weltweit.engagiert.glauben

Im November 2019 startete der zweite Jahrgang in die einjährige ökumenische Fortbildung „weltweit.engagiert.glauben“ Im Rahmen dieser Fortbildung setzen sich 19 Teilnehmende aus den Kirchenkreisen der Nordkirche mit den Themen interkonfessioneller Ökumene, Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, interreligiöser Dialog, interkulturelle Öffnung sowie Mission und Partnerschaften intensiv auseinander. Anbei einige Eindrücke und Erkenntnisse der Teilnehmenden:

Die Fortbildungsgruppe

Vom 1. bis 12. Januar 2020 in Hamburg – „Interkonfessionelle Ökumene – Was unterscheidet, was verbindet uns“?

„Der Gedanke, dass ein aufrichtiges Herz die wichtigste und erste Voraussetzung für ein ökumenisches Miteinander ist, hat mir eingeleuchtet und mich berührt.“

Lena Westendorff, Theologiestudierende in Göttingen

„Die Begegnung mit Uwe Onnen hat mich inspiriert einmal in einen evangelisch-methodistischen Gottesdienst zu gehen.“ Dr. Renaud Weddigen,

Prädikant in der Ev.-Lutherischen Kirchengemeinde Poppenbüttel, im Kirchenkreis Hamburg-Ost

„Der Priester Krastin Apostolov von der bulgarisch-orthodoxen Kirche in Hamburg hat mir die Augen geöffnet, was alles in der Familie der orthodoxen Kirche verbindet (z.B. Ikonen, Gesang oder die Festtage). Die Unterschiede bei den orthodoxen Kirchen liegen dagegen nicht nur im Namen (griech. orthodoxe Kirche, russ. orthodoxe Kirche u.a.) und in der Sprache, sondern vor allem in der unterschiedlichen Kultur, wie die orthodoxe Religion gelebt wird – je nach Kultur des jeweiligen Landes. Und man malt keine Ikone, man schreibt sie, denn dies ist ein Meditationsvorgang besonderer Art und tiefster Zuwendung zu Gott.“

Mechthild Karopka, Pastorin in Prohn im Kirchenkreis Pommern

14.-16.02.2020 in Güstrow- „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“

„Das Thema war der Konziliare Prozess der Kirchen (Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung)… Eine wichtige Erkenntnis war: „Alleine geht es nicht, alles geschieht in Beziehung“.

Jakob Müller, Theologiestudent in Hamburg

„Positive Veränderungen können erfolgreich sein, wenn Mitglieder einer Gruppe einander vertrauen und gut miteinander kommunizieren, ihre Vision teilen und dann gemeinsam handeln.“

Delphine Takwi, Referentin Projekt Westafrika im Frauenwerk der Nordkirche

bis 21. Juni 2020 in Breklum – Mission und Internationale Partnerschaften – Die gemeinsame Verantwortung für die Welt verbindet.

„Der Geist der Breklumer Mission ist auch heute noch zu spüren, wenn man über das Gelände des Christian-Jensen-Kollegs und durch die Straßen des kleinen Ortes Breklums wandelt. Wir haben Geschichten gehört über die Missionare und ihre Familien und dabei auch die schwierigen, belastenden Seiten dieses Themas erfahren. Wir haben uns gefragt, was sie bewegt, in die weite Welt zu ziehen, um von ihrem Glauben zu erzählen?“

Arne Jureczek, Theologiestudierender in Kiel

„Eine wichtige Erkenntnis dieses Wochenendes ist für mich der Wandel des Missionsverständnisses. …hin zur „Missio Dei“, dem Verständnis, das Gott sich selbst durch den Heiligen Geist einzelnen Menschen mit seinem Zuspruch und seinem Anspruch zuwendet. Und Gottes Zuwendung gilt seiner gesamten Schöpfung. Weg vom Auftrag an „Spezialisten“, hin zum Auftrag jedes einzelnen Christen, sich einzusetzen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.“

Christa Nelaimischkis, ehrenamtlich engagiert in der Kirchengemeinde Uetersen im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein

„Die heutige Mission der Kirche in der Welt hat sich in dem Sinne gar nicht verändert. Die Berufung der Kirche ist, menschliches Leben zu retten, die Menschenwürde zu bewahren, Menschen einzuschließen und Lebenschancen zu kreieren. Aber diese Berufung der Kirche kann ohne die Wahrnehmung der anderen Aufgabe, die vor uns als Christen steht, nicht im Ganzen verstanden werden. Das ist nämlich die Versöhnung zwischen Mensch und Gott zu bewahren und die Brücke dazwischen zu sein.“

Yordan Rusev, Mitglied der bulgarisch-orthodoxen Kirche

1.bis 30. August 2020 in Breklum – Interreligiöser Dialog, interkulturelle Öffnung – Die Gemeinsamkeit suchen, die Vielfalt als Reichtum erleben.

„Erkenntnisreich war dabei, wie man selbst seinen Wahrheitsbegriff formuliert, um die Wahrheit der*des Anderen zu respektieren und anzuerkennen. Sieht man seine Religion als die absolute Wahrheit oder als eine Beziehungswahrheit an?“

Theresa Busse, Theologiestudierende in Hamburg

„Am Samstagnachmittag gab es ein Highlight: sich mit dem Rad oder zu Fuß vom Deich in Richtung Hamburger Hallig zu bewegen. Dieser kurze Ausflug war optimal, um auch die nordfriesische Natur ein bisschen wahrzunehmen und mit den Anderen nochmal Gespräche zu intensivieren.“

Mirco Pludrzinski, Diakon und Sozialarbeiter in der Kirchengemeinde Wesselburen im Kirchenkreis Dithmarschen