Der Islam aus geschlechtergerechter Perspektive

Der Kirchenkreis Ostholstein lädt gemeinsam mit dem Beauftragten für christlich islamischen Dialog der Nordkirche, Dr. Sönke Lorberg-Fehring, zu einer mehrtägigen Veranstaltungsreihe „Einführung in den Islam“.

Die Frage nach dem Kopftuch war nur eine unter vielen, die am Donnerstagabend (5. März) im Gemeindehaus von St. Nikolai in Burg auf Fehmarn gestellt wurde. Und erwartungsgemäß war sie auch nicht ganz einfach zu beantworten, denn es kommt bei vielen Fragen, die Christen an den Islam haben, immer auch auf theologische Interpretationen und Perspektiven an. Özlem Nas, Bildungsreferentin beim Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura), erläuterte die entsprechenden Stellen im Koran, aus denen sich ein Kopftuch-Gebot ableiten lässt. Sie machte aber auch deutlich, dass sich damit kein Kopftuch-Zwang begründen lasse. Jede Muslima müsse selbst entscheiden, ob sie dies wolle oder nicht. Özlem Nas selbst hat sich dafür entschieden.
Nas war für die ursprünglich angekündigte Referentin eingesprungen, die ihre Teilnahme für die dritte Veranstaltung an der Kirchenkreis-Reihe „Einführungen in den Islam“ kurzfristig hatte absagen müssen. Sehr verständlich und präzise erläuterte Nas das Verhältnis von Mann und Frau im Islam aus einer geschlechtergerechten Perspektive und stellte dar, welche Ursachen für patriarchalische Frauenbilder nicht nur im Islam verantwortlich sind.
Pastor Michael Hanfstängl, zuständig beim Kirchenkreis für Mission, Ökumene und Gerechtigkeit, und Pastor Dr. Sönke Lorberg-Fehring, Referent für den christlich-islamischen Dialog am Zentrum für Mission und Ökumene und Beauftragter der Nordkirche, führten durch den Abend, an dem auch Propst Dirk Süssenbach als einer von über 50 Interessierten teilnahm.