Der Künstler Cao Zaifei nutzt feine Ausdrucksmittel, um Unsichtbares sichtbar zu machen, Unerhörtes auszusprechen und sein Glaubenszeugnis in einen säkularen Kontext zu stellen, der auch für Nicht-Christen eine Botschaft transportiert.
Während des zweimonatigen strengen Lock-Downs in Shanghai, der von vielen Shanghaiern als übertriebene Einschränkung ihrer Freiheit empfunden wurde, protestierten sie mit Hilfe von Töpfen, Pfannen und anderen Küchengeräten zu verabredeten Zeiten, die lautstark gegeneinander geschlagen wurden. Cao Zaifei hat diesen Protest in verschiedenen Darstellungen vom Himmel auf die Geräte des zivilen Protestes abgebildet. Der blaue Himmel mit seinen weißen Wolken steht für die Freiheit, sich zu bewegen und die Gedanken fliegen zu lassen.
Auf den Abriss von Kirchen in ländlichen Gebieten hat er bereits vor Jahren mit einer Serie von Bildern aufmerksam gemacht, auf denen Gemeindemitglieder Bilder ihrer ehemaligen Kirchen vor dem Ort des Abrisses zeigten.
Eine weitere Aktion von Cao Zaifel war das Vorlesen von Liebesgedichten auf der Shanghaier Heiratsbörse im Volkspark. Bei dieser Heiratsbörse hat er ein ganzes Jahr lang mit einem kleinen Team, das sich abgewechselt hat, jeden Tag auf einem umgedrehten Karton gestanden und Liebesgedichte rezitiert. Die in allen chinesischen Großstädten üblichen Heiratsmärkte funktionieren so, dass an einer bestimmten Stelle im Park selbst formulierte Beschreibungen der Suchenden, die Alter, Ausbildungsgrad, Einkommen und Partnerwünsche enthalten, an Wäscheleinen hängen. Nicht selten stehen Mütter vor Ort, die auf Reaktionen warten und die ersten Treffen zwischen Interessierten vermitteln. Cao Zaifel wollte mit seiner Aktion auf die Bedeutung der Liebe, Gottes Kerneigenschaft, hinweisen. Seine Verkündigung des Evangeliums ist kritisch, ohne direkt anzuklagen und auf eine sehr kreative Art zeitgemäß und besonders.
