Studienfahrt des Interreligiösen Forums Hamburg nach Jerusalem

Zu der Reisegruppe gehören auch Direktor Dr. Christian Wollmann und der Beauftragte für den Christlich-Islamischen Dialog im Zentrum für Mission und Ökumene, Dr. Sönke Lorberg-Fehring.

Hamburg – Führende Vertreter der im Interreligiösen Forum Hamburg vertretenen Religionsgemeinschaften sind am Sonntag (1. Dezember) zu einer gemeinsamen Studienfahrt nach Jerusalem aufgebrochen. „Diese interreligiöse Pilgerfahrt führt uns zu bedeutenden Quellen unserer Traditionen und Bekenntnisse“, sagte die Vorsitzende des Interreligiösen Forums, Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). „Ich freue mich sehr über diese gemeinsame Reise. Sie ist ein wichtiges Zeichen der Verständigung zwischen unseren Religionen und wird uns helfen, das gewachsene Vertrauen zu verstärken. Das dient auch dem Frieden in unserer Heimatstadt Hamburg.“ Die Gruppe besucht die Klagemauer, den Tempelberg und die Grabeskirche, aber auch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Ebenfalls auf dem Programm steht der Besuch des Weltzentrums der Bahai in der Hafenstadt Haifa mit seinem Schrein des Bab, dem Haus der Gerechtigkeit und den Hängenden Gärten.

„Wenn man zusammen reist, stärkt das die Beziehungen der Menschen zueinander und ich hoffe, dass der Kontakt während dieser Reise die Teilnehmer miteinander verbinden wird. Zudem wird ermöglicht, dass alle Teilnehmer ein Bild der Vielfalt Israels gewinnen können“, sagte Landesrabbiner Shlomo Bistritzky von der Jüdischen Gemeinde Hamburg. Özlem Nas vom Vorstand der Schura, dem Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg, erläuterte: „Jerusalem ist für die Muslime nach Mekka und Medina die drittheiligste Stadt. Der interreligiöse Besuch dieses für viele Religionen gesegneten Ortes spiegelt die Bedeutsamkeit der Begegnung und des Austausches wieder, welche unabdingbar sind für ein respektvolles und friedliches Miteinander in Gesellschaften, die von Diversität geprägt sind.“

Nils Clausen vom Vorstand der Buddhistischen Religionsgemeinschaft Hamburg sagte: „Der Buddhismus hat zwar keine historischen Quellen im Heiligen Land, aber es gibt auch hier inzwischen buddhistische Gemeinschaften. In einer globalen Welt müssen alle miteinander reden und gemeinsam einen Weg zum Frieden finden.“ Vor dem Abflug gab es im Terminal 1 des Flughafens Hamburg eine kleine Zeremonie, bei der die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen jeweils Segensworte aus ihren Traditionen sprachen. Anschließend flog die Gruppe über Istanbul (Türkei) zum Flughafen Tel Aviv (Israel).

Zu der interreligiösen Reisegruppe gehören neben Bischöfin Fehrs, Landesrabbiner Bistritzky und Özlem Nas auch Oliver Petersen und Nils Clausen von der Buddhistischen Religionsgemeinschaft in Hamburg, Mahsuni Ime und Düzgün Gültekin von der Alevitischen Gemeinde sowie Fardjam Yazhari von der Baha’i-Gemeinde. Auch mit dabei sind der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg (ACKH), Uwe Onnen, und deren Geschäftsführerin und Ökumenebeauftragte der Nordkirche, Annette Reimers-Avenarius, sowie Sönke Lorberg-Fehring, Beauftragter für den Christlich-Islamischen Dialog der Nordkirche, und Christian Wollmann, Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene in der Nordkirche. Auch Thomas Kärst, Geschäftsführer des IFH, begleitet die Gruppe.

Neben dem Besuch heiliger Orte stehen auch Gespräche auf dem Programm, unter anderem mit dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land, Ibrahim Azar, und mit Professor Mustafa Abu Sway von der Al-Quds-Universität. Vorgesehen ist auch ein Treffen mit Studierenden der Universität von Haifa, die sich dort mit dem interreligiösen Dialog beschäftigen.

Hintergrund

Im Interreligiösen Forum Hamburg wirken folgende Religionsgemeinschaften und Institutionen mit: Alevitische Gemeinde, Bahà’i-Gemeinden Hamburg, Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg, Katholische Kirche – Erzbistum Hamburg, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Hindus und Zentralrat der Inder, Jüdische Gemeinde Hamburg, Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg (ACKH) und die Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg.

Internet: www.ifh.hamburg