Lieferkettengesetz: Neue Studie zur Textilindustrie

„Keiner erklärt uns irgendetwas. Wir haben Angst.“
„Um ein Kleid zu kaufen, habe ich einen Kredit aufgenommen.“
„Toilettenpapier ist nur morgens da. Deshalb müssen wir unser eigenes von zu Hause mitbringen.“

Zitate von Arbeiter*innen in Textilfabriken in Kroatien und der Ukraine

Diese Zitate stammen von Arbeiter*innen in Textilfabriken in Kroatien und der Ukraine. Dort produzieren sie für deutsche Unternehmen wie Hugo Boss und Gerry Weber – unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Das zeigt die Studie „Ausbeutung Made in Europe“, die Brot für die Welt und die Clean Clothes Campaign am kommenden Freitag veröffentlichen. Warum am Freitag? Es ist der 24. April und somit der siebte Jahrestag des Rana-Plaza-Unglücks: Am 24. April 2013 stürzte in Bangladesch der achtstöckige Fabrikkomplex Rana Plaza ein und begrub tausende Menschen unter sich. 1.136 von ihnen starben in Folge des verheerenden Unfalls. Was folgte, waren eine Welle der Empörung und eine internationale Debatte über die Missstände in der Textilindustrie. Doch gesetzliche Änderungen blieben aus.

Die aktuelle Studie zeigt: Auch sieben Jahre nach Rana Plaza sind Menschenrechtsverletzungen in der Textilindustrie an der Tagesordnung – und das nicht nur in Asien, sondern auch in Osteuropa! Die Initiative Lieferkettengesetz verbreitet Zitate von betroffenen Arbeiter*innen. Damit wollen der Forderung nach der Verabschiedung eines Lieferkettengesetzes Nachdruck verleihen. Das Zentrum für Mission und Ökumene gehört zum Unterstützer*innenkreis der Initiative Lieferkettengesetz.

Ausbeutung made in Europe

Die Studie von Brot für die Welt untersucht die Arbeitsbedingungen von Textilarbeiter*innen in Europa.