territorien per Verfassung geschützt sind, nehmen Landraub durch Abholzung und Brandlegung zu. Rohstoffe werden illegal abgebaut und Wälder zum Anbau von Monokulturen und für Rinderfarmen abgebrannt. Seit der Covid 19 Pandemie verschlechtert sich die Lage zusätzlich, da immer wieder Personen illegal in geschützte Gebiete vordringen und das Virus einschleppen. In diesen Gebieten ist die Gesundheitsversorgung unzureichend, so dass der Anteil an Infizierten und Toten unter den Indigenen besonders hoch ist. (Stand 28.10.21: 38.019 Infizierte, 865 Tote, 158 indigene Völker sind betroffen).

Wassertank
Foto: Associação Cultural Casulo

Der Rat unserer Partner*innen der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) gründete im Jahr 2000 die Lutherische Stiftung für Diakonie (FLD). Sie arbeitet mit finanziell benachteiligten Gruppen und verarmten Gemeinschaften ohne Diskriminierung aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts, der politischen Überzeugung oder des religiösen Glaubens zusammen. Die Stiftung unterstützt u.a. Kleinprojekte wie den Verein Associação Cultural Casulo mit Sitz in Mato Grosso, einer der führenden Bundesstaaten in Viehzucht, Soja- und Zuckerrohrproduktion.

Gemäß dem Motto „Vidas indigenas importam“ (Indigene Leben zählen) soll die Lage der mit ca. 50.000 zweitgrößten indigenen Bevölkerung, die Guarani und Kaiowa, in den Reservaten, auf legalisiertem Land und in Lagern am Straßenrand, verbessert werden. Eine der größten Schwierigkeiten ist der Zugang zu sauberem Wasser.

Mit Unterstützung der Stiftung FDL konnten bereits 310 Wasserreservoirs mit 200 Litern Fassungsvermögen angeschafft werden. Die Behörden sind verpflichtet, diese zur Versorgung der Familien mit Wasser zu befüllen, halten diese Verpflichtung jedoch nicht ein und ziehen es vor, Strafe zu zahlen. Deshalb besteht die Notwendigkeit durch Brunnen, die Familien dauerhaft mit sauberem Wasser zu versorgen und sie damit von der Willkür der Behörden unabhängig zu machen. In Zeiten des Virus ist das überlebenswichtig.

So baut der Verein Associação Cultural Casulo einen Brunnen in Mato Grosso