England: Auch in Partnerdiözesen große Trauer über den Tod der Königin


Digitales Kondolenzbuch der Kirche von England

„Das Vereinigte Königreich erwacht heute Morgen als eine ganz andere Nation. Es herrscht eine tiefe Leere im Herzen der Nation.“ So beschrieb Revd Terry Bloor aus der Diözese Lichfield den Tag nach dem Tod von Königin Elisabeth II. Als Königin war sie Oberhaupt der Kirche von England, „Defender of Faith and Supreme Governor of the Church“, wie es im Vorwort der Neununddreißig Artikel der Kirche von England 1562 beschrieben wird. In dieser Funktion ernannte sie auch auf Empfehlung des/der Premierminister*in die Bischöf*innen.

Gleich nach ihrem Tod haben viele Diözesen und Gemeinden Kondolenzbücher in den Kathedralen und Kirchen ausgelegt, es gab Möglichkeiten, Kerzen anzuzünden und Gebete aufzuschreiben. Auf den Webseiten der Kirche von England, der Diözesen und Gemeinden waren sehr schnell Bilder der Königin und Trauerbekundungen der leitenden Geistlichen zu sehen, auch gibt es ein digitales Kondolenzbuch der Kirche von England. Es finden spezielle Gedenkgottesdienste statt, auch in vielen anglikanischen Gemeinden in anderen Ländern, zum Beispiel in Riga und am 9. Oktober in der St Thomas à Becket Anglican Church in Hamburg.

Europareferentin Christa Hunzinger kondolierte noch am Abend des 8. September den Partnerdiözesen per Mail. Sie betonte: „Wir in Deutschland sind besonders dankbar für das starke Engagement der Königin für Frieden und Versöhnung. Sehr bald nach dem Zweiten Weltkrieg hat sie geholfen, die Wunden des Krieges zu heilen. Wie unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier heute Abend gesagt hat: ‚Großbritannien hat Deutschland die Hand zur Versöhnung gereicht – und die Hand der Versöhnung war auch die Hand der Königin.‘“ Den ganzen Wortlaut der Kondolenzbekundung von Christa Hunzinger finden Sie hier.

Neben aller Trauer herrscht in England ein großes Gefühl der Dankbarkeit für den so aufopferungsvollen Dienst der Königin und zugleich „große Unterstützung und Ermutigung für König Charles III“, wie Bischof Michael Ipgrave schreibt. An vielen Orten wurde der neue König öffentlich proklamiert, so auch am 11. September auf dem Platz vor der Kathedrale in Lichfield, siehe hier.

Eine Nation rückt zusammen und ist zugleich dankbar, wenn wir als Partner in dieser Zeit besonders an sie denken und für sie beten.

Pastorin Christa Hunzinger Europareferentin