Israel

Christen in Deutschland verbindet ein besonderes Verhältnis mit dem jüdischen Volk im Staat Israel, mit dem Judentum als Religion sowie mit dem Heiligen Land als Ort der biblischen Geschichte. Das Referat Mittlerer Osten arbeitet zu allen drei genannten Aspekten. Es bietet Vorträge, Materialien und Texte zur Geschichte des Judentums, des Staates Israel und des Nahostkonflikts an.

Im Rahmen von Fortbildungen und Pastoralkollegs, durch Vorträge und Veranstaltungen mit jüdischen Fachleuten organisiert es Lern- und Studienmöglichkeiten zum Judentum. Gemeinden und andere kirchliche Institutionen berät es bei der Reiseplanung nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete. Die Referentin arbeitet seit 2002 ununterbrochen in der Exekutive der Evangelischen Mittelost-Kommission (EMOK) mit und hat mehrere grundlegende Texte der EMOK mit entworfen, so z. B. die o.g. Positionsbestimmung Israel-Palästina, EMOK an der Seite der Christen im Mittleren Osten und zuletzt die Stellungnahme „Zum Grundgesetz. Israel – Der Nationalstaat des jüdischen Volkes“.

Zahlreiche Projekte und Programme in Israel werden über das Referat Mittlerer Osten gefördert. An erster Stelle zu nennen ist die seit mehr als 15 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit der israelisch-palästinensischen Nicht-Regierungsorganisation (NGO) „Parents Circle – Families Forum“. Im „Parents Circle“ haben sich Familien von beiden Seiten zusammengeschlossen, die durch die Gewalt zwischen ihren Völkern Kinder oder nahe Angehörige verloren haben. Gemeinsam setzen sie sich für Versöhnung, Überwindung der Gewalt und Frieden ein. Regelmäßig finden in der Nordkirche Veranstaltungen mit Mitgliedern der Initiative statt. Zahlreiche Gemeinden der Nordkirche unterstützen die Versöhnungsarbeit des „Parents Circle“ durch Kollekten. Seit 2020 fördert auch der Kirchliche Entwicklungsdienst der Nordkirche die Initiative über das „Zentrum für Mission und Ökumene“.
Gemeinsam mit dem Referat für Christlich-Jüdischen Dialog steht die Referentin in Verbindung u.a. mit folgenden Projekten: Studium in Israel, Givat Haviva, Leo Baeck Institut Jerusalem, AMCHA, Neve Hanna Kinderheim, Neve Shalom, Sindyanna of Galilee und Sadaka Reut.

Der Staat Israel – weitere Infos

Der Staat Israel wurde am 14. Mai 1948 proklamiert. Er ist als parlamentarische Demokratie mit einem rechtstaatlichen System konstituiert. Aus der Unabhängigkeitserklärung leitete der Oberste Gerichtshof des Staates Israel Grundrechte für alle Staatsbürger ab, wie das Recht auf Meinungs- und Bewegungsfreiheit oder den Gleichheitsgrundsatz. Der Gerichtshof kann von allen israelischen Staatsbürgern angerufen werden. Politik und Religion Die Besonderheit Israels gegenüber anderen modernen Demokratien liegt darin, dass dieser Staat sich nicht nur als »demokratisch «, sondern auch als »jüdisch« definiert. Etwa 75% der Staatsbürger sind Juden. Sie bzw. ihre Vorfahren kommen aus mehr als 100 Ländern der Erde. Mehr als die Hälfte der jüdischen Bevölkerung kommt ursprünglich aus orientalischen Ländern. In den 1980er Jahren unternahm der Staat Israel eine Rettungsaktion für die von einer Hungerkatastrophe bedrohten äthiopischen Juden, die Falasha.
Mit der starken Zuwanderung aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist der Anteil der russisch-sprachigen Bevölkerung auf ca. 20% gewachsen. Etwa ein Fünftel der Bürger Israels ist arabisch. Israel ist ein in jeder Hinsicht multikulturelles Land. Amtssprachen sind Hebräisch und Arabisch. Israel ist ein hoch entwickelter Industriestaat, hat den höchsten Lebensstandard im Nahen Osten und den dritthöchsten in Asien.
Die Lebenserwartung der Israelis ist eine der höchsten der Welt. Gleichzeitig hat das Land aber auch die höchste Armutsrate in den Ländern der OECD. Umfassende Informationen, kurz gefasst, bietet die Orientierungshilfe der EKD „Gelobtes Land? Land und Staat Israel in der Diskussion“ Gütersloh 2012

Parents Circle Women

Parents Circle

Im „Parents Circle – Families Forum“ haben sich 600 israelische und palästinensische Familien zusammengeschlossen, die durch den Konflikt zwischen ihren Völkern Kinder oder nahe Angehörige verloren haben. Gemeinsam setzen sie sich für Versöhnung, Dialog und Frieden ein.