Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB)

Die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien kam im 19. Jahrhundert mit deutschen Einwanderern ins Land. Aktuell gibt es rund 715.000 Mitglieder, Schwerpunkt liegt in den südlichen Bundesstaaten Rio Grande do Sul und Santa Caterina, wo auch der Hauptsitz der Kirche ist. Sie teilt sich in 18 Synoden auf.

Das Amtsverständnis der vielen Schultern

Das Amtsverständnis der lutherischen Kirche in Brasilien steht unter dem Begriff des ministèrio campartilhado – des geteilten Amtes. Die Arbeit und Verantwortung liegt nicht allein in den Händen der Pastoren und Pastorinnen. Die lutherische Kirche in Brasilien sieht vier Ämter mit Ordination vor: Pfarrer/innen, Diakone und Diakoninnen, Katecheten und Katechetinnen sowie Missionare und Missionaren. Das höchste kirchenleitende Amt ist das des Präsidenten.
Die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien setzt sich dafür ein, dass der wirtschaftliche Erfolg auch den Menschen zu Gute kommt, die bislang nicht daran teilhaben können.
Der Großteil der Bevölkerung gehört zur römisch-katholischen Kirche, obwohl der Anteil sinkt, etwa ein Viertel sind Protestant*innen. Zusätzlich gibt es viele Freikirchen, Spiritistische Gemeinden und afro-brasilianische Religionen wie Candomblé und Umbanda.
Weitere bedeutende religiöse Gemeinschaften sind die Zeugen Jehovas, Mormonen, Buddhisten, Juden und Muslime. Ein relativ kleiner Anteil der Menschen fühlt sich keiner Religion zugehörig.