Am 24. Februar jährt sich der Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine. Die Erschütterung darüber sitzt tief, dass ein Krieg in Europa wütet, der das verkündete Ziel der Vernichtung einer Nation hat. Das Entsetzen über die tägliche Bedrohung und fast täglichen Verbrechen an der Menschlichkeit ist groß. Viele Ukrainer*innen sind auf der Flucht und haben bei uns und bei unseren europäischen Partnern, wie etwa in Polen, Unterkunft gefunden. Orthodoxe Gemeinden, auch russisch-orthodoxe in unserer Landeskirche, wurden zur neuen geistlichen Heimat, die inneren Halt geben. Viele Geflüchtete sehnen sich danach, bald wieder in ihre Heimat in der Ukraine zurückkehren zu können. Erschüttert und ratlos schauen wir auf unsere bisherigen Bilder und Narrative der Beziehungen nach Russland und hoffen, dass nicht alle Brücken abreißen. Fassungslos hören wir Äußerungen der Orthodoxen Kirche in Russland, die den Krieg gutheißen. Was bedeutet das für unser gemeinsames Leben als Christen?
Fürbitte
Gott, wir glauben an Dich als einen Gott des Lebens und des Friedens.
„Selig sind die Frieden schaffen, denn sie werden Gottes Kinder heißen“ hören wir aus dem Mund Jesu, der uns seinen Frieden verheißt, der anders ist als der Friede in der Welt.
Gott, wir suchen diesen Frieden, der verwandeln kann.
Mit großer Trauer, mit Entsetzen und auch mit Scham schauen wir auf diesen Krieg in der Ukraine.
Ratlos fragen wir, wie es soweit kommen konnte.
Wo tragen auch wir Schuld im Westen, dass es diesen Krieg gibt? Gott, wir bitten, vergib.
Wir rufen zu Dir als ein Gott, der verheißen hat, dass Schwerter zu Pflugscharen werden können: Halte ein. Mach End, oh Herr, mach Ende, die Welt nimmt schlimmen Lauf.
Mach End, oh Herr, mach Ende mit aller unsrer Not.
Lass die, die Waffen gegeneinander erheben, zur Vernunft kommen – auf allen Seiten.
Mache uns zu Werkzeugen deines Friedens.
Lass Christus in uns geboren werden. Er ist unser Friede.
Amen.
Pastor Frank Lotichius, Beauftragter für die Kontakte nach St. Petersburg, Kaliningrad und Kasachstan im Zentrum für Mission und Ökumene.
Fürbitte für den Frieden zum Jahrestag des Beginns des Krieges gegen die Ukraine
Am 24. Februar jährt sich der Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine.
