Philippinen: „Bayanihan“ heißt Für Einander

Zerstörung nach Taifun (IFI)

Die Iglesia Filipina Independiente (IFI) predigt Hoffnung durch den Geist von „Bayanihan“ – „Bayanihan bezeichnet die gegenseitige Hilfe in der Gemeinschaft“, sagt der philippinische Bischof Antonio Ablon, der zur Zeit als ökumenischer Mitarbeiter in Hamburg arbeitet. Er beschreibt damit das, was die Kolleg*innen der IFI zur Zeit am meisten beschäftigt: Hilfe für die Opfer der vergangenen Taifune.

Am 1. November 2020 traf der Taifun Rolly (international Goni genannt) die Philippinen als der schwerste Taifun des Jahres. Rund eine Woche zuvor hatte bereits der Taifun Quinta (Molave) die Philippinen getroffen. Taifune treffen die mittleren Inselgruppen oft besonders heftig, diesmal in erster Linie die Nordinsel Luzon, dabei kamen mehr als 1,4 Millionen Menschen zu Schaden.

Nach dem Taifun (IFI)

Insgesamt hinterließen die Taifune Quinta und Rolly eine Schneise der Verwüstung. Rund 390.000 Menschen sind obdachlos, in den besonders betroffenen Gebieten ist die Versorgung mit Wasser und Elektrizität zusammengebrochen. Lebensmittel werden knapp und die hygienischen Bedingungen müssen dringend stabilisiert werden. Am 12. November traf Taifun Ulysses (Vamco) die Philippinen und verschlimmerte die Lage weiter.

Rund 20mal im Jahr trifft ein Taifun auf die Philippinen, mit unterschiedlich schweren Folgen. Unsere Partnerkirche IFI arbeitet in der Region Mindanao. Hier sind nur die östlichen Inselausläufer anfällig für Taifunschäden, das bewaldete Hochland ist weniger gefährdet. Allerdings sind die Küstengebiete Mindanaos wiederum durch den pazifischen Ozean in Gefahr – auch hier können Überschwemmungen große Schäden anrichten und fordern die kirchlichen Hilfsstrukturen heraus.

Die Kirche istebenfalls zerstört (IFI)

Antonio Ablon, beschreibt das kirchliche Leben in einer von Taifunen gebeutelten Region: „Nach einem Taifun ist vor allem tätige Nächstenliebe gefragt. Dabei ist es uns wichtig zu verdeutlichen, dass Umweltkatastrophen weder Gottes Wille noch Gottes Strafe sind – insofern ist es auch nicht als Gnadenakt zu verstehen, wenn man selbst gut davon gekommen ist.“ Außerdem sei die Kirche in besonderem Maße aufgerufen, wachsam zu sein und darauf zu achten, welche politischen Regularien versagen oder die Probleme noch verschlimmern. Als Beispiele nannte er Umweltzerstörungen durch Bergbau, mangelnder Schutz für Arme und ähnliches. Aus diesem Anspruch heraus öffnen die Kirchen ihre Räumlichkeiten auch jetzt wieder für alle Bedürftigen, unabhängig von Konfession, Religion und Zugehörigkeit.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unterstützt diese Arbeit mit 5.950 Euro aus dem Nothilfefonds. „Mit den bewilligten Mitteln können insgesamt 200 Familien mit Wasser, Lebensmitteln und einem Covid 19 Hygiene Paket versorgt werden, unabhängig von ihrer Konfessionszugehörigkeit“, schreibt Father Christopher Ablon, der Programmkoordinator der IFI im Zentralbüro in Manila im Namen des leitenden Bischofs Rhee Timbang.

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