Erdbebentraining auf den Philippinen

Am 10. November 2022 um 9 Uhr startete an allen Schulen auf den Philippinen, egal ob es öffentliche oder private waren, das Erdbebentraining. Genauer gesagt der „Earthquake and Rescue Drill“ (Erdbeben und Rettungstraining).

An diesem Tag kam die lokale „Rescue Unit“ (am ehesten mit unserem Rettungsdienst vergleichbar) namens „Rescue 518“ zu uns in die Saint Peter’s Academy. An diesem Event hat die ganze Schule teilgenommen.

Zuerst haben sie uns erklärt, worauf es bei der Personenrettung ankommt und was man beachten muss. Anschließend haben sie ihr Equipment gezeigt und erklärt welche Funktionen Beispielsweise das Dreieckstuch hat oder dass man mit einem Kugelschreiber einen gebrochenen Finger schienen kann. Anschließend kam es dann für die Schüler zum spannenderen Teil. Sie durften das gelernte Wissen selbst anwenden und haben einen ihrer Klassenkammeraden an Bein und Hand geschient und ihn anschließend auf das Spineboard gelegt und festgeschnallt, so dass er für den Abtransport im Wagen fertig wäre.

Dann gab es eine Lektion zum Anheben des Spineboards. Zuerst müssen sich etwa gleichgroße Leute gegenüberstehen und sich anschließend hinknien. Dann wird das Board ein wenig angehoben. Während des Anhebens begibt man sich in die „Squad-Position“ (Kniebeugeposition). Anschließend begeben sich alle zusammen in eine Aufrechte Position und man ist bereit für den Abtransport.

Nun kam es zu dem Thema Erdbeben. Und wie man sich dabei verhalten soll. Ruhe bewahren, sich wenn möglich die Tasche oder ein Buch über den Kopf halten und zügig das Gebäude verlassen. Anschließend wurde ein Erdbebenernstfall geprobt. Die „Rescue 518“ gab per Sirene das Zeichen. Dann kamen alle Schüler aus den Klassenräumen gelaufen um sich auf dem Vorhof zu sammeln. Manche hatten ihre Tasche über dem Kopf, andere nutzen ihre Hände. Anschließend konnte Klasse 10 ihre „Rescue“ Fähigkeiten zeigen, und brachten „einen schwer Verletzten“ auf dem Spineboard nach draußen in Sicherheit.

Damit war der „Earthquake and Rescue Drill“ auch schon wieder vorbei.

Auf den Philippinen gibt es häufig Erdbeben, wenn auch meistens nur Schwache, trotzdem ist es eine wichtige und interessante Trainingseinheit für alle SchülerInnen. Gerade mir als außenstehende war der Begriff „Erdbeben“ und alles damit im Zusammenhang stehende auch nur ein Begriff, bevor ich meine Reise auf die Philippinen gestartet habe.

Ich selbst habe auch schon ein sehr schwaches Erdbeben miterlebt. Es war mitten in der Nacht und ich habe es nur im Halbschlaf gemerkt, jedoch kann ich bezeugen, dass dieses Training sehr wichtig ist und im Ernstfall auch Leben retten wird.

Damit es zu keinen Unfällen bei diesem Training kam, hat die „Rescue 518“ immer genau aufgepasst, dass die Schüler ihren Klassenkammeraden weder zu fest noch zu locker an das Spineboard fixieren.

Liebe Grüße

Carola

Kannst du Atmen?

Wie ist meine Schulzeit, abgesehen vom ersten Tag?
Der Morgen beginnt damit, dass sich alle auf dem Schulhof nach Klassen sortiert aufstellen. Dann wird gesungen, gebetet und die philippinische Flagge gehist. Jeden Montag wird außerdem Zumba getanzt. Dabei muss jeder mitmachen. Das Lied ist ein moderner, englischer, Pop-Titel und macht tatsächlich gute Laune – zumindest beim Zuschauen. Dieses Mal sind wir ein Glück noch irgendwie daran vorbeigekommen, mit zu tanzen. Mal sehen, was ich mir nächsten Montag überlege.


Die Schüler legen ihre Schüchternheit langsam ab und dafür fragen sie mir mittlerweile Löcher in den Bauch. Die typischen Phrasen sind dann: „Woher kommst du?“, „Hast du Geschwister?“, „Magst du Reis?“, „Wie war deine Zeit bis jetzt?“. Ein etwas kleinerer Junge stellte dann aber die wohl süßeste und gleichzeitig witzigste Frage:“Miss Madi, are you able to breath?“. Nach einem ungläubigen Blick und einigen Sekunden Nachdenkzeit, fragte ich nochmal nach, wie er das denn meine, schließlich müsse jeder Mensch doch Atmen. „Your Nose is so little, how can you get enough air to live?“. In diesem Moment wollte ich den Jungen einfach nur in den Arm nehmen. So klein und solche neugierigen Fragen. Ich erklärte ihm, wie ich denn genügend Sauerstoff zu mir nehmen konnte und beantwortete weiterhin fleißig Fragen. Dieser Junge war aber nicht der Einzige, dem meine Nase ins Auge gestochen war. Immer wieder sah ich, wie der Blick von meinen Augen herunter auf meine Nase ging. Schüler schauten sich gegenseitig an und hielten ihre Nase zu, um ungefähr eine so kleine Nase wie ich zu bekommen. Witzig mit anzusehen, aber irgendwie auch komisch. Schließlich sieht ja kein Mensch aus, wie der Andere.
Als ich während einer Unterrichtsstunde vor die Tür ging, um mein Asthmaspray zu nehmen und einige Schüler, die draußen waren, das sahen, wurde ich natürlich gefragt, was ich da nehme. Nachdem ich erklärte, dass es manchmal schwierig für mich ist, zu atmen, wurde das Gerücht, dass ich zu wenig Luft bekomme, ungewollt verstärkt. Na toll.


In der Pause kamen 2 meiner Schüler auf mich zu mit einem Heft und stammelten halbwegs deutsche Satzteile vor sich hin. Zuhause hatten sie sich über die deutsche Sprache schlau gemacht und Fragen, beziehungsweise Antworten, für eine Kommunikation aufgeschrieben. Ehrlich gesagt bin ich davon immernoch etwas überwältigt. Sie sind wirklich neugierig und geben sich große Mühe, mich zu integrieren, aber auch viel über mich und meine Kultur herauszufinden. Ziemlich erwachsen für das zarte Alter von 12.
Auch sonst waren Schüler, die nicht in meine Klasse gehen, sehr interessiert. Während des Unterrichts kamen ständig Schüler rein, um Dinge auszuleihen. Das ist an sich ja nicht weiter komisch. Aber wenn 7 Schüler nervös vor der Tür stehen, dich angrinsen und lächeln, nur um dann eine Kokosnuss Schale auszuleihen, dann fühlt man sich beobachtet. Natürlich war es dabei wichtig, mit der halben Klasse zu kommen, einer Person kann man einfach nicht zumuten, etwas derartig Schweres zu tragen.


Von 07:30-09:30 Uhr bin ich also bei meiner 7. Klasse. Und danach? In meinem letzten Blogeintrag hört die Schule hier auf. Das stimmt aber nicht wirklich. Ab 09:30 Uhr gehen Lone und ich zusammen in die „Nursery“. Das ist eine Art Vor-Kindergarten.

In der Nursery 1 sind Kinder von 2-4 Jahren und in der Nursery 2 sind die Kinder 3-5 Jahre alt. Mit 5 kommen sie in den eigentlichen Kindergarten. Das ist aber alles ganz anders als in Deutschland. Hier muss jedes Kind in seiner Uniform auf einem Stuhl sitzen und der Lehrkraft folgen. Im Chor werden Lern-Lieder gesungen, das Alphabet aufgesprochen, spielerisch Aufgaben gelöst und sogar etwas geschrieben. Wer nicht zuhört, Quatsch macht, nicht auf dem Stuhl sitzen bleibt oder nicht im richtigen Moment aufsteht, dem wird damit gedroht, dass man die Wand anschauen soll. Die Regierung hat beschlossen, dass Kinder in der gesamten Schulzeit nicht geschlagen werden dürfen. Wie ich heraushören konnte, findet das nicht jeder Lehrer vorteilhaft. Manche Schüler bräuchten das, um diszipliniert zu werden, erzählt eine Lehrerin. Außerdem wird auch der Frust herausgelassen, dass es gesetzlich verboten ist, Hausaufgaben aufzugeben. Das hat mich sehr verwundert. Wobei die Schüler dafür sowieso nicht endlos viel Zeit haben, denn der Schultag für Kinder ab der 6. Klasse endet gegen 16 Uhr.

Am Freitag war unsere erste Deutschstunde. Jeder sollte seine eigene 7. Klasse unterrichten. Bei mir hat Lone im Hintergrund alles an die Tafel geschrieben und ich umgekehrt bei ihr. Zu meiner ursprünglichen Klasse kamen schnell weitere Interessenten, die am Unterricht teilnehmen wollten. Nach einigen Minuten war der gesamte Raum überfüllt. Neben „Guten Morgen“ lernten wir wir auch die Zahlen von 0-5, die Buchstaben „Ä“, „Ö“, „Ü“ und „ß“. Um eine kleine Kommunikation möglich zu machen, lehrte ich den Schülern einige Fragen und dazugehörige Antworten: „Wie geht es dir?“, „Wo wohnst du?“, „Wie viele Geschwister hast du?“. Als ich ansprach, dass wir gleich ein kleines Quiz machen würden, sah ich einen Schock in den Gesichtern. Hier werden Klassenarbeiten nämlich „Quiz“ genannt. Schnell fügte ich ein „just for fun“ hinzu und ich blickte wieder in erleichterte Gesichter. Auch, wenn nicht jede Antwort richtig war, bin ich immernoch sehr stolz, was man neugierigen und lernbereiten Schülern innerhalb von 30 Minuten beibringen kann.

Mittlerweile werde ich übrigens auf dem Schulhof nicht mehr mit „Good morning“, sondern „Guten Morgen“ begrüßt. Auch „Danke“ steht hoch im Kurs.
Während der Mittagspause wurde uns eine Nudelsuppe gebracht. Dankbar aßen wir. Ich löffelte so vor mich hin, als ich einen nicht ganz so erfreulichen Fund erblickte. Eine Hühnerkralle. Sie lag einfach so in meiner Suppe. Auch die Haut war noch dran. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, innerlich war mir aber ziemlich übel zu Mute. Ich pickte mir den Rest der Nudeln heraus und beteuerte, ich sei satt. Und das war ich auch, der Appetit ist mir vergangen.


Nun kommt etwas Außerschulisches vom Sonntag: Wir wurden endlich offiziell in unserer Kirche der Gemeinde vorgestellt. Nach dem Gottesdienst kam eine zirka 60 jährige Frau auf uns zu und sprach deutsch. Es war zwar mit starkem Dialekt, aber immerhin deutsch. Sie erzählte, sie habe 43 Jahre in Deutschland gelebt und sei nun hier in unserem Dorf bis Dezember. Die Frau hatte uns eingeladen, demnächst doch mal zu ihr Nachhause zu kommen und ihren Mann kennenzulernen. Auch sonst würde sie uns immer helfen, wenn es es nötig wäre. Ich bin dankbar, eine so nette und hilfsbereite Frau kennengelernt zu haben.


Ein großes Thema in der Schule am Montag war, dass wir am nächsten Tag zurück in die Hauptstadt Manila fliegen würden. Dort müssen wir unser Visum verlängern und ein weiteres beantragen. Nur leider wusste keiner so recht, wann wir genau fliegen, wie lange wir bleiben und wo unsere Boardingpässe seien. Nach langem hin und her wurde uns abends dann erzählt, wir würden doch erst Mittwoch fliegen. Nun schmissen wir die Pläne um und gingen doch Dienstag wieder zur Schule. Etwas unangenehm, denn jeder dachte, wir würden schon im Flieger sitzen. Naja, mittlerweile wissen wir, dass „organisiert sein“ einfach nicht so richtig zu den Stärken von Filipinos gehört.


Mittlerweile sind wir in Manila angekommen, haben unser Visa verlängert und heute lernen wir 4 Jugendliche aus Schweden kennen. Wie es weiter geht, berichte ich im nächsten Blogeintrag.

Hui Xian – Ein Dorf mit 200.000 Einwohnern

Niemals hätte ich gedacht, dass sich ein Ort mit 200.000 Einwohnern, so familiär und entspannt anfühlen konnte, auch wenn ich die Großstadt gewöhnt bin und demensprechend 200.000 wesentlich weniger ist, als das was ich sonst gewöhnt, hätte ich dies nicht für möglich gehalten.
Die Rede ist von Hui Xian, welches in der Region Longnan, in der Provinz Gansu im Norden Chinas liegt. China – das erste was einem durch den Kopf schießt, sind Menschen. Viele Menschen. Bei einer Population von 1,4 Milliarden, ist die Dimension von 200.000 vielleicht tatsächlich dörflich, aber dennoch, habe ich mich jetzt schon in das „Dorf“ verliebt, welches das kommende Jahr mein zu Hause sein wird und das mitten im Herzen Chinas. Auch wenn Gansu zu den nördlichen Provinzen Chinas zählt, zieht es sich durch seine geographische Ausbreitung bis in dessen Zentrum. Im Gegensatz zum Norden der Provinz, der schon an die Gobi Wüste grenzt, bieten sich bei uns im Süden wunderschöne, weite und umwerfende Ausblicke. Berge und Täler so weit das Auge reicht. Wälder, Seen und Flüsse runden die Szenerie ab.
Wenn man nun von einem dieser Berge herunterschaut, kann man es erblicken. Hui Xian umrandet von Bergen und Hügeln. Wie nirgends anders in China kann man das entfernte Hupen der Autos, LKW’s und Roller hören. Darunter mischt sich Square Dance Musik, dass Geschrei von Schülern und Verkäufer, die an fast jeder Straßenecke ihre Ware anpreisen. Es geht von Nudeln, über selbst gemachtes Popcorn, Backwaren, chinesische Spezialitäten, Obst & Gemüse, hin bis zu elektrischen Geräten und allerlei Kleinkram, mal mehr mal weniger nützlich.
Und mitten zwischen Hochhäusern, welche gleich neben kleinen Bauernhöfen emporragen und einer Menge Neonbeleuchtung, liegt die Hui Xian No. 4 Middle School. Oder wie sie hier genannt wird die „si zhong“ (Schule Nr.4). Die si zhong, nimmt jeden Tag über 2000 Schüler in den Jahrgangstufen 7-9 in seinen Klassenräumen auf. Dazu sei gesagt, dass die Grundschulzeit in China 6 Jahre beträgt, darauf folgen 3 Jahre an der Mittelschule, mit dem Abschluss der 9. Klasse, ist die verpflichtende Schulzeit vorbei und man kann wählen zwischen dem Arbeitsweg oder weiteren drei Jahren auf dem Gymnasium.
Im Gegensatz zu vielen anderen Schulen in ländlichen Gegenden Chinas, ist die si zhong kein Internat, sondern die Schüler kommen morgens und gehen abends wieder und obwohl die Schulwoche nur von Montag bis Freitag geht, werde ich trotzdem dennoch regelmäßig von Schülern am Samstag- oder Sonntagmorgen geweckt. Sei es eine Choreographie, die lautstark eingeübt wird, das Blasorchester, welches probt oder einfach Schüler die über die Gänge laufen, obwohl sprinten das treffendere Wort ist in diesem Fall. Hier an der si zhong ist an fast jedem Tag, von früh bis spät Betrieb. Und auch wenn, der Schultag „nur“ von 7:55 bis 17:40 geht, kann man Schülergelächter auch noch um 21:45 zu hören bekommen.

Die Hui Xian No. 4 Middle School

Und das ist sie nun, die Hui Xian No. 4 Middle School, die Schule an der ich, für das kommende Jahr einer neuen Beschäftigung nachgehen darf. Im Detail bedeutet das, dass ich für Jahrgang sieben und teils Jahrgang acht, im Fach Englisch, Unterrichtsstunden gestalten darf und so auf verschiedene Art und Weise versuche, Kindern die englische Sprache etwas näher zu bringen.
Jede Woche habe ich 20 Schulstunden a‘ 40 Minuten, zusammen mit Schülern und neuerdings auch Lehrern. 16 Stunden in Jahrgang 7, welcher mein Hauptjahrgang ist. 2 Stunden „English corner“ in Jahrgang 8, eine Stunde in der Grundschule von Hui Xian und eine Stunde deutsch, für die Englischlehrer der si zhong.
Meine Stunden in Jahrgang 7 sehen wie folgt aus. Ich habe mit jeder Klasse in Jahrgang 7 eine Stunde die Woche, heißt Jahrgang 7 hat 16 Klassen, welche zusammen beinahe 900 Schüler fassen. Im Gegensatz zu Deutschland sind die Klassen hier wesentlich größer. Meine kleinste Klasse fasst 51 Schüler, meine größte 69. Gerade am Anfang, war es doch sehr komisch vor so einer Menge an Schülern zu stehen, die alle darauf warten, was man ihnen zu erzählen hat. Mittlerweile kommen mir Klassen um 55 Schüler schon klein oder normal vor. Diese 16 Stunden verteilen sich dann über die Woche, jeden Tag zwischen 7:55 und 7:40. Von 12:00 bis 14:30 gibt’s Mittagspause, wo Konstantin, mein Mitfreiwilliger hier und ich Mittagessen in der Kantine bekommen.
Zusammen mit Konstantin gestalte ich auch die „English corner“ für Jahrgang 8. Das heißt, wir versuchen zu einem bestimmten Thema, mit den Schülern ins Gespräch zu kommen und wollen vor allem, dass die Schüler miteinander ins Gespräch kommen. Themen wie: Reisen, Sport oder Hobbies bieten sich hierfür gut an. In „English corner“ sind immer zwei Klassen gleichzeitig, also an einigen Tagen, bis zu 130 Schüler. Damit das überhaupt alles passt, findet „English corner“ im Hörsaal der Schule statt, indem öfter größere Events mit Klassen veranstaltet werden, denen auch die Direktoren der Schule beiwohnen und das sind hier ein paar mehr, jeder mit seinem oder ihrem Aufgabengebiet.
Die Direktoren haben auch dafür gesorgt, dass wir eine Stunde mit den Grundschülern der „Hui Xian experimental primary school“ haben. Jeden Dienstagmorgen von 8:30 bis 9:20. Hier fangen wir in Jahrgang 3 an, denn in Jahrgang beginnen chinesische Schüler Englisch zu lernen. Was doch eine große Umstellung ist, im Vergleich zu Jahrgang 7 und 8. Ich engagiere mich jetzt nun schon mehrere Jahre in der Jugendarbeit meiner Gemeinde in Hamburg, bin es also durchaus gewöhnt mit Jugendlichen zu arbeiten und dachte dennoch immer, dass mir die Arbeit mit Kindern im Grundschulalter keinen Spaß machen würde. Ich habe mich in diesem Fall allerdings geirrt, denn die wöchentliche Stunde in der Grundschule, ist zu meiner Lieblingsstunde geworden. Die Kinder sind unglaublich motiviert und die spielerische Art und Weise Englisch beizubringen ist unglaublich spaßig. Wir werden über das ganz Jahr hinweg uns langsam durch die Jahrgänge arbeiten, was am Ende des Jahres Jahrgang 6 heißt, mal gucken, was das für einen Unterschied macht, diese 3 Jahre.
Zu guter Letzt, werde ich zusammen mit Konstantin, ab dieser Woche versuchen den Englischlehrern der si zhong die deutsche Sprache etwas näher zu bringen. Ich bin sehr gespannt wie das wird, bin mir aber sich, dass das ein riesen Spaß wird, denn für Chinesen ist deutsch in etwa ähnlich schwer auszusprechen, wie für uns chinesisch.
Das die chinesische Sprache wirklich nicht die einfachste ist, merke ich in meine drei Stunden Chinesischunterricht die Woche. Konstantin und ich lernen neben der Aussprache, auch die Schriftzeichen, welche teilweise eine wirkliche Herausforderung sind, aber wir sind zuversichtlich, dass am Ende wenigstens ein paar hängen bleiben.
Neben Chinesichunterricht kriegen wir auch zwei Stunden Kunstunterricht die Woche, was für uns bedeutet, dass wir uns jeden Dienstag in der Kunst der Kalligraphie versuchen dürfen. Es ist wirklich eine tolle Art und Weise der chinesischen Kultur näher zu kommen. Der Unterricht ist abwechslungsreich, wir müssen nicht nur Schriftzeichen zeichnen, sondern auch Motive, wie Vögel und Pflanzen, was uns mitunter allerdings auch bis an den Rand der Verzweiflung treibt, denn von den Vögeln und Blumen unseres Lehrers sind wir noch weit, sehr weit entfernt.
Nun konnte ich euch einen kleinen Einblick in mein Leben, hier in Hui Xian geben, ich hoffe es war interessant, ich wollt eigentlich schon viel früher anfangen meinen Blog zu schreiben, aber ich sage immer: lieber spät, als nie.