Partnerkirchen in Corona-Not: Nothilfefonds eingerichtet

Hamburg/Schwerin. Das Zentrum für Mission und Ökumene in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat einen Nothilfefonds eingerichtet, um die von den Folgen der Corona-Pandemie betroffenen Partnerkirchen der Nordkirche in Afrika, Indien, Lateinamerika, Ostasien, Osteuropa und dem Mittleren Osten finanziell zu unterstützen. Zugleich ruft die Nordkirche zu Spenden für Hilfsmaßnahmen in ihren Partnerkirchen auf.

„In vielen unserer Partnerkirchen spitzt sich die Situation zu, die Not wird täglich größer“, erläutert der Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene, Dr. Christian Wollmann. So fehle es unter anderem an Krankenhausausstattung und Hygieneartikeln. Außerdem erleiden viele Menschen in den Partnerkirchen Hunger. Die Kirchen wissen zudem nicht, wie sie ihre Mitarbeitenden bezahlen sollen, so Wollmann weiter. Als erste Soforthilfe hat das Zentrum für Mission und Ökumene daher zunächst 15.000 Euro zur Unterstützung der kirchlichen Arbeit in den besonders betroffenen Partnerkirchen bereitgestellt. Zugleich ruft das Ökumene-Werk für weitere Hilfsmaßnahmen zu Spenden auf und hat ein entsprechendes Spendenkonto eingerichtet.

Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Nordkirche und Vorsitzende der Generalversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene: „Trotz unserer eigenen Ängste und Sorgen dürfen wir jetzt nicht nur an uns selber denken. Wir dürfen die Not der Menschen in unseren Partnerkirchen nicht aus den Augen verlieren. In unserer globalisierten, vernetzten Welt, in der diese Pandemie jeder und jedem Einzelnen viel abverlangt, ist es entscheidend, dass wir unsere christliche Verantwortung für ein Miteinander der Völker in Frieden, Menschlichkeit und gegenseitiger Achtung gemeinsam wahrnehmen. Und auch Leib Christi, christliche Kirche in dieser Welt, das sind wir immer nur gemeinsam, zusammen, im Zusammenspiel – keine Einzelperson für sich allein und auch keine Kirche nur für sich allein. Deshalb unterstützen wir die Arbeit unserer Partnerkirchen finanziell. Und wir schließen weltweit die Opfer und Betroffenen dieser Pandemie und alle Helferinnen und Helfer in unsere Gebete ein. Ich bitte sehr herzlich darum, die Hilfe für die betroffenen Gebiete durch Spenden und Gebete zu unterstützen.“

Hintergrund:

In vielen Partnerkirchen der Nordkirche trifft die fehlende gesundheitliche Versorgung die Menschen während der Corona-Pandemie besonders hart. Auch Krankenhäuser in Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche, wie beispielsweise in Papua-Neuguinea, besitzen oftmals zu wenige Beatmungsgeräte, Intensivbetten und Schutzkleidung für das medizinische und Pflege-Personal. Eine weitere Problematik ist die Einhaltung der angeordneten räumlichen Distanz, die sich in Flüchtlingslagern, Slums oder auch den Townships Südafrikas kaum umsetzen lässt. Dazu kommt die Not derjenigen, die ihren Lebensunterhalt als Tagelöhner verdienen und als Folge der staatlich angeordneten Ausgangssperren hungern. Davon sind viele Menschen in den Gebieten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Assam und der Evangelisch-Lutherische Jeypore-Kirche in Indien betroffen. Ausgangssperren und Kontaktverbote haben zudem unmittelbaren Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Partnerkirchen, so auch in der Demokratischen Republik Kongo. Diese finanziert sich hauptsächlich durch die Einnahmen aus den Gottesdienst-Kollekten. Abgesagte Gottesdienste, wie aktuell während der Corona-Pandemie, entziehen sowohl der gesamten Kirchengemeinde als auch den kirchlichen Mitarbeitenden und ihren Familien die Existenzgrundlage.

Weitere Spenden werden dringend erbeten:
Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche
IBAN: DE77 520 604 100 000 111 333 Evangelische Bank
Corona Nothilfefond für weltweite Partner – Projektnummer 7005

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