Unterstützung für die Kongo-Kampagne

Das Zentrum für Mission und Ökumene unterstützt die Kongo-Kampagne. Sie ist ein Bündnis verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen, die gemeinsam die aktuelle Situation in der Demokratischen Republik Kongo in den Blick nehmen.
Im Kampf um Rohstoffe und deren illegalen Abbau wird sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe eingesetzt, die den Zusammenhalt von Familien und Gesellschaft in besonderer Weise zerstört: Frauen und Kinder leben als potentielle und tatsächliche Opfer dieser Überfälle in ständiger Gefahr, werden seelisch und körperlich verletzt und traumatisiert, während die Täter die Männer und Väter der Opfer dadurch demoralisieren und quälen, dass sie gezwungen werden, den grausamen Vergewaltigungen zuzusehen, ohne helfen zu können.

„Beim letzten Joint Committee for Congo (JCC) haben die Bischöfe unserer Partnerkirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Kongo (ELCCo), detailliert aus ihren jeweiligen Diözesen berichtet. Fast alle erzählten davon, dass sich die Vergewaltigung von Frauen Epidemie-artig im Kongo ausbreitet“, erzählt Afrikareferentin Katharina Davis. Die Gewalt beschränke sich inzwischen nicht mehr nur auf die Krisenregion im Nordosten, hat dort aber ihren Ausgang genommen und ist dort am weitesten verbreitet. In der besonders betroffenen Region Kivu gibt es zwei Diözesen der ELCCo: Nord-Kivu und Süd-Kivu.

Mittelbar tragen wir alle Verantwortung für diese Taten, denn die Rohstoffe, um die es geht, werden in Mobiltelefonen, Akkus und Batterien verbaut – auch für den deutschen Markt. Katharina Davis führt aus: „Der Kampf gegen die Gewalt gegen Frauen wird letzten Endes wenig Erfolg haben, so lange der Staat nicht eingreift. Solange die Täter unbestraft davon kommen, ist nicht mit einer Verbesserung der Lage zu rechnen. Vielmehr breiten sich die Vergewaltigungen immer mehr aus. Es reicht insofern nicht, dass wir die Symptome bekämpfen. Wir müssen an die Wurzeln des Problems heran, und das liegt u.a. in den Rohstoffen, um deren Kontrolle die bewaffneten Gruppen im Osten des Kongo kämpfen. Hier haben wir Einfluss, da diese Rohstoffe zentral für die Herstellung unserer Handys sind. Hier müssen wir ansetzen.“

Die ELCCO setzt sich mit der vom Headoffice verantworteten Frauenarbeit intensiv für die Stärkung der Frauen im Kongo ein. In der Region Haut-Katanga leitet Claire Ruhatsi, eine von Brot für die Welt finanzierte Mitarbeiterin, das Projekt “Psychosoziales Unterstützungsprogramm für Opfer von SGBV (Sexual and gender-based violence)“, dass sich dezidiert um Frauen kümmert, die Opfer von sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt geworden sind.

Machen Sie mit – hängen Sie als sichtbares Zeichen der Solidarität Poster oder Banner der Kongo-Kampagne auf.

Zum Weltfrauentag am 8. März 2021 rufen wir Kirchen deutschlandweit zur Teilnahme an einer Posteraktion auf und bitten auch Sie um Ihre Unterstützung. Hängen Sie ab dem 8. März oder zur Fastenzeit ein Poster der Kongo-Kampagne auf und rufen Sie damit Besucher*innen auf, gegen sexualisierte Kriegsgewalt in der Demokratischen Republik Kongo zu unterschreiben. Die Teilnahme an der Banneraktion ist bis zum Abschluss der Unterschriftensammlung Ende Mai 2021 möglich. Die Kongo-Kampagne bietet Ihnen auch Kirchturm-Banner bzw. Gebäudebanner zum Selbstkostenpreis an. Dazu erstellen wir Ihnen kostenfrei die Druckdatei. Wir begleiten die Banneraktion gleichzeitig in der Presse und auf Social Media. Dazu freuen wir uns über aussagekräftige Fotos (z.B. von Fotograf*innen aus Ihrer Kirchengemeinde oder aus Ihrem Netzwerk). Wir informieren mit Beiträgen auf Facebook über die Aktion und stellen Ihnen eine vorformulierte, gemeinsame Pressemitteilung zur Verfügung. Diese können Sie an Ihre Presseverteiler senden, um dem Thema der sexualisierten Kriegsgewalt in der DR Kongo auch mediale Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Wir freuen uns sehr über Ihre Teilnahme. Melden Sie sich dazu gerne zeitnah beim Team der Kongo-Kampagne unter , um die weiteren Schritte zu klären.

Politik zum Handeln auffordern

Auch der Gynäkologe und Menschenrechtsaktivist Dr. Denis Mukwege behandelt seit 20 Jahren Frauen – Überlebende, die brutal vergewaltigt wurden. Für sein Engagement gegen sexualisierte Gewalt an Frauen erhielt er 2018 den Friedensnobelpreis.
Wir unterstützen die gemeinsame Forderung der Kongo-Kampagne und Dr. Denis Mukwege dass die deutsche Bundesregierung und die Europäische Kommission 1. sich für die Beseitigung der Straflosigkeit der Täter einsetzen und 2. deutsche und europäische Unternehmen zur Wahrung der Menschenrechte in ihrer Rohstoffbeschaffung verpflichten. Wir rufen alle Leser*innen auf, die Resolution zu unterschreiben!