Virtuelles Totengedenken und Osterfest

In China fiel in diesem Jahr das Fest des Totengedenkens bzw. Gräberfegens sehr nah an die Osterzeit, nämlich auf den 4. April. Traditionell gehen Familien, mit Picknickkörben ausgerüstet, tagelang zu den Gräbern ihrer Verwandten, säubern sie, bieten ihnen Speisen dar und essen sie dann selbst. In den Großstädten ist wegen Platzmangels schon lange nur noch Feuerbestattung möglich. Familien gehen dann zu den Urnen, die oft in Trauerhallen in vier Etagen übereinander stehen. Auf dem Land, wo mehr Platz ist, werden noch Ausflüge in die Hügel des Umlandes gemacht, wo Gräber stehen.
Beide Feste konnten in diesem Jahr nur virtuell gefeiert werden. Das Gedenken an die lieben Verstorbenen ist mit dem Auferstehungsgedanken verknüpft worden. Viele Menschenhaben sich im Familienkreis getroffen, um beide Anlässe als ein Fest zu feiern. Pastorin Bao schrieb zur Koinzidenz der beiden Daten dazu, dass beiden Feste sich in der Gemeinde kaum unterschieden hätten, denn „es kommt nicht darauf an, auf welche Weise gedacht wird, solange man mit Herz und Seele dabei ist, denn Gott sieht unser Herz an“.