Süd-Ohio-Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELCA) entstand 1988 aus dem Zusammenschluss von drei bisher selbstständigen lutherischen Kirchen in den USA. Sie hat gut 4,1 Millionen Mitglieder, das zentrale Büro befindet sich in Chicago. Gegliedert ist die ELCA in sogenannte Synoden, die wie Diözesen jeweils von einem Bischof geleitet werden. Die meisten Synoden haben im Rahmen eines „accompaniment“-Programms kirchliche Partner in anderen Teilen der Welt (genannt „Companian Churches“ oder „Companian Synods“, d. h. Geschwisterkirchen, mit denen man gemeinsam auf dem Weg ist).
Die Süd-Ohio-Synode umfasst 207 Gemeinden, die sich sowohl in den Metropolen als auch im ländlichen Bereich befinden. Besonders betont wird heute die Bemühung um Evangelisation und die Stärkung der multikulturellen Aufmerksamkeit der Kirche. Partnerschaftliche Beziehungen bestehen nach Mecklenburg – bzw. heute zur Nordkirche – sowie zur Lake-Victoria-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania, zur Lutherischen Kirche nach Kasachstan und nach Brasilien.

Von Freundschaft zur Kirchenpartnerschaft – Die Gründer Pastor i.R. Larry Hoffsis und Pastor i.R. Hans Kasch erinnern sich:

Geschichte der Beziehungen nach Norddeutschland

Die Partnerschaft begann auf Initiative von Hans Kasch, Pastor im mecklenburgischen Pritzier und Larry Hoffsis, Pastor der Gemeinde Dayton, Süd-Ohio im Jahr 1985. Nachdem Gemeinden der Propstei Hagenow Partnerbeziehungen zu Gemeinden in Süd-Ohio aufgenommen hatten, kamen auch andere Gemeinden dazu, sodass sich bald ein reger Austausch ergab, der zu einem formellen Partnerschaftsvertrag führte. Dieser Vertrag, der jeweils nach fünf Jahren erneuert wurde. Auf ihrer Tagung im April 2021 hat die Landessynode der Nordkirche diese Befristung nun aufgehoben.
Nach wie vor ist diese Partnerschaft durch die Kontakte zwischen Kirchengemeinden bestimmt. Insbesondere pflegen Kirchengemeinden in Mecklenburg langjährige Beziehungen zu lutherischen Gemeinde in Ohio. Unter dem Motto „Voneinander lernen“ finden Begegnungsreisen zu Themen wie Haushalterschaft (stewardship), Musik und Gottesdienst statt.

Gemeinsames bewahren und entwickeln

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es deshalb auch, was in amerikanischen Gemeinden sehr populär ist, einen Handglockenchor. Auf der Agenda stehen außerdem allgemeine Fragen zum kirchlichen Leben und Auftrag der Kirche in der Welt. In der Stadt Columbus, wo sich die Zentrale der Süd-Ohio-Synode befindet, ist eines der großen theologischen Seminare der Lutherischen Kirche Nordamerikas angesiedelt: das Trinity Lutheran Seminary. Nach dort gibt es eine intensive Verbindung zur theologischen Ausbildung, unter anderem mit Theologiestudierenden, Vikarinnen und Vikaren, aber auch mit Dozenten des Predigerseminars der Nordkirche.