Abschied von Diana Sanabria aus dem Referat für Weltwirtschaft

Nach drei erfüllten Jahren verlässt Diana Sanabria, Juristin und Referentin für Weltwirtschaft, zu unserem Bedauern das Zentrum für Mission und Ökumene. Das Referat wurde mit ihr neu aufgebaut. Hier ein Rückblick auf ihre Arbeit:

In den letzten drei Jahren setzte sich unser Weltwirtschaftsreferat für globale soziale Gerechtigkeit ein. Zusammen mit der Initiative Lieferkettengesetz trug das Ökumenezentrum dazu bei, dass große Unternehmen durch das Lieferkettengesetz heutzutage Menschenrechte und die Umwelt entlang der Lieferkette achten müssen. Dafür leistete unsere Referentin für Weltwirtschaft, Diana Sanabria, Advocacyarbeit bei Politik- und Unternehmensvertreter*innen, Bildungsarbeit im Gebiet der Nordkirche und Kampagnenarbeit mit ihren juristischen Kenntnissen.

Da es nicht reicht, wenn nur die großen Unternehmen in die Verantwortung gezogen werden, haben wir uns für ein EU-Lieferkettengesetz engagiert, das die Schlupflöcher des deutschen Gesetzes schließt. Als Gründungsmitglied der Kampagne für Saubere Kleidung entsandte das Zentrum für Mission und Ökumene Diana Sanabria in den Bundesvorstand der Kampagne für Saubere Kleidung, eine Kampagne, die mit den passenden Strategien die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie fordert. Dort war sie für das Thema der unternehmerischen Sorgfaltspflichten die Ansprechperson auf Bundes- und EU-Ebene.

Kampagne für saubere Kleidung

Lieferkettengesetz(e) waren für das Weltwirtschaftsreferat zentral. Neben dem Einsatz für die Regulierung fokussierte sich das Referat auf die Umsetzung des deutschen Lieferkettengesetzes, beispielsweise beriet es indische und brasilianische Partner*innen und mehrere NRO, um die neuen Mittel für die Betroffene, die das Gesetz bietet, zu nutzen. Außerdem förderte das Ökumenezentrum die Recherche der sorgfaltspflichtigen Unternehmen aus der Bekleidungsindustrie.

Durch die Bildungsarbeit erreichte das Weltwirtschaftsreferat jedes Jahr zahlreiche Interessierte an den Themen des Referats. Diana Sanabria unterrichtete etwa an der Bucerius Law School „Business and Human Rights“, konzipierte die Slow Fashion Qualifizierung für Berufstätige mit und beteiligte sich am Modul „Weltwirtschaft und Menschenrechte“ der KED-Fortbildung für Multiplikator*innen Umwelt und Entwicklung. Durch Publikationen hat unsere Referentin für Aufmerksamkeit auf die Themen des Referates gesorgt, z.B. durch ein Interview bei Fashion Changers oder durch einen Artikel im NOVA-Blog über die Schwächen der Nationalen Kontaktstelle der OECD in Deutschland, um Zugang zur Abhilfe für Betroffene von unternehmensbezogenen Menschenrechtsverletzungen zu gewährleisten.

Ein anderes wichtiges Thema des Referats waren alternative Wirtschaftsmodelle. Dazu gehörten beispielsweise die Donut- und die Gemeinwohl-Ökonomie. So gründete Diana Sanabria zusammen mit Akteur*innen der Zivilgesellschaft die Doughnut Coalition Hamburg und referierte über die Relevanz und die Inhalte solcher Modelle auf Veranstaltungen wie dem 11. Hamburger Ratschlag zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

Die Arbeit des Weltwirtschaftsreferats war nur dank vieler Verbündeter möglich. Hierzu zählten in der Nordkirche zu verschiedenen Themen etwa

  • die Arbeitsgruppe Gemeinwohlökonomie mit Angeboten für Kirchengemeinden
  • das Umwelt- und Klimaschutzbüro: Gemeinwohlökonomie
  • das Frauenwerk: Lieferkettengesetz und Bekleidungsindustrie
  • mehrere Kirchenkreise: alternative Wirtschaftsmodelle und Indigene
  • Evangelische Akademien: unternehmerische Sorgfaltspflichten
  • Ökumenische Arbeitsstellen: Landraub, Menschen- und Arbeitsrechte
  • Seemannsmission: Beirat für die Stelle Menschenrechte auf See, Beratung zum Lieferkettengesetz
  • Kirchlicher Entwicklungsdienst: Fortbildung Umwelt & Entwicklung
  • Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt: Arbeitsrechte in Lieferketten und in Deutschland

Diana Sanabria geht mit dem Versprechen, ZMÖ-Botschafterin zu bleiben. Ihr Einsatz für globale soziale Gerechtigkeit geht an neuer Stelle weiter. Sie wünscht sich, dass das ZMÖ die Themen des Weltwirtschaftsreferats in der Ökumene und der Gesellschaft weiter vorantreibt.