Gedanken zur Zeit zum August 2021

Die vergangenen Wochen werden wir so schnell nicht vergessen: Land unter in großen Teilen von Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Viele Menschen sind gestorben, Gebäude eingestürzt, die Infrastruktur ist zerstört, und es droht ein Mangel an sauberem Trinkwasser. Immer häufiger lesen und hören wir davon, dass das lebensspendende Wasser zur schadenbringenden Flut wird, belebender Wind sich zu einem zerstörerischen Sturm entwickelt und ein schützendes Zuhause sich  in eine steinerne Bedrohung verwandeln kann.  

Mit den Expert*innen gehen wir im Zentrum für Mission und Ökumene davon aus, dass diese Meldungen eher zu- als abnehmen werden.  Der Klimawandel ist real, und unsere Welt wird durch diese Herausforderung in ganz andere Weise zusammenrücken müssen, als das bisher der Fall ist.  

Teamwork, Foto:  Here and now, unfortunately, ends my journey on Pixabay 

Für uns als Zentrum für Mission und Ökumene bedeutet das, dass wir unsere Arbeit noch mehr als bisher gemeinsam denken und gestalten wollen. Unsere internationale Partnerschaftsarbeit soll zukünftig verstärkt von den neuen Fragestellungen geleitet werden, deren Antworten wir nur gemeinsam mit all unseren Referaten und der Expertise der internationalen Kontakte erarbeiten können.  Die aktuelle Situation im Südwesten Deutschlands führt uns auch vor Augen, dass wir in einem Katastrophenfall zu Anfang genau so überrascht und unorganisiert handeln, wie alle anderen Menschen auf der Welt – wenig ist dann zu spüren von „deutscher Gründlichkeit“, „funktionierenden bürokratischen Strukturen“ und anderen Dingen, auf die wir insgeheim stolz sind. Zugleich berichten uns befreundete Missionswerke wie die Vereinte Evangelische Mission (VEM) im vom Hochwasser betroffenen Wuppertal, dass sie viele berührende Nachrichten, Hilfsangebote und Segenswünsche von den internationalen Geschwistern erhalten haben, mit denen wir alle im Gebet verbunden sind.  Das ist für mich ein schönes Zeichen dafür, dass wir trotz mancher weiter zu überwindender Trennungen aus der Geschichte auf einem guten Weg sind, die Herausforderungen unserer Zukunft gemeinsam zu gestalten und zu entwickeln.  

Direktor Dr. Christian Wollmann