Volte sempre



Heute vor genau einem Monat stand ich in meinem Zimmer und habe mich gefragt, ob es das jetzt schon war. Ob das mein Freiwilligendienst war. Das was ich schon seit der 8. Klasse machen wollte, einfach so vorbei.

Meine Packliste hing immer noch nicht vollkommen abgehakt am Schrank, wo ich sie hingehängt hatte, damit ich auch ja nichts vergesse, jetzt wo es endlich losgehen konnte. Jetzt, wo ich endlich mein Visum bekommen hatte. Wo ich doch so lange für das Visum gekämpft hatte. Die von der Botschaft nicht angenommenen Dokumente immer noch fein säuberlich auf dem Schreibtisch.

Heute vor einem Monat musste ich bei der Flughafenkontrolle mitteilen, dass ich nicht mit dem Visum nach Brasilien zurückkehren werde. Mein Visum wäre noch 6 Monate gültig gewesen.

Mein Blick aus dem Fenster immer noch der selbe, das Buch was ich doch unbedingt lesen wollte, aber dann doch das Visum schneller da war als erwartet, lag immer noch an der selben Stelle wo ich es liegen gelassen habe.

Heute vor einem Monat habe ich festgestellt, dass sich nichts hier verändert hat. Die selben Leute, die selben Ansichten, die selben Ziele. Aber ich habe das Gefühl ich habe mich verändert. Als wäre es ein Puzzle und eigentlich sollte ich in das Loch im Puzzle passen, aber egal wie sehr ich es versuche, es geht einfach nicht mehr.

Es ist seltsam hier zu sein, wo ich doch eigentlich gar nicht hier sein möchte, mich nicht verabschieden zu dürfen hat es nicht wirklich einfacher gemacht. Es ist seltsam hier zu sein, aber doch mit dem Herzen gar nicht hier zu sein. Es ist seltsam meine Freunde sehen zu können, aber sie nach einem halben Jahr nicht umarmen zu dürfen. Es ist seltsam, nicht zu wissen mit was man sich identifizieren kann.

So habe ich mir meine Rückkehr nicht vorgestellt.

Ich bin doch zu Hause, warum fühlt es sich nicht so an?

Heute vor einem Monat habe ich meinen Traum wegen einer globalen Pandemie verlassen und es fühlt sich so falsch an, aber es wird Zeit mir neue Träume zu suchen. Etwas Gutes aus der Erfahrung zu machen.

Und mit den neuen Träumen

gehe ich zurück.



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