Kreativ und ausdauernd für den Klimaschutz auf die Straße

Immer mehr junge Erwachsene engagieren sich für den Klimaschutz und machen mit verschiedenen Aktionen auf das Thema aufmerksam. Die Initiative „Fridays for Future“ ist deutschlandweit aktiv. Das Zentrum für Mission und Ökumene unterstützt dieses Engagement.

Lichtinstallation auf dem Hamburger Rathausmarkt Foto: J. Reißner

Deutschland hat 2020 sein selbst gestecktes Klimaziel, die Treibhausgasen-Emissionen um 40 % im Vergleich zu 1990 zu verringern, erreicht. Doch das liegt nicht etwa an einer klimagerechten Klimapolitik der Bundesregierung, sondern an der Corona-Pandemie und den damit verbundenen eingesparten Emissionen in den Bereichen Mobilität und Industrie.

Im Pariser Klimaschutzabkommen hat sich auch Deutschland völkerrechtlich verbindlich verpflichtet, die dort genannten Ziele zu erreichen. Das übergeordnete Ziel ist, die Erderwärmung auf deutlich unter 2° C, möglichst 1,5 °C, zu begrenzen. Ferner sollen die weltweiten Treibhausgas- Emissionen bis 2050 Netto-Null erreichen, gleichzeitig sollen Anpassungsmaßnahmen an die bereits vorhandenen Auswirkungen getroffen werden. Hierfür haben sich Länder des globalen Nordens zur Investition von jeweils 100 Mio. Dollar jährlich verpflichtet. In Deutschland mangelt es dafür momentan am Ausbau von Wind- und Sonnenenergie, auch im Verkehrs- und Bausektor sind die Emissionen weiterhin hoch und keine ausreichenden Maßnahmen in Sicht. Um das 1,5° Grad-Ziel noch erreichen zu können, müsste Deutschland bis 2035 klimaneutral sein, die Bundesregierung sieht momentan eine Klimaneutralität bis 2050 vor. Fridays for Future veröffentlichte im Herbst 2020 eine beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie, die begleitend dazu konkrete Wege aufzeigt, wie Deutschland das 1,5 Grad Ziel bis 2035 noch einhalten kann.

Am 19.03.2021 fanden unter dem Motto #NoMoreEmptyPromises in mehr als 50 Ländern in über 800 Städten sowie online „kreative, coronakonforme Protestaktionen“ statt. In Hamburg wurde am siebten globalen Klimastreik der 60m lange Schriftzug WIR ALLE FÜR 1,5°C gemalt. Die Kirchliche Konfessionsübergreifende Initiative „Churches for Future Hamburg“, der auch das Zentrum für Mission und Ökumene als Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche Norddeutschlands (Nordkirche) angehört, veranstaltete eine Aktionswoche. Im Rahmen der Woche fand u. a. eine Andacht statt, welche Mascha Metze, die momentan ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Zentrum für Mission und Ökumene macht, mitgestaltete. „Ich finde es wichtig, dass sich auch die Kirche an der Bewältigung der Klimakrise beteiligt und so eine klimagerechte Zukunft mitgestaltet.“ – so Mascha Metze. Bei einer Lichtinstallation am Abend des Klimastreiktages hielt Jan Christensen, der Umweltpastor der Nordkirche und Vorstandmitglied des Zentrums für Mission und Ökumene fest: „Unsere Aufgabe und Motivation als Christ*innen ist es nicht nur, Verantwortung für Lebensräume zu übernehmen, sondern auch uns und die Gesellschaft zu verändern, in Solidarität mit unserer Mitwelt und unseren Mitmenschen, jetzt und in Zukunft.“

Auch in anderen Regionen der Nordkirche waren Leute aktiv: In Lübeck radelten 400 Engagierte für mehr Klimagerechtigkeit und in Kiel wurden mehr als 400 Demonstrationsschilder an der Kiellinie aufgereiht. Ebenfalls in Rostock und Greifswald waren es je 150 Teilnehmende bei den Fahrraddemos der lokalen Fridays for Future Bewegungen – auch unter Coronabedingungen bleibt das Motto: „Wir streiken, bis ihr handelt!“