Digital vom Rand in die Mitte

Das Christian Jensen Kolleg (CJK) ist wieder geöffnet, Gäste sind wieder auf dem Gelände unterwegs und  in der Küche und an der Rezeption sind die Kolleg*innen wieder in Aktion. „Endlich“, sagt Nora Steen, theologische Leiterin des CJK: „ aber, so schön es ist, sich auch analog wieder begegnen zu können – die digitalen Veranstaltungsformate  haben unsere Arbeit mit vielen neuen Impulsen bereichert“.  

Sharepic Moin Tokunft

Die Zusammenarbeit auf dem Breklumer Campus zwischen dem CJK, dem Zentrum für Mission und Ökumene und der Evangelischen Akademie der Nordkirche hat verschiedenste Formate hervorgebracht: Das Utopien-festival Moin Tokunft in Kooperation mit der Europa-Universität Flensburg, die Langzeitfortbildung Ökumenische Spiritualität, das Einstimmen auf die österliche Zeit in der Karwoche und die geistigen Impulse im Advent. Zusätzlich verschiedene Vorträge und Diskussionsrunden zu aktuellen politischen Themen. All diese Veranstaltungen mussten durch die Pandemie-Situation in digitale Formate umgewandelt werden.  

„Das war schon eine große Herausforderung“, erzählt Nora Steen: „ aber mir ist über diese Zeit doch klar geworden, dass auch im digitalen Zusammenhang das Gefühl von Begegnung und Gemeinschaft möglich ist. Beispielsweise war das meistgenannte Wort in der Auswertung von Moin Tokunft  ‚Gemeinschaft‘, das war ein schönes Ergebnis.“ 

Breklum/Lüttmoorsiel Foto S. Roß

Breklum liegt ganz im Norden der Nordkirche und ist daher aus den meisten Kirchenkreisen ist das Dorf nur durch eine längere Fahrt zu erreichen. „Unser Standort hat natürlich auch sehr viele Vorteile, denn läge das CJK woanders, hätten wir vermutlich weder das Wattenmeer, noch den weiten Himmel und den Wind, die das spirituelle Erleben des Ortes sehr beeinflussen“, beschreibt Nora Steen: „Aber natürlich liegen wir eher am Rand der Nordkirche. Auch da hat die Auseinandersetzung mit digitalen Formaten uns einige Erkenntnisse gebracht, denn wir haben dadurch mit Gruppen und Institutionen kooperiert, die nicht hier in Nordfriesland sitzen, und auch Teilnehmende und Referent*innen aus ganz Deutschland und der Welt hier empfangen können – das war eine großartige Erfahrung.“

Viele dieser Menschen hätten vorher nicht über einen Besuch in Breklum nachgedacht, möchten aber den Ort jetzt doch auch einmal sehen. Spannend ist auch, dass es geglückt ist, spirituelle Formate am Monitor erfahrbar zu machen, so Nora Steen: „Da war ich erst sehr unsicher, aber wir haben mit Licht, Musik und Bildern experimentiert und Formen für geistliche Formate gefunden, die bundesweit nachgefragt worden sind.“  

Die Geschichte von Breklum zeigt, dass hier schon immer Impulse für neue Wege und große Pläne erdacht wurden – insofern ist die Geschichte des Campus wieder um einen neuen Abschnitt reicher.