Ökumenischer Schöpfungstag

In der ersten Septemberwoche wird in den christlichen Kirchen in Deutschland der ökumenische Tag der Schöpfung gefeiert. Seit 2010 stellt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ein Thema in den Mittelpunkt. 2021 lautet das Motto „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen“.

Anlässlich des Beginns der diesjährigen ökumenischen Schöpfungszeit setzen acht Kirchenleitungen mit einer ökumenischen Videobotschaft ein deutliches Signal für die Dringlichkeit kirchlichen und politischen Handelns für Klimagerechtigkeit. In der ökumenischen Schöpfungszeit vom 1. September bis 4. Oktober sind Christ*innen weltweit aufgerufen, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September versteht sich die Botschaft auch als Mahnung an die nächste Bundesregierung, mehr Mut und Entschiedenheit beim Einsatz für Klimagerechtigkeit zu zeigen.

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Auch verschiedene Missionswerke, mit denen das Zentrum für Mission und Ökumene im Dachverband der Evangelischen Mission Weltweit (EMW) verbunden ist, rufen an diesem Tag zu mehr christlichem Engagement für die Schöpfung auf. Für die Menschen in den Partnerländern der Missionswerke in Deutschland spielt Wasser häufig eine noch wichtigere Rolle als bei uns. Da geht es um essentielle Probleme wie Wassermangel und unzureichendem Zugang zu sauberem Trinkwasser. Bei den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen steht „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ an sechster Stelle. Mit verschiedenen Projekten versuchen die Missionswerke an dieser Stelle zu helfen: Es gibt Zuschüsse für Brunnenprojekte, wo das Grundwasser fällt, oder Unterstützung für Wassertanks, die das Regenwasser auffangen.

Das Zentrum für Mission und Ökumene engagiert sich zum Beispiel in Malya (Tansania) für den Zugang zu sauberem Wasser (Wasser für Malya). Zusätzlich sind wir Mitglied im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit, einem Bündnis von rund 80 kirchlichen Institutionen aus den Bereichen Umwelt und Entwicklung, das seit 2018 das kirchliche Engagement für Klimagerechtigkeit in Kirche, Politik und Gesellschaft stärken will.

Historischer Hintergrund

1989 lud der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Dimitrios „die ganze orthodoxe und christliche Welt“ ein, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Seit 1992 gehört dieser Tag zum Jahreskreis der Orthodoxen. Die 3. Europäische Ökumenischen Versammlung in Sibiu empfahl 2007, den Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils zu widmen, um den Klimawandel aufzuhalten. Diese Schöpfungszeit wird inzwischen weltweit begangen.