10 000 Eure Nothilfe für vom Corona-Virus betroffene Familien in Bethlehem

19.03.2020 | Fast 3.000 Menschen stehen in Palästina unter häuslicher Quarantäne. Teilweise werden Löhne und Gehälter nicht mehr gezahlt. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land organisiert Lebensmittelhilfe für in Not geratene Familien.

Hamburg (ce) – Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unterstützt Familien in und um Bethlehem, die wegen häuslicher Quarantäne und dem Zusammenbruch des Tourismus in Not geraten sind, mit 10 000 Euro. Der Betrag wird an die Partnerkirche der Nordkirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, überwiesen, die für christliche und muslimische Familien im Westjordanland Lebensmittel-Kits organisieren will. „In der Region Bethlehem sind zahlreiche Familien bereits nicht mehr in der Lage, Lebensmittel für den täglichen Bedarf einzukaufen. Zusätzlich sind durch die Krise die Preise gestiegen, so dass die Not besonders für arme Familien noch größer geworden ist“, berichten die kirchlichen Partner.

Nachdem am 4. März sieben Mitarbeitende eines Hotels in Bethlehem positiv auf die Corona-Erkrankung getestet worden sind, hat die Palästinensische Autonomiebehörde am folgenden Tag alle Hotels, Kirchen, Moscheen, Büros, Schulen und Universitäten der Stadt geschlossen. Am 6. März wurde der Katastrophenfall für die gesamte Westbank ausgerufen und das Gebiet strikt abgeriegelt. Die Verbreitung des Virus ist mittlerweile außer Kontrolle. Fast 3.000 Menschen stehen in Palästina unter häuslicher Quarantäne. Teilweise werden Löhne und Gehälter nicht mehr gezahlt. Alle Touristen, die sich bis zur vergangenen Woche in Israel oder Palästina aufhielten, mussten ausreisen. Touristen ist mittlerweile die Einreise untersagt. Der Tourismus ist völlig zum Erliegen gekommen. Die Epidemie hat verheerende Auswirkungen auf die ohnehin fragile palästinensische Wirtschaft. Zuletzt lag die Arbeitslosenrate in der Westbank bei 24%. Es sollen nun zunächst 100 Familien für einen Monat ein Lebensmittelpakete erhalten. Organisiert wird dies von zahlreichen gut vernetzten kirchlichen Einrichtungen in der Region um Bethlehem, wie den Kirchengemeinden Bethlehem, Beit Jala und Beit Sahour.

Der Fonds für Humanitäre Nothilfe stammt aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes der Nordkirche und wird verantwortet vom Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst, der ökumenischen Diakonie „Brot für die Welt“ sowie der Kirchenleitung der Nordkirche.