Ausgangssperre wegen Corona im indischen Assam: Arbeiter auf Teeplantagen in Not – Hilfe bewilligt

01.04.2020 | Mit 7000 Euro aus dem Fonds für Humanitäre Nothilfe der Nordkirche sollen nun fast 300 Familien mit Lebensmittelpaketen unterstützt werden.

Hamburg (ce) – Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unterstützt mit 7000 Euro Familien im indischen Bundesstaat Assam, die wegen der landesweiten Ausgangssperre ihrer Arbeit auf den Teeplantagen nicht mehr nachgehen können und deswegen in existentielle Not geraten sind. Der Betrag wird an die Partnerkirche der Nordkirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Assam, überwiesen, die an fast 300 Familien ein Lebensmittelpaket mit Reis, Gemüse und Grundnahrungsmitteln verteilen will. In der Region der Kirche können sich die meisten Familien, die als Tagelöhner auf den Plantagen gearbeitet haben, keine Lebensmittel für den täglichen Bedarf mehr kaufen. Zusätzlich sind durch die Krise die Preise gestiegen, so dass die Not besonders für arme Familien noch größer geworden ist, berichten die kirchlichen Partner. Zudem könnten sie auf keinerlei Rücklagen zurückgreifen und besäßen oft nicht einmal ein Bankkonto. Die meisten dieser Menschen sind Gemeindemitglieder der Assam-Kirche und gehören ohnehin zu den ökonomisch schwächsten Gruppen der Gesellschaft.

Auch Indien ist mittlerweile massiv von der Ausbreitung des Covid-19-Erregers betroffen und hat rigide Maßnahmen verhängt, um die Situation unter Kontrolle zu behalten. So wurde vom 23. März an eine landesweite Ausgangssperre verhängt, die mit aller Härte durchgesetzt wird. Dies hat zur Folge, dass die Mehrheit der 1,3 Milliarden indischen Staatsbürger*innen ihrer Arbeit nicht nachgehen kann. Bislang ist im Bundesstaat Assam noch keine Corona-Infektion offiziell registriert worden. Allerdings gelten die strengen Maßnahmen auch hier. Erschwerend kommt hinzu, dass die Assam-Diözese durch den Entfall von gottesdienstlichen Versammlungen auf keine Einkünfte durch Kollekten und Sammlungen zurückgreifen kann. Diese sind die Haupteinnahmequelle für die tägliche Arbeit der Kirche. Dies verstärkt die Notlage. Die Assam-Kirche ist bereits durch die Flutkatastrophen der vergangenen Jahre erprobt in der Krisenhilfe. Sie ist gut vernetzt und in der Lage, die Verteilung von Lebensmitteln und lebensnotwendigen Gütern zu organisieren.

Der Fonds für Humanitäre Nothilfe stammt aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes der Nordkirche und wird verantwortet vom Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst, der ökumenischen Diakonie „Brot für die Welt“ sowie der Kirchenleitung der Nordkirche.

Weitere Spenden für die betroffenen Menschen sind dringend notwendig:

Spendenkonto des Zentrums für Mission und Ökumene
IBAN: DE77 520 604 100 000 111 333
Evangelische Bank Stichwort: Assam Corona Nothilfe (Projekt 1002)