Nordkirche wird Mitglied im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit

Das Zentrum für Mission und Ökumene ist Gründungsmitglied des Netzwerks. Eine der beiden Geschäftsstellen ist hier angesiedelt. Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt betonte: „Gemeinsamer Einsatz für Menschen, die vom Klimawandel betroffen sind“.

Schwerin (std). Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) tritt dem Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit bei. Die Kirchenleitung der Nordkirche hat am vergangenen Wochenende beschlossen, die Mitgliedschaft beim Netzwerk zu beantragen. Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit wurde 2018 gegründet. Darin kooperieren ein katholisches Bistum, mehrere evangelische Landeskirchen sowie kirchliche Hilfswerke, Kirchenkreise, Fachstellen und Initiativen. Zu den Zielen des Netzwerks gehört es, das Anliegen der Klimagerechtigkeit theologisch und spirituell einzubetten sowie in kirchlichen und gesellschaftlichen Diskursen zu stärken. Zudem werden ökumenische Projekte im Bereich Klimagerechtigkeit sowie die Zusammenarbeit kirchlicher Akteure, Umwelt- und Eine-Welt-Gruppen über konfessionelle und kirchliche Grenzen hinweg unterstützt.

Am Aufbau des Netzwerks haben sowohl der Umweltbeauftragte der Nordkirche, Pastor Jan Christensen, als auch die Infostelle Klimagerechtigkeit mitgewirkt. Das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche ist vom Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit mit der Trägerschaft seiner evangelischen Geschäftsstelle beauftragt. Eine zweite Geschäftsstelle ist beim katholischen Hilfswerk Misereor in Berlin angesiedelt. Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit hat „churches for future“ initiiert, ein Bündnis, dem bereits mehr als 60 Diözesen, Landeskirchen und kirchliche Einrichtungen angehören. Auch die Nordkirche unterstützt „churches for future“ und solidarisiert sich damit auch mit der Bewegung von „FridaysforFuture“ und ihren Anliegen.

Landesbischöfin: Aus dem Glauben Schöpfungsverantwortung wahrnehmen

Mit der Entscheidung der Kirchenleitung tritt die Nordkirche als Landeskirche dem Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit bei. Die Vorsitzende der Kirchenleitung, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, begrüßt diesen Schritt: „Uns verbindet der Glaube an Christus – gerade dort, wo wir gemeinsam unsere Schöpfungsverantwortung wahrnehmen. Schon jetzt sind viele Menschen von den gravierenden Folgen des Klimawandels betroffen; davon berichten uns auch Menschen aus unseren Partnerkirchen. Beispiele dafür sind Verarmung, gewaltsame Konflikte um Ressourcen, Flucht und Migration. Angesichts von Diskussionen um neue Grenzen und Abschottung stärken wir mit unserem Engagement im Netzwerk den gemeinsamen Einsatz der christlichen Kirchen und weiterer Akteure für Klimagerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Umweltschutz sowie faire Wirtschafts- und Handelsbeziehungen.“

Globaler Klima-Aktionstag am 29. November: Glocken rufen zu Gebeten

Die Landesbischöfin kündigt an, dass am nächsten globalen Klima-Aktionstag (29. November) auch Kirchenkreise und -gemeinden, Arbeitsbereiche, Einrichtungen und Initiativen in der Nordkirche zu Gottesdiensten und thematischen Veranstaltungen einladen und sich an den weltweiten Demonstrationen beteiligen: „An vielen Orten werden Kirchenglocken zu Gebeten und Andachten rufen. Gemeinsam mit vielen wollen wir sicht- und hörbare Zeichen setzen, um den weltweiten Einsatz für Klimaschutz und für eine gerechte und lebenswerte Zukunft zu stärken.“

Hintergrund

Mit ihrer Mitgliedschaft wird die Nordkirche das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit in seiner Arbeit unterstützen, seine Ziele mittragen und sich dafür einsetzen, diese durch geeignete Maßnahmen im eigenen Wirkungsbereich umzusetzen. Dies entspricht auch dem Klimaschutzgesetz der Nordkirche. Als erste evangelische Landeskirche in Deutschland hatte die Nordkirche bereits 2015 ein Klimaschutzgesetz eingeführt. Daraufhin wurden unter anderem ein Klimaschutzbüro eingerichtet und in Kirchenkreisen Klimaschutzmanager und -managerinnen eingestellt. Diese leisten beispielsweise Unterstützung bei der energetischen Sanierung kirchlicher Gebäude, der Materialbeschaffung nach Erfordernissen von Ökologie und fairem Handel sowie nachhaltiger Bewirtschaftung kircheneigener Grundstücke. Zudem initiieren die Ökumenischen Arbeitsstellen der Kirchenkreise gemeinsam mit Kirchengemeinden Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Im Rahmen des Jugendbildungsprojektes „Klima-Sail“ der Nordkirche befassen sich alljährlich zahlreiche junge Menschen mit den Folgen des Klimawandels sowie Themen wie Schöpfungsverantwortung und Klimagerechtigkeit.

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