Christen in Syrien am Sonntag Reminiszere im Fokus

Jurist Tarek Bashour: Wir beten für Liebe statt Gewalt und Krieg. Gemeinsam mit der Hamburger Hauptkirche St. Petri organisiert Hanna Lehming, Mittelostreferentin im Zentrum für Mission und Ökumene, einen Gottesdienst.

Hamburg (ce) – Verfolgte und bedrängte Christen in Syrien stehen im Mittelpunkt des Gottesdienstes am Sonntag Reminiszere, den 8. März, in der Hamburger Hauptkirche St. Petri, der Citykirche in der Hansestadt. Organisiert wird der Gottesdienst unter dem Titel „Denk an dein Erbarmen, Herr“ von der Mittelostreferentin im Zentrum für Mission und Ökumene, Hanna Lehming, gemeinsam mit Pastorin Gunhild Warning. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) lädt in jedem Jahr alle Kirchengemeinden dazu ein, am Sonntag Reminiszere, dem zweiten Sonntag in der Passionszeit, Fürbitte für verfolgte und bedrängte Christen zu halten. Es steht jeweils eine bestimmte Region im Fokus.

„Christen in Syrien wurden Opfer der brutalen Gewalt des „IS“. Sie wurden getötet, verschleppt, vertrieben. Nun fürchten sie besonders die tiefe gesellschaftliche Spaltung, die der Krieg verursacht hat“, erläuterte Hanna Lehming, Mittelostreferentin im Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche. Sie vertritt die Nordkirche in der Evangelischen Mittelostkommission der EKD und nimmt auch am „Runden Tisch Syrien“ teil, der kirchliche Hilfsmaßnahmen koordiniert.

Eingeladen in den Gottesdienst sind christliche Gäste aus Syrien. Der gebürtige Syrer Tarek Bashour, Jurist für Menschenrechte und Ausländerrecht in Karlsruhe, wird ein von ihm selbst verfasstes Gebet sprechen. „Wir beten für unsere Machthaber, für die Großmächte und die waffenliefernden Länder. Wir beten für die Terroristen, die Extremisten und für alle, die sich für Gewalt, für den Krieg entschieden haben. Herr Gott, pflanze die Liebe in ihre Herzen und beleuchte ihre Seelen mit deiner Barmherzigkeit“, heißt es dort. Mitglieder der syrisch-orthodoxen Kirche in Hamburg singen das Vaterunser auf Aramäisch, der Sprache Jesu.

Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der nordsyrischen Provinz Idlib und hunderttausender Geflüchteter im Nordwesten Syriens hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) kurzfristig 15.000 Euro Soforthilfe für die Diakonie Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen:

Eine entsprechende Materialsammlung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stellt den Gemeinden Informationen über die Lage von christlichen Minderheiten und liturgische Bausteine zur Verfügung: https://www.ekd.de/reminiszere-31408.htm