Interreligiöser Dialog praktisch

Interreligiöser Dialog möchte Orientierung ermöglichen und Sinnfindung befördern. Dazu braucht es persönliche und institutionelle Kontakte und Begegnungen zwischen Menschen aus unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen. Damit solche Treffen positiv, friedlich und konstruktiv verlaufen, müssen sie eingeübt und praktiziert werden. Für einen differenzierten Umgang mit dem eigenen Glauben und den Überzeugungen anderer braucht es sowohl religiöse als auch kommunikative Kompetenzen. Um diese zu erlangen, sind zwei Dinge nötig:

  • Zum einen braucht es Wissen über den eigene Glauben und die eigene Religion. Zudem muss ich Einblick darin haben, wie andere ihren Glauben leben und verstehen. Es kommt leider immer wieder vor, dass Gespräche an Vorurteilen und fehlendem Wissen scheitern oder gar nicht erst zu Stande kommen. Um das zu verhindern, braucht es gute und fundierte Informationen, die möglichst mit Vertreter:innen anderer Religionen ausgetauscht und besprochen werden.
  • Zum anderen braucht es gute Gesprächsmethoden, die bekannt und eingeübt sind, um auch schwierige Fragen ansprechen und sich darüber austauschen zu können. Religiöse Themen sind oft sehr eng mit persönlichen Hoffnungen, Wünschen und Überzeugungen verbunden. Ein guter und respektvoller Umgang mit solchen sensiblen Dingen fällt nicht vom Himmel, sondern muss vorsichtig und gemeinsam erlernt und immer wieder überprüft werden.

Beide Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit interreligiöser Dialog neue, hoffnungsvolle Erfahrungen ermöglicht und Vertrauen schaffen kann. Auf diese Weise kann der interreligiöse Dialog dazu beitragen, dass Vorurteile abgebaut werden und stattdessen Gemeinsamkeiten entdecken werden. Dieser Schritt ist die Voraussetzung, dass Frieden entsteht, zu dem alle beitragen und von dem alle profitieren.