Das PLCC – meine Partnerorganisation in Kenia

Was ist das PLCC eigentlich?

Die Schule

Das Pangani Lutheran Children Centre (kurz PLCC) ist eine Einrichtung für Straßenmädchen der Kenyan Evangelical Lutheran Church (KELC), die in den Straßen und Slums um und in Nairobi leben. Seitdem dieses Projekt 1993 von einer schwedischen Missionarin gegründet wurde, werden jährlich Mädchen aufgenommen, die einen Zugang zur Bildung bekommen, um sie hoffentlich in ein erfülltes Leben hineinwachsen zu lassen. Seitdem wurden schon fast an die 300 Mädchen in dem Programm aufgenommen und durch die Schullaufbahn begleitet. 

Dabei besteht die Möglichkeit, wenn die familiären Zustande es zulassen, weiterhin bei der Familie zu leben und finanziell vom PLCC unterstützt zu werden. Anderenfalls werden die Mädchen im Heim aufgenommen und leben auf dem Gelände des PLCCs in Ongata Rongai.

Wer ist alles Teil vom PLCC?

Zum auf dem Gelände lebenden Team gehören im Moment die Leiterin Mary Mshana, die vier Hausmütter Monicah, Tabitha, Rose und Patience, sowie der Gärtner Stephen. Außerhalb leben die zwei Sozialarbeiterinnen Beryl und Susan, eine weitere Hausmutter und die vier Lehrer*innen Esther, Daisy, Rose und Bosire. Im Moment zählen die Mitfreiwillige Anna-Lena und ich als Freiwillige dann auch dazu. Doch so, wie wir am ersten Tag willkommen geheißen wurden, scheint es eher so, als dürften wir uns für immer zum Teil der PLCC Familie zählen. 

Darüber hinaus zählen auch noch einige Personen, z.B. die Teil der KELC oder der deutschen Partnerkirchen zum Team dazu.

Natürlich darf man dabei ganz sicher nicht die Mädchen vergessen. Doch dabei meine ich nicht nur die 36, die im Moment auf dem Gelände leben und im PLCC aufgenommen sind, sondern auch die Mädchen, die bereits für die Secondary School auf dem Internat sind bzw. sogar schon studieren oder ihr Studium absolviert haben und arbeiten. 

Etwas mehr zur KELC

Die Kenyan Evangelical Lutheran Church wurde um die Zeit des ersten Weltkrieges gegründet. Die geschah durch deutsche sowie schwedische Missionare hier in Kenia und so nimmt die Kirche ihren Ursprung. Mit zwischenzeitiger Abhängigkeit zu Tansanias Evangelical Lutheran Church (ELCT), wurde die Kirchengemeinde 1989 final unabhängig.

Heute hat die KELC viele Projekte aus den unterschiedlichsten Richtungen, die sie bei der Arbeit unterstützen. Dazu gehört schließlich auch das PLCC.

Meine Partnerorganisation in Mwanga

Die ELCT

Meine Partnerorganisation, die Diözese Mwanga, ist ein Teil der zweitgrößten lutheranischen Kirche der Welt und der größten in Ostafrika, der ELCT. Mehr als 6 Millionen Tansanianer sind Mitglied in dieser Kirche, was ungefähr 13 Prozent der Bevölkerungs Tansanias ausmacht. Die ELCT hat Partnerschaften mit 14 Kirchen und Missionsgesellschaften in Europa und Nordamerika, seit 1971 auch mit dem Zentrum für Mission und Ökumene. Außerdem unterhält die ELCT verschiedene soziale Projekte, die sich zum Teil mit der Förderung von Bildung beschäftigen oder auch mit Gesundheit, u.a. HIV/AIDS Programme, Entwicklung und Planung oder Katastrophenhilfe.

Das Logo der ELCT
https://northerndiocese.co.tz/, abgerufen am 17.02.2023, 20:35 Uhr

Die Geschichte meiner Partnerdiözese

Die Diözese Mwanga ist eine von 26 Diözesen. Ende 2016 wurde sie zu einer unabhängigen Diözese erklärt, vorher war sie Teil der Diözese Pare. Die Geschichte der evangelischen Kirche in diesem Teil von Tansania begann Ende des 19. Jahrhunderts mit Missionaren der Leipziger Lutherischen Missionsgesellschaft. Diese bauten das erste größere Missionszentrum der Region in Shighatini Ugweno. Der erste Missionar, Hans Fuchs, gründete neben seiner Tätigkeit als Missionar eine Schule und brachte Kindern Lesen und Schreiben bei. Er gründete einen Sanitätsdienst, baute Straßen und lehrte verschiedene Themen wie Landwirtschaft oder Wirtschaft. Er besitzt heute in Denkmal in der Diözese Mwanga.

Was als Missionszentrum klein begann, entwickelte sich zu einem Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche 1937, als sich die sieben Kirchen in Tanganyika zusammenschlossen. 1938 wurde dann die Diözese Nord der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tansania ELCT gebildet. Im Jahr 1975 entstand die Diözese Pare, aus der letztendlich 2016 die Diözese Mwanga gegründet wurde.

Die Projekte meiner Partnerorganisation

Als Diözese hat Mwanga verschiedene Projekte, in denen ich teilweise arbeiten darf. Zum einen gibt es das Mwanga Lutheran Hostel, in dem ich im November bzw. Dezember gearbeitet habe. Das Hostel hat 3 verschiedene Zimmerarten, in denen die Gäste sehr komfortabel untergebracht sind, sowie einen wunderschönen Garten und einen Restaurantbereich. Außerdem gehört zur Diözese noch ein Büro, der Buchladen und der Spielplatz. Der Buchladen enthält vor allem Schulbücher und Theologisches. Aber man kann auch einfache Bürogegenstände kaufen und sogar Passbilder machen lassen. Über den Spielplatz auf dem Kirchengelände freuen sich vor allem die Kindergartenkinder, mit denen ich täglich eine Stunde auf ebendiesem verbringe.

Eine wichtige Unterstützung – Partnerorganisation IERP

Eine wichtige Anlaufstelle für unsere Zeit im Ausland ist immer die jeweilige Partnerorganisation. Sie organisiert Seminare, hilft bei Fragen und unterstützt bei Problemen. Man hat also regelmäßig mit ihr Kontakt. Im Falle Lateinamerikas ist das die IERP, die Igleasia Evangélica del Río de la Plata. Und eben weil diese Partnerorganisation so wichtig für uns ist, will ich ein wenig über sie berichten.

Organisationsstruktur der IERP

Die IERP ist eine unierte Kirche und als solche Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen. Sie umfasst 240 Begegnungsstellen in 45 Gemeinden in Argentinien, Paraguay und Uruguay. Die Kirchengemeinde, in der ich wohne, gehört allerdings nicht dazu. Denn sie ist Teil der Methodistischen Kirche Uruguays. Die IERP umfasst etwas 25.500 Gemeindemitglieder, davon 70% in Argentinien. Deshalb liegen dort auch 5 der 7 Distrikte, die die Organisationseinheit der IERP sind. Sie sind organisiert in der Asamblea General, dem höchsten Organ der IERP. Die Asamblea General wählt die Kirchenleitung und ist für Richtungsentscheidungen verantwortlich. Sie wählt außerdem den oder die Kirchenpräsident*in seit 2018 Leonardo Schindler.

Projekte der IERP

Als ökumenische ausgerichtete Kirche beteiligt sich die IERP an diakonischen und sozial-ökumenischen Einrichtungen und Projekten anderer Kirchen und NGOs. Sie unterstützt beispielsweise die argentinische Kommission für Flüchtlinge oder die ökumenische Menschenrechtsbewegung. Darüber hinaus initiiert sie auch selbst Projekte, z. B. Krankenhäuser und Gesundheitszentren, Kindergärten, Suppenküchen, Projekte zur Stadtentwicklung oder Zentren zur wirtschaftlichen Weiterbildung. Davon gibt es zurzeit 38.

Die IERP ist ebenfalls Mitglied in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), was erst einmal überrascht, da die IERP nicht in Europa liegt. Ihre Mitgliedschaft in der GEKE hängt allerdings mit ihrer spannenden Geschichte zusammen, auf die wir nun einen Blick werfen:

Geschichte der IERP

Die IERP blickt auf eine hochinteressante Geschichte zurück. Sie geht auf Einwanderer*innen aus deutschsprachigen Gebieten zurück, im 19. und 20. Jhd. nach Lateinamerika gekommen sind und Schulen und Gemeinden gegründet haben. Die erste davon war 1843 die Congregación Evangélica Alemana. Sie wurde von August Ludwig Siegel einem Pfarrer der Preußischen Evangelischen Kirche gegründet wurde. Die bereits genannten Gemeinden kamen am 1.10.1899 zur Gründung der Deutschen Evangelischen La Plata Synode zusammen. Sie gehörte formell zur Evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen Preußens.

1934 schloss sich die Synode an die Deutsche Evangelische Kirche an (seit 1945 EKD).
1965 schlug die IERP einen neuen Weg ein. Als eine wichtige Folge des Übergangs von Deutsch zu Spanisch als Amtssprache innerhalb der Kirche beschloss man damals die Gründung einer selbstständigen Kirche. Diese ist allerdings durch Verträge eng mit der EKD verbunden. Allerdings eröffnete die Unabhängigkeit in Verbindung mit einer stärkeren regionalen Verwurzelung neue Möglichkeiten für die Kirche.

Das Freiwilligenreferat der IERP

Ein kleines Referat, das für uns Freiwillige allerdings eine hervorgehobene Bedeutung hat, ist das Freiwilligenreferat. Es kümmert sich konkret um die Betreuung der etwa 60 Freiwilligen aus dem globalen Norden, den Freiwilligen in Deutschland aus Lateinamerika und den Freiwilligen des regionalen Programms. Es organisiert die Seminare, hilft bei Fragen und Problemen und besucht die Freiwilligen in den Projekten.

Herzlichen Dank für das Lesen meiner Kurzvorstellung der IERP! In meinem nächsten Blogeintrag werde ich in Kurzportraits einige Personen aus meinem Umfeld hier in Mercedes näher vorstellen!

Partnerorganisation: Iglesia Filipina Independiente

Meine Partnerorganisation auf den Philippinen ist die Kirche „Iglesia Filipina Independiente“. Auf Deutsch wird sie auch als „Unabhängige Philippinische Kirche“ oder „Aglipayan-Kirche“ bezeichnet und ist eine unabhängige christlich-katholische Kirche. Die „Iglesia Filipina Independiente“, kurz „IFI“, wurde 1902 gegründet und hat neben den Philippinen, noch in Zwei weiteren Ländern Mitglieder.

Die IFI hat auf den Philippinen 50 Diözesen/Bistümer. Unter den Diözesen befinden sich jeweils noch einige kleinere Gemeinden, welche sich von Nord-Luzon bis nach Mindanao erstrecken. Des Weiteren hat die IFI auch „IFI Schools“, welche von „Pre-School“ bis zum „College“ gehen, also von der Vorschule bis zur Berufsschule.

Neben den eigenen Schulen setzt sich die Iglesia Filipina Independiente z. B. noch für ihren eigenen „Ten Year Strategic Plan 2014 – 2023“ ein. Es soll von der „Vision“ über die „Mission“ zu ihren 4 „Goals“ als ein erfolgreiches Programm angesehen werden.

Diese 4 Goals will die IFI umsetzen:

1. Goal: „Worship, Education and Ministry“, dabei soll das Wissen über die IFI Geschichte und andere Lehren vertieft werden.
2. Goal: „Stewardship and Resource Development“, dabei soll die Unterstützung der Kirchenarbeit auf allen Ebenen weiterentwickelt und fortgesetzt/erweitert werden.
3. Goal: „Witness and Service“, dabei soll auf die Bedürfnisse aller IFI Mitglieder und auf ausgegrenzte Sektoren eingegangen werden, in welcher die IFI tätig ist.
4. Goal: „Concordat and Ecumenical Relations“, dabei soll sich für stärkere Solidarität und Beziehungen zu anderen Kirchen und Glaubenseinrichtungen eingesetzt werden.

Die Schule und somit auch die Kirche, stehen nicht nur unter der Verantwortung der lokal Ansässigen, sondern auch unter dem „Obispo Maximo“. Der „Obispo Maximo“ (auch O.M.) ist der Supreme Bishop und somit der oberste Bishop der IFI. Der O.M. wird alle 6 Jahre neu gewählt.

Der Amtierende 13. Obispo Maximo Rhee Timbang (Copyright: dgma.ph)

Die Iglesia Filipina Independiente ist bei mir in Cullalabo del Norte, Burgos, genauso wie in allen anderen Gemeinden noch einmal weiter gegliedert. In die „WOPIC“ (Women of the Philippine Independent Church), die „Frauen” der Kirche, in die „LIFI“ (Laymen of the Iglesia Filipina Independiente) auch umgangssprachlich „Laymen“ genant, dies sind die „Männer“ der Kirche. Zu guter Letzt gibt es noch die „YIFI“ (Youth of the Iglesia Filipina Independiente), welches die Jugend der Kirche umfasst, also auch die Messdiener, den Chor und die Band.

Bei allen Mitgliedern der eben aufgeführten Gruppen, handelt es sich nur um die „aktiven“ Mitglieder, welche z. T. noch weitere Ämter haben.

Die Gemeinde St. Joseph in Cullalabo del Norte, Burgos, wird von unserer Pastorin Rev. Jewel B. Tumaliuan geleitet. Damit ist sie das Schlüsselmitglied unserer Geminde und unserer Kirche.

Rev. Jewel (Copyright: FB: SaintJoseph Burgos)

In der Saint Peters Academy, der Junior High School (Klassen 7-10), in welcher ich arbeite, gehört das Lehrerkollegium und die Schüler zu meiner Einsatzstelle dazu. Wobei auch einige Schüler*innen zu den Messdienern gehören.

Titelbild/IFI Logo: Copyright: Clipartmax.com