Wahlen in Lateinamerika im Oktober


IECLB – Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil

Traditionell tagen im Oktober in der Evangelischen Kirchen Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) und der Rio de la Plata Kirche (IERP) die Synoden. In diesem Jahr standen bei beiden Kirchen die Wahl der Leitungen an und in beiden Kirchen wurden die bisherigen Amtsinhaber*innen bestätigt. Die IECLB in Brasilien wird auch die nächsten vier Jahren von Pastorin Sílvia Beatrice Genz als Präsidentin geführt, ihr zur Seite stehen der erste Vizepräsident Pastor Odair Airton Braun und der zweite Vizepräsident Dr. Pastor Mauro Batista Souza.

Pastorin Sílvia Beatrice Genz, Präsidentin der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB)

In der Abschlussbotschaft der Synode, die in Amazonien stattfand, steht, dass über das christliche Engagement angesichts von drängenden Fragen wie das Leben in Amazonien, die Klimakrise, Respekt gegenüber den Ureinwohnern, die Würde künftiger Generationen, die Erfahrung gerechter Beziehungen zwischen Menschen und des Friedens in der gesamten Schöpfung Gottes nachgedacht wurde.

IERP – Iglesia Evangélica de Rio de la Plata

Kirchenpräsident Leonardo Schindler der unierten Evangelischen Kirche am Rio de La Plata (IERP)

Zuvor hatte bereits die Synode der unierten Evangelischen Kirche am Rio de La Plata gewählt. Auch dort wurde der bisherige Amtsinhaber Kirchenpräsident Leonardo Schindler in seinem Amt bestätigt. In der Abschlussbotschaft der Synode der IERP, die unter dem Motto „Wiedergeburt für eine lebendige Hoffnung“ stattfand, wurde auch auf die vielen Krisen weltweit hingewiesen: der Krieg, der Klimawandel und die zunehmende Polarisierung. Angesichts dieses Panoramas fühlen wir uns von Gott berufen, Türen zu öffnen, Brücken zu bauen und Werkzeuge dessen zu sein, der uns in Jesus Christus dazu aufruft, zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren zu werden, die uns stärkt, andere aufzurichten und anzustecken.

Präsidentschaftswahl in Brasilien

Und schließlich noch die wichtige Präsidentschaftswahl in Brasilien. Nachdem im ersten Wahlgang am 2. Oktober keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erhalten hatte, kam es am 30. Oktober zur Stichwahl zwischen dem amtierenden Präsidenten Jair Jesus Bolsonaro und dem Herausforderer Luiz Inácio „Lula“ da Silva. Diese Stichwahl gewann der Herausforderer Lula da Silva denkbar knapp mit 50,8 % der abgegebenen Stimmen, der Amtsinhaber Bolsonaro erhielt 49,2 % der Stimmen. Hatte Lula bei der ersten Wahl am 2. Oktober noch 6 Millionen mehr Stimmen als Bolsonaro erhalten,  waren es bei der Stichwahl nur noch 2 Millionen Stimmen mehr. Das Ergebnis ist eine große Herausforderung und zeigt wie gespalten das größte Land Lateinamerikas ist.