„Sauti ya Injili – Die Stimme des Evangeliums“

Foto: Radio Sauti ya Injili

Der Radiosender der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) hat eine lange Tradition. Seit der Gründung 1961 verbreitet der Sender die gute Nachricht von Gottes Liebe. „Jeden Sonntag überträgt der Sender einen Gottesdienst, allerdings am Nachmittag, um den örtlichen Gemeinden keine Konkurrenz zu machen“, schreibt der Direktor des Senders, Philemon Mark Fihavango, und erwähnt auch eine Sendung zur lutherischen Identität: „Bei so vielen neuen freikirchlichen Sendern, die mit dem Geldverdienen beschäftigt sind, müssen wir wissen, dass wir allein durch Gottes Gnade gerettet werden können, nicht durch Gebete eines Propheten oder Pastors, durch heiliges Öl oder sonst etwas! Es ist nicht die Macht der Redner, die zählt, sondern die Kenntnis des Wortes Gottes.“

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, ist Trägerin von vielen Schulen, Universitäten und Krankenhäusern. Der Radiosender „Sauti ya Injili“ hat daher ein vielseitiges Programm, das auch viele Sendungen zu sozialen Themen beinhaltet: Leben mit Behinderungen, Herausforderungen im Alter, Frauenrechte, wie zum Beispiel das wichtige Thema Genitalverstümmelung (FGM) und vieles mehr. Unsere Afrikareferentin Pastorin Katharina Davis hat die Redaktion bei einem Tansania-Aufenthalt besuchen können und ist von der Arbeit begeistert: „Oft sind die Nachrichten in Radio, Fernsehen oder Internet voll von negativen Schlagzeilen – nach dem Motto: Je schlimmer die Meldung, umso größer die Aufmerksamkeit. Doch manchmal wird mir das zu viel. Da hilft nur noch Nachrichten-Fasten… Umso mehr schätze ich Nachrichtenkanäle, die sich die Mühe machen, gute Nachrichten zu sammeln, die Mut und Hoffnung machen.“

Foto: Radio Sauti ya Injili

Die Redaktion bietet tägliche Andachten und Bibelarbeiten und nachts viele Stunden lang Beratung und Seelsorge. „Gute Nachrichten“, das bedeutet auch wahrheitsgemäße Berichterstattung und wichtige Informationen für das private und gesellschaftliche Leben. Unter dem kürzlich verstorbenen Präsidenten Magufuli wurde die Presse- und Meinungsfreiheit in Tansania stark beschnitten. Zeitungen wurden verboten, Menschen wegen regierungskritischer Aussagen in den sozialen Medien verhaftet. In diesem Kontext ist es besonders wichtig, dass der Sender über Menschenrechte informiert.

Besonders beliebt ist eine wöchentliche Sendung für die Maasai-Bevölkerung. Die regionale Reichweite erreicht mit dem Arusha-, Ngorongoro-, Ruvu Remit-, Kibaya Kiteto und Morogoro-Gebiet so viele Maasai wie kein anderer Radiosender in Tansania. „In den letzten Jahren hat die Zahl der Christ*innen unter den Maasai deutlich zugenommen. Diese stehen vor der Frage, wie sie ihre früheren Traditionen mit dem christlichen Glauben verschmelzen können, insbesondere, da die frühere nomadische Lebensweise aufgrund der wachsenden Bevölkerungsdichte Tansanias nicht mehr möglich ist“, schreibt Direktor Fihavango.
Leider steht der Sender aktuell vor immensen finanziellen Problemen, berichtet Pastorin Davis: „Ein Grund hierfür ist die Corona-Pandemie, die auch die Kirche in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringt, weil die Kollekten stark zurückgehen. Ein anderer sind die hohen Gebühren für Radiosender, die vom Staat erhoben werden.“ In einem Gespräch mit dem leitenden Bischof der Tansanischen Kirche, Frederick Shoo, hat die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, ihre Unterstützung für das Radioprogramm zugesichert.

Wenn Sie die Arbeit von Sauti ya Injili ebenfalls unterstützen möchten, leiten wir Ihre Spende gern weiter:

Spendenkonto des Zentrums für Mission und Ökumene
Projektnummer 2603, Radio Tansania
IBAN: DE77 520 604 100 000 111 333
Evangelische Bank – BIC: GENODEF1EK1