
Ein aktuelles Dokument zu den christlich-jüdischen Beziehungen wurde im Rahmen der 13. Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB), die vom 13. bis 19. September 2023 stattfand, präsentiert. Tagungsort war die polnische Stadt Krakau, nur 70 Kilometer entfernt von der heutigen Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Die Bedeutung dieses Ortes in der polnischen wie in der europäischen Geschichte nahm der LWB vor zweieinhalb Jahren zum Anlass, eine Arbeitsgruppe zu berufen, die dieses Dokument für die Hand der Delegierten verfassen sollten.

Die acht Mitglieder der sogenannten Task Force, in der auch Pastorin Hanna Lehming (ZMÖ) mitgearbeitet hat, kamen von fünf verschiedenen Kontinenten. „Es war hoch spannend, die unterschiedlichen Blicke auf das Thema christlich-jüdische Beziehungen kennen zu lernen.“ Das Heft mit dem Titel „Hope for the Future“ ist vor allem als umfassende Information gedacht. Die 130 Seiten beschreiben den Weg, den der LWB bislang mit dem Thema gegangen ist, führen in Basiskenntnisse jüdischer Religion, Kultur und Geschichte weltweit ein, stellen den aktuellen Stand der theologischen Erkenntnisse dar, behandeln Hindernisse und Herausforderungen für den Dialog wie etwa auch den Nahostkonflikt und deuten Schritte für die Zukunft an.
Das Dokument wird demnächst auch auf Deutsch erscheinen. Es erfuhr bereits sehr gute Kritiken, auch von jüdischer Seite. „Es ist der beste Text, den ich seit Jahrzehnten zu diesem Thema gelesen habe und eignet sich hervorragend für jede Bildungsarbeit zum Thema christlich-jüdische Beziehungen“, freut sich Hanna Lehming.