Unser Tagungshaus in der Corona – Pandemie

Das Christian Jensen Kolleg in Breklum ist durch die gemeinsame Geschichte eng mit dem Zentrum für Mission und Ökumene verbunden. Zusammen haben wir viele Seminare und Tagungen gestaltet, miteinander gesungen, gebetet und gefeiert. Momentan ist jedoch, wie überall, alles anders. In Hamburg und auch in Breklum.

Digitale Andacht, Foto: Nora Steen

„Wir dürfen zur Zeit aufgrund der Corona-Verordnung in Schleswig Holstein keine Gäste beherbergen“, erzählt Pastorin Nora Steen: „und das bedeutet, dass alle Mitarbeitenden, die sonst in der Gästebetreuung arbeiten, seit Monaten in Kurzarbeit sind. Das ist für uns alle eine schwierige Zeit – zum Glück sind wir ein tolles Team, darum denke ich, dass wir diese Zeit gut meistern werden“. Das klingt nach Stillstand auf dem Breklumer Campus, allerdings ist das nur vor Ort bemerkbar. „Wir haben viele Veranstaltungen auf digitale Formate umgestellt, und hier auch ganz eigene Formen entwickelt“, sagt Nora Steen: „Das war zu Beginn eine echte Herausforderung, da unsere Angebote viel von der Atmosphäre des Hauses und der Region leben“.

Das CJK liegt in Nordfriesland, zwischen Husum und der Insel Sylt. Ebenso wie das Zentrum für Mission und Ökumene (ZMÖ) hat es sich aus der Arbeit des Breklumer Pastors Christian Jensen entwickelt. Dieser kaufte im Frühjahr 1876, als er Hauptpastor der Gemeinde Breklum geworden war, das damalige Bauernhaus, welches das heutige Missionshaus ist. Stück für Stück entstand, was auch heute noch sichtbar ist: Eine Druckerei als Zentrum christlicher Publizistik, ein christliches Gymnasium im Norden (Martineum), ein Sanatorium (heute Gästehaus des CJK und Verwaltungszentrum des Kirchenkreises Nordfriesland) sowie die Missionsgesellschaft für Schleswig Holstein (die „Breklumer Mission“).

CJK, Martineum, Foto: Jutta Jessen-Thiesen

Bis heute lagern Schriften, Briefe und Bilder aus den Zeiten der Breklumer Mission in der historischen Bibliothek und dem Archiv. Dieses konnte in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Landes Schleswig Holstein digitalisiert werden und wird zurzeit für die öffentliche Nutzung aufbereitet.

Bereits 1881 entsandte die Missionsgesellschaft Missionare nach Indien, wenig später nach China. Vom „Breklumer Predigerseminar für Amerika“ wurden über 200 Pastoren in die jungen deutschen Einwanderergemeinden nach Amerika und Kanada entsandt. Später folgten Entsendungen nach Tansania, Papua-Neuguinea, Kongo, Kenia sowie Mittelamerika. So wurde Breklum zu einem frühen Zentrum der Wahrnehmung globaler Verantwortung in dieser Region. Die Missionsarbeit war von Anfang an mit einem hohen Maß an sozialer Verantwortung verbunden. Aus ihr gingen viele Schulen, Kranken- und Waisenhäuser in Übersee hervor.
Viele der heutigen internationalen Partnerschaften, die vom ZMÖ koordiniert werden, haben ihren Ursprung in dieser Zeit, wenngleich die Beziehungen heute von allen Beteiligten deutlich anders gelebt werden.

Spiritualität Digital, Foto: Nora Steen

Dennoch gingen aus Breklum Impulse in die Welt – und das ist auch in dieser aktuellen Zeit so: „Der Breklumer Campus bietet viele spirituelle Erfahrungen – und diese wollten wir auch jetzt spürbar werden lassen, trotz der Pandemie“, berichtet Nora Steen. „Wir haben daher versucht, unsere Spiritualität zu digitalisieren – und es ist überraschend gut gelungen“, freut sich die Theologin. Das Angebot reicht von Fastenimpulsen bis zum digitalen Abendmahl, und mittlerweile nehmen auch viele Menschen teil, die den Weg nach Nordfriesland bisher gescheut haben. „Das ist eine berührende Erfahrung“, sagt Nora Steen: „ das wir uns trotz aller Entfernung so nah sein können.“ Die Angebote des Breklumer Campus können Sie über den Newsletter „Breklumer Gezeiten“ sowie dem gleichnamigen Facebook-Auftritt erfahren. Für den Newsletter können Sie sich hier anmelden: