Sorge um Situation in El Salvador

San Salvador Foto: Manuel Miranda, pixabay

In seiner ersten Sitzung am 1. Mai hat das neu gewählte Parlament El Salvadors sämtliche Richter des Obersten Gerichtshofes sowie den Generalstaatsanwalt abgesetzt. Begründet wird dieser einschneidende Schritt mit dem Vorgehen gegen Justizwillkür. Die Richter hätten willkürliche Urteile gefällt und sich von privaten Interessen leiten lassen, heißt es aus der Regierungspartei. Die Richter sehen die Verfassung verletzt und weigern sich, ihre Ämter zu verlassen.

Die Opposition befürchtet, dass die mit zweidrittel Mehrheit regierende Partei Nuevas Ideas (Neue Ideen) von Präsident Nayib Bukeles mit diesem Schritt eine Verfassungsänderung anstrebt, um Amtszeit und Befugnisse des Präsidenten ausweiten zu können. Auch Niels Annen, Staatsminister im Auswärtigen Amt, rief die Regierung El Salvadors auf, die Verfassung zu respektieren und die Gewaltenteilung zu garantieren. Der Schritt sorgt für nationale und internationale Kritik, der sich auch die evangelisch-lutherische Kirche El Salvadors, die Iglesia Ev. Luterana Salvadorena, anschließt. Im anliegenden Brief bittet sie um die Fürbitte der christlichen Geschwister.

Brief der Lutherischen Kirche in El Salvador

Der Bischof der Lutherischen Kirche in El Salvador, Medardo Gómez, bittet in seiner Stellungnahme um Fürbitte.