Strom ist gelb – eine Allianz fürs Leben

Auch wenn Jan Böhmermann diesen Satz nur als Satire singt: Ich merke plötzlich am eigenen Leib, wenn der Kühlschrank nicht mehr kühlt, wenn die Wasserpumpe nicht mehr so recht will, oder einfach ab Sechs Uhr abends das Licht fehlt.
Ja – ich habe momentan nicht immer Strom! Was in Deutschland schon so etwas wie ein Grundrecht, eine Allianz zwischen Mensch und Strom zu sein scheint, ist hier wirklich ein Luxus. Es gibt hier im Land ungefähr 150.000 Stromanschlüsse bei einer Bevölkerung von ca. (!) 8 Millionen Einwohnern. Ich bin einer der wenigen Glücklichen, die ab und zu ihre Handys und Laptops aufladen können und auch duschen können.
Auf der Insel Tami wurde mir das besonders bewusst. Auf der Insel umgeben von Salzwasser gibt es kaum Trinkwasser und so stellte ich mich spontan auf das „Skywarra“ der Kokosnüsse um. Und Strom? Strom gibt es dort nur durch einen Generator auf der Insel und der versorgt wirklich alles. Man muss aber erst einmal die Fuelfässer vom Festland auf die Insel bringen…

Tami Island- Jacob und ich nutzen eine Pause zum Einboot fahren

Nun ja… Kurz danach war ich dann im anderen Extrem: Mit einem gecharterten Flugzeug ging es nach Madang wo sich alle Überseemitarbeiter der ELCPNG (Evangelical Lutheran Church of Papua New Guinea) zu einem Austausch trafen. Oder wie es andere formulierten: „Die Nuiginis haben im Gegensatz zu uns einen unglaublich sozialen Umgang mit einander. Deshalb treffen wir uns einmal im Jahr und lassen Dampf ab“ . Dieser Satz hat mich wirklich zum Grübeln gebracht…
Aber sonst war es wirklich toll sich mit den anderen (offiziell 1) zwei Freiwilligen auszutauschen und auch einmal alle Mitarbeiter kennen zu lernen. Besonderes Highlight: Rifftauchen und abgeschossene Jäger aus dem 2. Weltkrieg betrachten. Untergebracht in einem Katholischen Tagungszentrum mit Einzelzimmern, Strom, Wasser und Ventilator war das wirklich ein Unterschied zu Tami wo ich mit 14 anderen Männern in einem Raum übernachtet habe 🙂
Nachdem das Treffen beendet war und auch alle Ukulelen wieder gefunden wurden bin ich per Auto zurück nach Lae und konnte eine Menge Dinge erleben und sehen. Sogar ein Drehort aus Jurassic Park war dabei! In Lae angekommen konnte ich dann die Ruhe einer Großstadt genießen – Es gibt nicht so viel Getier in der Nacht <3 !!
Nach fast 2 ereignisreichen und ermüdenden Wochen mit vielen Eindrücken bin ich zurück in Logaweng. Gestern war ich das erste Mal in dem berühmten Wasserfall bei Butaweng. Ein wirklich schöner Ort. Auch wenn ich zum Leidwesen meiner Füße barfuß unterwegs war, war es doch eine der  spannenden Sachen hier vor Ort. Mit vielen helfenden Kindern die sich rührend um den hinkenden White-Man gekümmert haben. Danke nochmal!
Jetzt ist es schon wieder spät und auch der Akku vom Laptop geht zur Neige…
Viele schöne Grüße nach Deutschland und Dänemark!