10 Jahre Städtepartnerschaft Hamburg – Dar es Salaam

Zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten wird in der Hamburger Hauptkirche St. Petri ein Gottesdienst gefeiert. Zu Gast ist der Bischof der Diözese Dar es Salaam der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania, Alex Malasusa. Begleitet wird er von seinem muslimischen Gesprächspartner vor Ort, Sheik Fadhil Suleiman Soraga.

Hamburg (ce) – Zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 10jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Dar es Salaam wird am kommenden Sonntag (12. Januar, 10 Uhr) in der Hamburger Hauptkirche St. Petri ein Gottesdienst gefeiert. Zu Gast ist der Bischof der Diözese Dar es Salaam der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania, Dr. Alex Malasusa, der auch predigen wird. Die tansanische Hafenstadt Dar es Salaam ist Hamburgs erste und bislang einzige Partnerstadt auf dem afrikanischen Kontinent. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unterhält seit 1971 historisch gewachsene Beziehungen zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias, die vom Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche koordiniert und gepflegt werden. Allein in Hamburg gibt es mehr als 50 Kirchliche und Eine-Welt-Gruppen, die seit vielen Jahren Kontakte zu Gemeinden in dem ostafrikanischen Land pflegen.

Der Gottesdienst wird geleitet von Dr. Jens-Martin Kruse, Hauptpastor in St. Petri, und der Afrikareferentin im Zentrum für Mission und Ökumene, Katharina Davis. Er steht unter dem Motto „Und sie taten ihre Schätze auf“. Gäste sind auch der Chef der Senatskanzlei, Staatsrat Jan Pörksen, die Hamburger Honorarkonsulin Tansanias Petra Hammelmann und der Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene, Dr. Christian Wollmann. „Schon in den 50er Jahren begannen Engagierte in Gemeinden Beziehungen zwischen beiden lutherischen Kirchen aufzubauen, die die Basis für einen offiziellen Vertrag bildeten. Wir freuen uns sehr, dass wir damit auch die wichtige Städtepartnerschaft bereichern und zu gegenseitigem Verständnis beitragen dürfen“, sagte Direktor Wollmann im Vorfeld des Besuchs. Die Hamburger Hauptkirche St. Petri hat als einzige Gemeinde Kontakte direkt zu einer lutherischen Gemeinde in Dar es Salaam, der dortigen lutherischen Hauptkirche.

Alten Schätzungen zufolge gehören 40 Prozent der Bevölkerung Tansanias christlichen Kirchen an. Fast ebenso viele Einwohner sind muslimisch. Begleitet wird Bischof Malasusa daher von Sheik Fadhil Suleiman Soraga, in Tansania Berater des Ministers für Verfassung und Recht in Islamfragen. Im Hamburger Rathaus steht in der kommenden Woche ein Gespräch mit Vertretern des Christlich-Islamischen Dialogs in der Hansestadt auf dem Programm, um sich über die unterschiedlichen Ansätze für die Zusammenarbeit der beiden Religionen in Tansania und Deutschland auszutauschen.

Deutschland und das ostafrikanische Tansania verbindet seit Jahrhunderten eine besondere, auch konfliktreiche Beziehung. Das damalige Deutsch-Ostafrika gehörte von 1885 bis 1919 zum deutschen Kolonialreich. Bereits 1911 sind die ersten Missionare der Breklumer Mission, aus der das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche hervorgegangen ist, nach Ostafrika ausgewandert und haben dort Schulen und Diakoniestationen gegründet. Während der beiden Weltkriege brachen die Kontakte zunächst wieder ab. Die Evangelisch-Lutherische Kirche Tansanias zählt heute rund 6,3 Millionen Mitglieder. Sie ist die zweitgrößte lutherische Kirche der Welt.

Informationen für Medienvertreter

12. Januar, 10 Uhr: Gottesdienst in der Hauptkirche St. Petri, Bei der Petrikirche 2, 20095 Hamburg. Im Anschluss an den Gottesdienst Empfang in der Kirche.