Ökumenische Spiritualität, was ist das eigentlich?

Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen „Spiritus“, also Geist, Hauch ab. Es geht um eine ganz individuelle Erfahrungswelt, die sich nicht durch logisches Wissen fassen lässt. „Spiritualität beschäftigt sich mit dem, was wir glauben,“ sagt Pastorin Nora Steen, theologische Leiterin des Christian Jensen Kollegs (CJK) und Bereichsleiterin des Zentrums für Mission und Ökumene (ZMÖ) in Breklum: „ Und Glauben ist etwas, das alle Menschen teilen. Nicht unbedingt in einer religiösen Dimension, aber alle Menschen sind darin vereint, dass sie an die Existenz unfassbarer Dinge wie „Liebe“, „Hoffnung“ oder „Vertrauen“ glauben.“

In der Beschäftigung mit Spiritualität versucht man, diesen eigenen Wahrheiten auf die Spur zu kommen und sie sich bewusst zu machen. „Menschen sind ganzheitliche Wesen, die neben der physisch-körperlichen Ebene auch eine psychisch-spirituelle haben. Wenn diese beiden Seiten im Einklang miteinander stehen, geht es uns insgesamt meistens besser“, so Nora Steen. Als Pastorin und Leiterin eines kirchlichen Tagungshauses sieht Nora Steen allerdings auch eine religiöse Komponente.

„Für uns als Christen hat Spiritualität immer auch eine göttliche Dimension“, sagt sie: „ und im Bereich der ökumenischen Spiritualität geht es uns darum, die verschiedenen Zugänge zu persönlichen Erfahrungen mit Gott sichtbar und nachspürbar werden zu lassen“.
Aus diesem Grund hat sich der Campus Breklum diesem Thema in besonderer Weise verschrieben. Die Nähe zur Natur im Nationalpark Wattenmeer und auch der tief in der Historie des Ortes Breklum verankerte Gedanke, dass alles möglich sei, öffne den Geist und das Herz für „die Dinge, die jenseits des logischen Denkens und individuellen Bildungsstands“ liegen, erzählt Nora Steen.

Seit zwei Jahren laden die Kolleg*innen zu einer Langzeitfortbildung zum Thema ein, auch im kommenden Jahr ist wieder ein Kurs geplant. „Der Grundkurs Ökumenische Spiritualität führt in die grundlegenden spirituellen Quellen des Christentums, Judentums und anderer Weltreligionen ein, „ beschreibt Nora Steen die Idee: „und wir beschäftigen uns mit verschiedene Gebetstechniken und Meditationsübungen. Bei all dem suchen wir die Verbindung zu einem nachhaltigen Lebensstil, also zum achtsamen Umgang mit Natur und Schöpfung, zu der ja auch wir Menschen gehören“.
Die Kurseinheiten werden sich mit den Themenbereichen Schöpfungsspiritualität und Achtsamkeit, Gebet und Meditation, Gottesbilder und ihre Überwindung, Aktion und Kontemplation beschäftigen. Weitere Informationen zu diesem Grundkurs und den weiteren Angeboten des Breklumer Campus bekommen Sie in unserem Breklumer Büro.

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