FAQ Klimapartnerschaften

Wie und bis wann kann ich mich mit meiner Gemeinde/Bildungseinrichtung bewerben?

Das Projekt „Church Climate Action Partnership“ richtet sich an Einrichtungen innerhalb der Nordkirche. Wir möchten Sie einladen, mit einer Gruppe aus Ihrer Gemeinde/Bildungseinrichtung Teil dieser Klimapartnerschaften zu werden. Auch gemeindeübergreifende Teams sind möglich.
Wir wünschen uns eine zeitnahe Bewerbung per formloser Email an uns.
Darin soll gerne ein wenig Hintergrund zur Motivation stehen, aber vor allem konkrete Ansprechpersonen und ob die Beteiligung an dem dreijährigen Projekt auch die Zustimmung des Kirchengemeinderats hat.
Auf tansanischer Seite stehen die beteiligten Gemeinden, sowie eine Bibelschule bereits fest. Auch innerhalb der Nordkirche ist ein Teil der teilnehmenden Gemeinden inzwischen gefunden. Gesucht werden aktuell noch zwei Gemeinden aus Schleswig-Holstein.
Vor allem wünschen wir uns engagierte Beteiligte, die große Lust auf dieses Projekt haben und die drei Jahre nutzen wollen, um etwas zu bewegen.

Wie groß sollen die Aktionsteams in den Gemeinden sein und welche Fähigkeiten brauchen sie?

Die Teams sollten aus mindestens vier Personen bestehen. Mitwirken kann jede und jeder – Mitglieder aus bereits aktiven Gruppen in der Gemeinde, aber auch Neue oder bislang weniger aktive Gemeindemitglieder, die am Thema Klimaschutz und Klimagerechtigkeit interessiert sind.
Da der Austausch mit den Partnerinnen überwiegend auf Englisch stattfinden wird, sollten die Mitwirkenden über Grundkenntnisse der englischen Sprache verfügen. Mindestens ein Mitglied sollte umfassendere Kenntnisse in der englischen Sprache haben. Auch das Interesse an der Nutzung von digitalen Austauschformaten ist von Vorteil, da ein Großteil des Austauschs über digitale Wege stattfinden wird. Die Mitglieder der Aktionsteams werden als Multiplikatorinnen ausgebildet, um die Nachhaltigkeit des Projektes zu verbessern.

Was bedeutet eine Partnerschaft für meine Gemeinde/Bildungseinrichtung?

Jedes deutsche Team begibt sich in einen dreijährigen, interkulturellen Austausch mit einem tansanischen Team. Das Kennenlernen der Partner*innen, der inhaltliche Austausch zum Thema Klimakrise und das Lernen voneinander erfolgt online über eine Austauschplattform. Darüber hinaus sind digitale Treffen innerhalb der aktiven Gemeindegruppen und gemeinsame Seminare für alle Gemeindegruppen geplant. Im Laufe des dreijährigen Projektes werden zudem unter Anleitung einer Koordinatorin Klimaschutzpläne erstellt und erste konkrete Maßnahmen in Angriff genommen. Auch die teilnehmenden Gemeinden/die Bildungseinrichtung innerhalb der Nordkirche werden miteinander vernetzt und tauschen sich aus. Eine Begegnungsreise findet sowohl auf tansanischer wie auf deutscher Seite im zweiten, sowie im dritten Projektjahr statt.

Wie viele Seminare für die Mitwirkenden sind geplant und zu welchen Inhalten?

Innerhalb der drei Jahre wird es sechs Wochenendseminare (Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag) im Raum der Nordkirche geben. Möglichst zeitgleich wird es Seminare für die tansanischen Mittwirkenden geben. Die genauen Inhalte werden entsprechend der Bedarfe der Gemeinden festgelegt. Geplant sind Seminare zu folgenden Themen:

  • Rolle und Nutzung erneuerbarer Energien (Kühlung/Heizung, Energieverbrauch)
  • Klimafreundliche Mobilität
  • Nachhaltige Landwirtschaft und Anpassung an den Klimawandel
  • Nachhaltiger Tourismus
  • Sicheres Wasser- und Sanitärmanagement
  • Green your City (Bäume um Häuser pflanzen, horizontale Gartenarbeit, insekten- und vogelfreundliche Vegetation etc.)
  • Umweltmanagement und Erhaltung der biologischen Vielfalt
  • Umgang mit Klimakatastrophen
  • Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen
  • Interkulturelles Training und Konfliktmanagement
  • Schulung im Umgang mit den digitalen Tools für den digitalen Austausch
  • Team Ombuds Methode für die Kommunikation
Wie lang ist die Begegnungsreise und wann findet sie statt?

Die Begegnungsreise der Gemeinden/die Bildungseinrichtung aus der Nordkirche ist für das dritte Projektjahr, ca. im Oktober 2025 für einen Zeitraum von zwei Wochen geplant.
Bereits im Oktober 2024 ist die zweiwöchige Projektreise der tansanischen Gemeindemitglieder nach Deutschland geplant.

Ist auch die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen über das Projekt finanziert?

Für alle teilnehmenden Einrichtungen sind die Seminare sowie die An- und Abreise zu diesen finanziert. Auch die gegenseitigen Begegnungsreisen für jeweils 4 Mitglieder der Gemeindegruppen sind Teil des Projektbudgets und müssen nicht von den Teilnehmer*innen finanziert werden. Die Begleitung und Beratung bei der Entwicklung des Klimaschutzpläne ist ebenso eingeplant.
Die Finanzierung der jeweiligen Maßnahmen ist jedoch nicht Teil des Projektbudgets und muss über die Gemeinden und Kirchenkreise bzw. über öffentliche Förderungen finanziert werden. Zu den Finanzierungsmöglichkeiten wird es eine Einheit im Rahmen der Seminare geben. Zudem gibt es mit dem Förderwegweiser der Nordkirche bereits ein hilfreiches Tool.

Sollen die Maßnahmen und Projekte der beteiligten Einrichtungen aus Tansania und Deutschland gleich sein?

Ziel der Klimapartnerschaften ist es nicht, die gleichen Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, sondern sich gegenseitig auszutauschen, zu motivieren und über die Auswirkungen des Klimawandels auf die eigenen Lebensumstände zu informieren.
Die Klimaschutzpläne und damit die Maßnahmen sollen sich an der Machbarkeit und der Wirksamkeit für den Klimaschutz und der Anpassung orientieren. Maßgeblich für die Maßnahmenpläne in der Nordkirche sind der aktuelle Klimaschutzplan der Nordkirche und das Handbuch Klimaschutz 2022-2027 der Nordkirche.
Es kann aber durchaus sein, dass sowohl eine Gemeinde/Bildungseinrichtung in der Nordkirche als auch in der East of Lake Victoria Diözese Projekte im gleichen Bereich, z.B. der nachhaltigen Landwirtschaft umsetzen.

Was bleibt von dem Projekt nach drei Jahren?

Nach drei Jahren werden alle Gemeinden/die Bildungseinrichtungen einen eigenen Klimaschutzplan besitzen und mindestens eine erste Maßnahme des Klimaschutzplans umgesetzt haben. Teilnehmende des Projekts werden als „Change agents“ weiterhin in ihre Zusammenhänge wirken und das Wissen und die Handlungsfähigkeit weitertragen. Nach Abschluss wird das Projekt zudem als Modell für weitere Klimapartnerschaften zwischen bestehenden transnationalen kirchlichen Partnerschaften dienen. Seminarinhalte und Zeitpläne, Aktionspläne sowie Partnerschaftsvereinbarungen und die Kommunikationsplattform können als Vorlage für andere Kirchengemeinden dienen, um selbst aktiv zu werden.